Lions - Leichte Beute (German Edition)
Geld nicht einfach so herumliegen.
Muss nett sein, Geld zu haben , dachte sie mit nur ein bisschen weniger Bitterkeit als sonst.
Und da kam sie herein.
Auf jeden Fall eine Löwin. Es war nicht nur ihr Duft, der sie verriet, sondern auch die Art, wie sie sich bewegte. Die Art, wie ihre goldenen Augen den ganzen Raum abschätzten. Und obwohl sie ihre Haare kurz geschnitten trug, war die goldene Mähne doch nicht zu übersehen. Natürlich war sie nicht mit den Mähnen der Männer vergleichbar, aber Paula fand, dass jedes weibliche Raubtier etwas Maskulines an sich hatte.
Das Problem war im Moment jedoch, dass dies keine Löwin aus Paula Jos Rudel war. Sie war eine Außenstehende, und Paula Jo jagte Außenstehende normalerweise weg.
Der Blick der Frau fiel auf sie, und statt wegzulaufen, kam sie herüber, einen Rucksack über der Schulter. Sie trug eine locker sitzende Khakihose mit vielen Taschen und ein enges weißes T-Shirt. Paula Jo roch Waffenöl an ihr.
Diese Frau war bewaffnet.
Paula Jo warf einen Blick zurück zu Lucy, und ihre kleine Schwester schlüpfte zur Hintertür hinaus, um die Männer zu holen. Abgesehen von der Nachwuchsproduktion war der einzige Nutzen, den diese großen Mistkerle hatten, dass sie sie beschützten. Im Moment schliefen sie faul unter einem der Bäume hinterm Haus, nachdem Karen Jane ihnen zu essen gegeben hatte.
Hätten sie sich einen Job besorgt, hätte es Paula Jo nichts ausgemacht, wenn sie geblieben wären, aber faul war faul. Und dafür hatte Paula Jo weder Zeit noch Geduld.
Die Frau trat vor sie hin. »Gehört Ihnen das hier?«, fragte sie. Und sie meinte nicht die Bar. Sie sprach auch nicht wie eine Südstaatlerin. Ein Yankee. Igitt .
»Richtig. Was kann ich für Sie tun … bevor Sie wieder gehen?«
»Möchten Sie sich ein bisschen Geld dazuverdienen?«
Paula Jo setzte sich langsam auf und ließ die Beine zu Boden sinken, als Lucy zurück in die Bar kam, im Schlepptau die Männer, die gähnten und sich die Augen rieben. Yup, sie hatten schon wieder geschlafen.
Einfach faul!
Ein dumpfer Aufschlag auf dem Tisch lenkte Paula Jos Blick wieder zurück auf die Frau, und dann auf den Tisch hinab. Sie hatte ein Bündel Bares, das dick genug war, um einen Büffel zu ersticken, auf das alte Holz geworfen.
»Das ist die erste Hälfte. Wenn Sie mir helfen, gibt es noch mal so viel.«
Karen Jane, die seit ihrer Zeit als Stripperin gut mit Zahlen umgehen konnte, nahm das Bündel und blätterte es kurz durch.
»Mindestens zehntausend«, sagte sie zu Paula Jo.
Mann, wen müssen wir wohl umbringen für zwanzigtausend?
»Was wollen Sie?«
»Sie müssen nichts weiter sein als« – die Löwin ließ Reißzähne aufblitzen, als sie grinste – »eine Ablenkung.«
»Du musst weg!«
Erschrocken schaute Sissy in Travis’ Gesicht. Er stand direkt vor ihr und würdigte die Schar von schnatternden Frauen keines Blickes, die mit ihr hergekommen waren, um sich die heißen Typen des Smithtown-Teams anzusehen, inklusive Mitch. »Warum?«
»Du lenkst ihn ab, und das ist unser letztes Training vor dem Spiel morgen. Also musst du weg.«
»Er hat den Ball ein paarmal nicht richtig gefangen, aber wieso soll das meine Schuld sein?«
»Er kommt so schlecht mit dem Ball zurecht wie sein Bruder!«
»Hey!«, schaltete sich Ronnie ein, stellvertretend beleidigt für ihren Gefährten.
»Du kannst nicht hierbleiben.«
Sissy hätte es eigentlich nicht gestört zu gehen, aber das hieß nicht, dass sie ihren Bruder nicht noch ein wenig ärgern würde. »Aber wo kann ich hin? Was soll ich tun, während er hier ist?«
»Versuchst du, mir ans Bein zu pinkeln? Ist das dein Ziel?«
Sissy lächelte. »Vielleicht.«
Travis blickte finster, doch bevor Sissy ihn richtig wütend machen konnte, ging Patty Rose dazwischen. Das tat sie immer. Die Gefahr, dass Sissy Travis über das ganze Footballfeld treten würde, war zu real, und das war ein zu großes Risiko für ihren »Aufstieg zur Macht«, wie Ronnie es gerne nannte.
»Na, na, hört auf damit. Brüder und Schwestern sollten sich nicht so aufführen.«
Sissy starrte die Gefährtin ihres Bruders an. »Bist du neu hier in der Gegend?«
Travis knurrte: »Sissy Mae!«
Patty Rose griff in ihre Handtasche und zog ihre Brieftasche hervor. »Wie wäre es, wenn ihr in die Bar eures Onkels geht und euch ein paar Drinks auf meine und Travis’ Kosten genehmigt? Ich weiß, dass ein paar von diesen Ladys hier« – sie deutete auf die Frauen, die hinter Sissy
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