Lions - Wilde Begierde (German Edition)
zweiten Stock aus dem Aufzug. Er ging hinter ihr her, bis sie seine Wohnung erreichten, griff um sie herum, um aufzuschließen und rührte sich nicht, bis sie hineinging. Sie flüchtete vor ins Wohnzimmer.
Lock kam hinter ihr her, und sie staunte darüber, wie er den breiten Eingang ausfüllte.
»Weißt du, ich bin nicht sauer auf dich«, sagte er.
Er war nicht sauer? Heilige Scheiße! Was, wenn er es einmal war? Irgendwann würde er mal sauer werden, und was dann? Würde er ihr das Genick brechen wie einem Reh? Ihren winzigen, unbedeutenden Kopf mit bloßen Händen zerquetschen?
»Du bist nicht sauer?«
»Nein. Ich bin …« Leise knurrend zog er sich die Jacke aus und warf sie auf die Couch. »Ich bin es nicht gewöhnt, dass die Leute über meine Arbeit reden. Sie ansehen. Wissen, dass sie von mir ist.«
»Weil du es ihnen nie gesagt hast.«
»Weil sie darüber reden würden!«
O Mann.
»Sie lieben deine Arbeit!«
»Sie wollten wahrscheinlich nur höflich sein. Aber jetzt, wo ich weg bin und sie sie richtig analysieren können …«
Er musste sich eindeutig der harten Realität seiner Lage stellen, und Gwen war die richtige Frau, um sie ihm vor Augen zu halten. Abgesehen davon war sie ziemlich sicher, dass sie es aus dem Fenster schaffen konnte, bevor er sie erwischte.
»Ich habe dir fünf für die Stühle rausgeholt. Einen Stuhl für May und noch einen für die russische Irre.«
Er blinzelte überrascht. »Fünf? Ehrlich?« Er lächelte ein bisschen. »Wow. Das … das ist wirklich nett. Das sind zusammen tausend Dollar. Das ist …«
»Nein.«
»Nein?«
»Es sind zehntausend.«
Locks ganzer Körper wurde steif. »Das sind …«
»Zehntausend. Fünf Riesen pro Stück. Und sie haben neulich das letzte Gebäude in ihrem Block gekauft, also ist der ganze Block so ziemlich ihr Revier. Jedenfalls haben sie schon einen Teil davon entkernt. Das meiste werden noch mehr Schlafzimmer, aber sie haben auch angefangen, eine Bibliothek für all ihre Bücher zu bauen. Sie hatten einen Typen, der sie für sie entwerfen sollte, aber sie werden ihn feuern und dich einstellen. Wir reden hier von Tausenden von Büchern. Ich habe ihnen gesagt, für so viele Regale läuft es für Entwurf und Ausführung mindestens auf eine sechsstellige Summe hinaus. Sie sagten, das sei in Ordnung, und sie wollen Kirschholz oder etwas ähnlich Dunkles und Glattes.«
Lock schüttelte den Kopf, machte einen Schritt zurück und hielt sich schnell am Türrahmen fest, um nicht nach hinten umzufallen. Gwen war sofort an seiner Seite, legte ihm den Arm um die Taille und hielt ihn mit der freien Hand am Unterarm fest.
»Kriege keine Luft«, sagte er. »Keine Luft.«
»Ist okay. Das ist eine Panikattacke. Blayne hat so was ständig.« Sie zog ihn zur Couch und setzte ihn hin. Dann drückte sie seinen Rücken herunter, bis sein Kopf zwischen den Knien war. »Keine Sorge. Das wird wieder.«
Er hob den Kopf. »Ich verstehe nicht.«
»Ich schon.« Sie drückte ihn wieder herunter. Dann zog sie die Jacke aus, stellte sich hinter ihn und drückte die Brust gegen seinen Rücken. Sie knetete ihm mit den Fingern den Nacken und hielt ihn mit ihrem Gewicht nieder. »Das wolltest du doch immer, oder?« Denn so etwas macht keiner nur als Hobby. Auf keinen Fall. »Mit den Händen arbeiten, Geld damit verdienen. Und jetzt ist es so weit.«
»So einfach ist das nicht.«
»Warum nicht? Was hält dich zurück?« Außer er selbst.
»Das sollte nicht jetzt passieren. Ich wollte die nächsten Jahre noch die Software-Sache machen, bis ich genug Geld gespart habe, um mich zur Ruhe zu setzen. So mit fünfundvierzig oder fünfzig. Und dann wollte ich aus New York nach draußen ziehen, vielleicht nach New Hampshire oder Massachusetts, wo ich dann Vollzeit ganz nach Belieben an meinen Sachen arbeiten könnte. Keine Forderungen, keine Risiken.«
»Tja, das Leben hat beschlossen, diese kleine Vision zu beschleunigen. Und alles ist ein Risiko.«
»Aber ich hatte alles geplant!« Er sah sie über die Schulter an; in seinen großen braunen Augen stand unkontrollierte Angst. »Es ist schriftlich festgelegt.«
Kein Wunder, dass die Leute sich hinreißen ließen zu glauben, Bären seien diese liebenswerten, knuddeligen Spielzeuge, die man füttern und in deren Nähe man sich wagen konnte – denn sie waren so verdammt süß!
»Ja. Ich hab’s verstanden. Ich kenne das.« Sie ließ seinen Rücken los und kniete sich neben ihn, den Arm um seine Schultern gelegt.
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