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Lions - Wilde Begierde (German Edition)

Lions - Wilde Begierde (German Edition)

Titel: Lions - Wilde Begierde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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einfach den Stamm des alten Baumes und begann, ihn zu schütteln. Himmel, wie viel er wohl als Bär wog? Siebenhundert Kilo? Vielleicht mehr? Und alles reine Muskelmasse. Er hatte den Stamm mit den Krallen gepackt und rüttelte ihn ganz einfach hin und her. Es war ein alter Baum – robust, stark und gesund –, aber er war trotzdem nicht stark genug, um dem Grizzly standzuhalten. Die Wurzeln begannen, sich aus dem Boden zu lösen, während er schonungslos weiterschüttelte.
    »Hör auf!«, schrie Gwen, doch er ignorierte sie.
    Der Baum, jetzt ohne seine Verankerung im Boden, schwang vorwärts, und Gwens untere Hälfte rutschte vom Ast und hing in der Luft. Sie schrie noch einmal auf, und der Baum schwang zurück. Ihr Körper war schon geschwächt, ihre Hände verloren den Halt, und sie stürzte kopfüber auf den Boden zu.
    Sie schloss die Augen; sie wollte die letzte Sekunde ihres Lebens nicht sehen. Doch der Bär bewies wieder einmal, wie schnell er für seine Größe war, pflückte sie aus der Luft und zog sie eng an sich. Sie schlang die Arme um seinen Hals, sodass ihre Hände auf dem riesigen Muskelklumpen zwischen seinen Schulterblättern ruhten.
    Nach Luft schnappend klammerte sie sich an ihn und vergrub das Gesicht an seinem Hals. Sie spürte, wie sein Fell zurückwich, wie sich sein Körper aufrichtete, während er auf seine nur wenig kleinere abnorme Größe zusammenschrumpfte, und der riesige Buckel zwischen seinen Schulterblättern kleiner und kleiner wurde, bis sie nur noch ein paar Extraschichten Muskeln spüren konnte. Er setzte sich in Bewegung und hielt nur kurz an, um seine Kleider aufzuheben.
    »Ich kann nicht zurück«, flüsterte sie an seinem Hals, entsetzt darüber, dass sie das Zittern am ganzen Körper nicht stoppen konnte.
    Er blieb stehen; der Baum, von dem er sie geschüttelt hatte, krachte hinter ihnen auf den Boden, und er fragte sanft: »Wovor hast du Angst?«
    »Vor dem Sterben.«
    Er streichelte mit den Fingerspitzen ihre Seite, und sie war überrascht, wie sanft seine Hände waren. Wie sanft er war, wenn man bedachte, dass er einen achtzig Jahre alten Baum aus dem Boden gerissen und sie ihn als eingebildet bezeichnet hatte.
    »Alles wird gut.«
    »Das kannst du nicht versprechen. Sie legen mich auf diesen Tisch und fangen an, mich aufzuschneiden, und dann …«
    »Hey, hey.« Er lehnte sich ein bisschen zurück, um ihr Gesicht sehen zu können. »Warte mal. Wo ist mein taffes Mädchen aus Philly?«
    »Tot, wenn du mich wieder dorthin bringst.«
    »Glaubst du wirklich, dass ich zulasse, dass dir etwas passiert? Dass ich zulasse, dass dich jemand verletzt? Nach allem, was ich heute getan habe, damit du weiteratmest?«
    »Ich werde mit diesen Sadisten allein sein, und du bist im Wartezimmer!«
    »Ich bleibe bei dir.«
    »Sie werden dich nicht lassen.«
    Sein Lächeln war so warm und weich, dass sie sich dabei ertappte, ihm vertrauen zu wollen, obwohl sie eigentlich kaum jemandem vertraute.
    »Glaubst du wirklich, jemand kann mich zu irgendetwas zwingen?«
    »Ein anderer Bär?«
    »Dann müsstest du einen finden, den es kümmert. Die meisten von uns kümmert es nicht. Aber wir halten unser Wort. So sind die MacRyrie-Bären.«
    »Du versprichst, dass du mich nicht verlässt?«
    »Ich verspreche es.«
    Mit der freien Hand klammerte sie sich mit letzter Kraft an seine Schulter. »Erzähl mir etwas über dich. Damit ich weiß, dass ich dir vertrauen kann.«
    »Ähm … ich war ein Marine.«
    »Nein. Nicht das. Etwas anderes. Etwas … wirklich über dich.«
    »Ich arbeite manchmal gern mit Holz.«
    »Vogelhäuschen bauen? Schnitzen?«
    »Na ja.«
    »Und was noch? Erzähl mir etwas Privates. Etwas, das sonst keiner weiß.«
    Er dachte kurz nach, bevor er sie höherhob, und Gwen konnte nicht fassen, wie gut es sich anfühlte, wenn seine Haut über ihre strich. Er flüsterte ihr ins Ohr: »Wenn ich wirklich gestresst bin … dann spiele ich mit meinen Zehen.«
    Gwen lehnte sich ein bisschen zurück und starrte ihn an. »Ernsthaft?«
    »Das ist wirklich entspannend und sehr bärenhaft.«
    Und sehr merkwürdig. Und dennoch … »Diese Information beruhigt mich auf seltsame Art.«
    »Wenn das alles vorbei ist, zeige ich dir, wie es geht.«
    Sie lachte kurz auf, während ihr schon beinahe die Augen zufielen. »Es gibt eine bestimmte Technik?«
    »Wenn man den maximalen Nutzen daraus ziehen will.«
    »Oh. Na dann …«
    »Ich bringe dich jetzt zurück, okay?«
    Sie verkrampfte sich, konnte aber

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