Lions - Wilde Begierde (German Edition)
angreifen.«
»Warum wollte sie das Bren nicht sagen?«
»Weil sie mich ärgern wollte.«
»Also gut.« Jess hatte genug. »Das war lustig, aber …«
»Nein, nein, nein.« Blayne verschränkte aufgeregt die Finger ineinander. »Da ist noch etwas.«
»Du kennst die Meute, die das gemacht hat?« Ric war so süß, wenn er versuchte, einen Wolfshund dazu zu bringen, einen hübschen, geraden, logischen Gedanken zu fassen. Viel Glück dabei .
»Nein«, sagte Blayne schlicht. »Ich habe keine Ahnung, wer das war.«
»Was dann?«, drängte Jess.
»Ich weiß nicht, ob ich es erwähnt habe, aber ich plane ein paar Veränderungen in meinem Leben.«
»Veränderungen?« Was hatte das mit der ganzen Sache zu tun?
»Ja. Riesige, um genau zu sein. Und deshalb war ich in letzter Zeit hauptsächlich auf mich selbst konzentriert, wisst ihr, fast schon besessen, habe mir Gedanken gemacht, wie ich dies und jenes und alles auf die Reihe bekommen soll, und dann hatte ich die Eingebung!« Sie grinste und zeigte diese perfekten Zähne, die nur das Produkt exzellenter Zahnhygiene und einer Zahnspange in der Kindheit sein konnten. »Was für ein süßes Pärchen Gwen und Lock sind!«
Ric lachte, während Jess den Kopf schüttelte und sich zum Gehen wandte. »O mein Gott! Das soll wohl ein Witz sein!«
Blayne stellte sich mit einem Sprung vor sie. »Ich meine es ernst! Du musst sie zusammen sehen! Sie sind so abartig süß!«
»Er ist ein Bär, sie eine Katze. Er lebt in New York, sie in Philly. Die Liste, warum das keine gute Idee ist, ist endlos.« Außerdem war das ihr Lock! Jess liebte Lock. Er war der süßeste, liebste, netteste Bär aller Zeiten. Und über Gwen wusste Jess nur, dass sie Brendon Shaws launischer Schwester auf der Hochzeit mit einem Säureanschlag gedroht hatte. Nicht, dass Jess ihr einen Vorwurf machen wollte, denn Marissa Shaw konnte eine echte Zicke sein, aber Lock verdiente eine nette Frau, die ihn liebte, die ihn verwöhnte und seine Sucht nach Honig verstand. Keine boshafte Katze, die Jess die letzten zwei Tage morgens mit »Hey, Fido. Wie läuft’s?« begrüßt hatte.
»Ich sage es dir – süß! Anbetungswürdig!«
»Blayne, vergiss es!«
Blayne seufzte. »Okay. Du hast wahrscheinlich recht.«
»Glaubst du wirklich, dass bei mir Schmollen hilft?«, fragte Jess. »Ich habe es perfektioniert!«
»Wie wäre es mit doppeltem Schmollen?« Ric stützte das Kinn auf Blaynes Schulter und blinzelte Jess mit großen braunen Augen an. »Funktioniert das?«
»Was soll das?«
»Ich habe keine Ahnung.« Ric grinste. »Aber ich bin total überzeugt.«
»Aber das ist mein Lock!«, widersprach Jess. »Ich meine … wer ist sie überhaupt?«
Jetzt war es an Blayne, empört nach Luft zu schnappen. »Willst du damit andeuten, meine Gwenie sei nicht gut genug für deinen Bären?«
»Ich will überhaupt nichts andeuten. Ich sage es. Laut und deutlich.«
»Rassistin!«
»Bin ich nicht!«
»Rassis- tin !«
Während die zwei Frauen sich bösartig anknurrten, hob Ric einen Stock vom Boden auf und wedelte damit zwischen ihnen. »Schaut mal! Schaut mal! Ein Stöckchen! Wer will es? Wer will es? Los, holt das Stöckchen!« Er warf den Stock, und Jess und Blayne sahen ihm nach, wie er über den Waldboden schnellte. Als er gelandet war, wandten sie den Blick wieder Ric zu.
»Mann«, sagte Jess, »das war jetzt unverschämt.«
Niles Van Holtz, Alpha der Van-Holtz-Meute, hob kurz den Blick von der Pfanne, die er schrubbte. »Moment noch.«
Seine Assistentin sah ihm minutenlang zu, bis Van zufrieden und die Pfanne perfekt sauber war. Wenn er eines nicht ertragen konnte, dann war das Dreck auf seinem Kochgeschirr.
»Was ist los?«, fragte er schließlich, während er die Pfanne sorgfältig mit einem sauberen Tuch abtrocknete.
»Es gab eine Revierverletzung auf einem Van-Holtz-Grundstück. Eine andere Meute.«
»Welches Grundstück?«
»Ostküste. Macon River Falls.«
»Mhm.«
Er hoffte wirklich, dass hinter der Revierverletzung, wegen der seine Assistentin ihn an seinem freien Tag störte, mehr steckte. Vor allem, da es um die Grundstücke seines Cousins Alder in New York und New Jersey ging. Van kümmerte sich nicht ums Tagesgeschäft der Reviere seines Cousins und dessen Unter-Meuten. Seine These war, dass diejenigen, die sich nach oben gekämpft hatten, auch damit umgehen können mussten. Abgesehen davon waren die einzigen Dinge, die er gern autoritär führte, seine Restaurants, seine Küche und seine
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