Lions - Wilde Begierde (German Edition)
verwirklichen, während Blayne den Mut hatte, aber kein Selbstvertrauen. In vielerlei Hinsicht waren sie das perfekte Team, um eine Firma zu leiten. Wenn Gwen nur ihre Familie hätte verlassen können. Philly verlassen. Aber sie konnte nicht.
»Warum willst du mich zur Partnerin machen, Blayne? In einem Jahr läuft alles super, und du wirst dich ärgern, dass ich einen Teil deiner Gewinne einstreiche. Und ich werde einen Teil der Gewinne einstreichen, wenn ich Partnerin bin.«
Blayne starrte auf ihre Füße hinab. Sie waren zu klein für ihre Größe und ganz sicher zu klein für die Wölfin in ihr. An manchen Tagen konnte sie unglaubliche Dinge mit diesen Füßen anstellen, an anderen schaffte sie es kaum, die Treppen hinunter oder von einem Raum zum anderen zu gehen, ohne hinzufallen. »Außer meinem Dad habe ich niemanden als dich, Gwenie. Du bist meine Meute.«
»Eine Meute aus zwei Personen? Das ist furchtbar traurig.«
»Das muss es nicht sein. Nicht, wenn wir etwas daraus machen. Ich kann die Firma allein am Laufen halten. Vielleicht die nächsten vierzig Jahre. Aber gemeinsam … gemeinsam können wir wirklich etwas damit anstellen und Spaß dabei haben.«
Gwen kämpfte hart dagegen an, sich von Blaynes Begeisterung anstecken zu lassen. Sie hatte sich schon einmal anstecken lassen. Und das hatte im Chaos geendet … und im Gefängnis. Doch der Gedanke an ihre eigene Firma … nur sie beide. Kein Rudel, keine Meute, der sie Rechenschaft ablegen mussten, keine Entscheidungen, die nicht allein ihre waren. »Ja. Vielleicht hast du recht.«
»Ich weiß, du hast viel in Callys Geschäft investiert …«
Gwen konnte sich ein Schnauben kaum verkneifen.
»… und es wird schwer, das alles zurückzulassen – und deine Mum. Aber wenn du mir nur eine Chance gibst …«
»Hör auf.« Gwen hätte sich am liebsten die Wade gerieben. Um genau zu sein, hätte sie sich gern verwandelt, den Verband abgerissen und die Wade geleckt, bis der Schmerz verging.
Blayne zuckte ein wenig zusammen. »Schon wieder deine Mum?«
»Sie will, dass ich das Geschäft leite.« Roxys Geschäft, an dem Gwen absolut kein Interesse hatte.
»Na ja … wenn es dein Geschäft ist, ist das wahrscheinlich dasselbe wie wenn wir beide …« Ihre Worte erstarben, als Gwen bitter auflachte.
»Ich sagte, sie will, dass ich das Geschäft leite . Nicht, dass sie es mir übergeben will. Dieses Geschäft gehört dem Rudel.«
»Du bist Teil des Rudels.«
»Nein, Blayne.« Gwen sah ihrer Freundin in die Augen und sagte, was sie beide seit Langem wussten, aber nie laut ausgesprochen hatten. »Ich werde immer eine Außenseiterin sein.«
»Aber sie behandeln dich nicht wie …«
»Sie behandeln mich wie ein Familienmitglied. Aber wohin sie gehen, was sie als Rudel tun – davon bin ich nie Teil. Ich werde niemals Teil davon sein.«
Blayne biss die Zähne zusammen. »Das ist nicht gerecht, Gwen.«
»Süße, habe ich dir nicht beigebracht, dass es keine Gerechtigkeit unter Raubtieren gibt?«
»Dann sollte dich nichts zurückhalten. Du solltest mit mir kommen. Scheiß auf sie alle!«
»Sie ist immer noch meine Mutter, Blayne.«
»Und?«
»Ich kann Roxy nicht alleinlassen. Ich bin ihre einzige Tochter.«
»Und sie hat ein ganzes Rudel, das auf sie aufpasst. Ein Rudel, zu dem du noch nicht einmal gehörst.«
»Ja, aber …«
»Ja, aber was? Statt dein ganzes Leben damit zu verbringen, dir Gedanken über eine Familie zu machen, die dich zwar liebt, aber nicht genug, um dir genauso viel Macht wie den anderen Mitgliedern zu geben, solltest du vielleicht zur Abwechslung mal an dich selbst denken. Daran, was du willst.«
»Weil das so einfach ist?«
»Nein. Es ist nicht einfach. Es war nicht einfach für meinen Dad, seine Meute zu verlassen. Aber er hat es trotzdem getan. Für mich. Weil sie uns nicht beide aufgenommen hätten und er mich nicht aufgeben wollte. Er hat Entscheidungen zu meinem Wohl getroffen und …«
»Und jetzt musst du da sein, wenn er dich braucht.«
»Weil er außer mir keinen hat. Deine Mum kann das nicht von sich behaupten.«
Blayne legte Gwen den Arm um die Schulter und drückte sie. Sie hatte ihre Zuneigung immer gezeigt, auch wenn Gwen es nicht tat. Aber sie war Blayne, und sie würde die Dinge immer auf ihre eigene Art angehen.
»Denk einfach darüber nach, bevor du Nein sagst, okay?«
Lüg sie an. Sag ihr, was sie hören will, damit ihr beide so tun könnt, als hättet ihr eine Wahl . »Okay.«
Nach einer
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