Lions - Wilde Begierde (German Edition)
war das befreiend! Konnte sie es sich auf die Stirn tätowieren lassen? Konnte sie ihren Namen offiziell in »Nein O’Neill« ändern lassen? Das war großartig! Das war wunderbar!
Die Wölfin blinzelte. »Nein?«
»Ja. Nein. N-E-I-N . So buchstabiert man Nein, falls du es nicht wusstest. Und willst du wissen, warum? Weil ich genug davon habe. Ich habe genug von dir. Ich habe genug von deinem hinterwäldlerischen bodenständigen Scheiß. Ich habe genug von deinem Brendon, der versucht, wie Mitch zu sein. Ich habe genug von Mitch. Ich habe genug von meiner Mutter, ihren Schwestern, meinen Onkeln, den Cousins und Cousinen. Ich habe genug von allem. Und deshalb endet das alles hier. Und willst du wissen, was der erste Schritt in meinem neuen Leben sein wird? Ich werde reingehen und deinem Brendon sagen, er soll sich das Hotel in den Hintern schieben. Denn ich brauche ihn und sein Hotel für reiche Jungs und seine Bauerntrampel-Freundin nicht, die anscheinend nicht einmal die Bedeutung des Wortes ›Schuhe‹ kennt. Na, wie wäre das , Rantanplan?«
Es ging ganz schnell. Die riesenhafte Wölfin warf sich auf Gwen, ihr Gewicht und ihre Kraft drückten sie gegen das Treppengeländer. Dann drückte Ronnie mit dem linken Unterarm gegen Gwens Hals und legte ihr dabei die Hand über den Mund, um Gwens Schreie zu dämpfen, während sie gleichzeitig die Rechte ausstreckte und Gwens verwundete, noch nicht verheilte Wade umklammerte.
Gwen versuchte, sich zu befreien, aber die Wölfin hatte sie so fest im Griff, dass sie die Arme nicht bewegen konnte und keinen Hebelansatz hatte.
»Hör auf zu zappeln!«, warnte Ronnie Lee, »Sonst …« – der Griff um Gwens Wade verstärkte sich, und Gwen schrie hinter der Hand, die ihr den Mund zuhielt. Außerdem hörte sie auf, sich zu wehren.
»Viel besser«, sagte Ronnie fröhlich wie immer. »Schätzchen, ich weiß aus persönlicher Erfahrung, dass es nie einfach ist, sein Leben zu ändern. Vor allem, wenn die Familie sich so sehr um einen sorgt, dass es einen fast erstickt. Glaub mir, ich verstehe dich. Aber du musst einsehen, dass ich Brendon Shaw glücklich erhalten will. Denn wenn er glücklich ist, bin ich es auch. Und« – ihr Lächeln blieb genauso strahlend wie immer – »wenn du auch nur eine Sekunde glaubst, ich würde zulassen, dass irgendeine kleine streunende Mischlingskatze meinem Glück in die Quere kommt, dann irrst du dich gewaltig. Wenn mein Brendon also wieder herauskommt und dir das Zimmer anbietet, wirst du es nehmen. Du wirst es nehmen, du wirst Danke sagen – wie eine Lady –, und du wirst verdammt froh darüber sein. Und wenn nicht … dann schleiche ich mich mitten in der Nacht bei dir ins Zimmer, hacke dir dein Bein ab und benutze es als Putter, wenn ich mal wieder mit Sissy betrunken Golf spielen gehe. Haben wir uns verstanden?«
Gwens Antwort war ein erneuter Schrei, denn die Hinterwäldler-Schlampe drückte ihr Bein noch fester.
»Ich habe dich nicht verstanden, Schätzchen. Wie war das?«
Ronnie drückte wieder zu, aber diesmal schrie Gwen: »Ja!«
»Gut.« Ronnie ließ sie los, stand auf und ging leichtfüßig aus dem Weg, als Bren wieder herauskam.
»Die sind unglaublich«, brummte er, während er die Treppe heruntertrottete. »›Was für ein Feuer?‹, fragt er. »›Ich weiß nicht, was du meinst‹, sagt sie. Hunde!« Er blinzelte, als er sah, dass Gwen vornübergebeugt ihr Bein hielt und weinte.
»Gwenie? Süße? Was ist los?«
»Ihr Bein ist angeschwollen«, erklärte Ronnie und klang dabei sehr besorgt. »Aber die Ärztin hat dich gewarnt, dass das im Lauf des Tages passieren könnte, nicht wahr, Gwenie?«
Gwen nickte und biss die Zähne zusammen.
»Ich hole die Schmerzmittel.«
»Ich hole sie«, bot Ronnie an, bevor Brendon gehen konnte. »Ihr zwei könnt reden.« Sie zwinkerte Gwen zu und tänzelte zurück ins Haus.
Brendon kauerte sich vor Gwen und strich ihr mit seiner großen Hand sanft die Tränen aus dem Gesicht. »Du armes Ding. Vielleicht sollte ich dich ins Ärztezentrum zurückbringen?«
Himmel! Das war fast schlimmer als die Hinterwäldlerin! Fast. Gwen schüttelte den Kopf.
»Also gut, also gut. Keine Panik. Wir besorgen dir deine Pillen, und du legst dich auf die Couch und ruhst dich aus. Du bekommst sogar die Hoheit über die Fernbedienung.« Er zwinkerte. »Und dann reden wir darüber, dass du im Hotel wohnst, wenn du nach New York ziehst. Ich verspreche dir, es wird vorübergehend sein, aber ich weiß, ich
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