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Lions - Wilde Begierde (German Edition)

Lions - Wilde Begierde (German Edition)

Titel: Lions - Wilde Begierde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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Geschmack.
    Als er sie wieder ansah, sagte er: »Nacht.«
    Und ging!
    Gwen sah ihm nach und spürte, wie sich das Brennen zu einer hübschen, schäumenden Wut auswuchs, weil er sie einfach hier in ihrem laufenden Truck sitzen ließ.
    Schon wieder! Er hatte sie schon wieder verlassen! Diesmal war es noch schlimmer als beim letzten Mal, denn sie war wach und sich der Tatsache vollkommen bewusst, dass er sie verließ!
    Du hast ihm einen Korb gegeben , erinnerte sie ihre rationale Katzenseite. Und ihre menschliche Seite sagte der Katze, sie solle verdammt noch mal die Klappe halten!
    »Bären!«, knurrte sie. »Verschlagene, aus Mülltonnen fressende Jersey-Bären! Ich hasse sie alle!«
    Sie rammte den Rückwärtsgang rein und schoss aus der Einfahrt der MacRyries, wobei sie sich schwor, niemals zurückzukehren, ganz egal, wie gern sie seine Eltern mochte oder was für ein großartiger Küsser Lock MacRyrie war.
    Nie wieder!
    Lock ging zum Haus seiner Eltern zurück, Gwens süßen Geschmack immer noch auf den Lippen.
    Es war lange her, seit eine Frau solche Gefühle in ihm ausgelöst hatte. Eine lange Zeit, seit etwas anderes als Essen oder sein Überleben sein Interesse geweckt hatte. Und es gefiel ihm. Er mochte dieses Gefühl, das einmal nicht Hunger oder Furcht, Panik oder Ruhe, Wut oder absolut gar nichts war. Zum ersten Mal seit Jahren fühlte er sich von innen heraus warm, und er liebte das Gefühl. Er wollte mehr davon.
    Er wollte mehr von Gwen O’Neill.
    Sie würde allerdings nicht leicht zu bekommen sein. Wie eine Katze, die ihn von einem dreißig Meter hohen Baum anstarrte, sicherte sich Gwen gegen Außenstehende ab; nur Auserwählte durften in ihre Welt eintreten.
    Doch wenn Lock eines war, dann ausdauernd. Er hatte schon alte Bäume an den Wurzeln ausgerissen, um an ein Bienennest heranzukommen, und mit Vollblut-Grizzlys in Alaska um den besten Platz an einem Fluss voller Lachse gekämpft. Wenn Gwen also glaubte, sie könne ihn mit einer Handbewegung und einem »Es liegt nicht an dir, es liegt an mir« aus ihrem Leben vertreiben, dann irrte sie sich gewaltig.
    »Gut gemacht, Sohn«, lobte ihn sein Vater, als Lock ins Haus trat, und gab ihm einen Klaps auf die Schulter, als er an ihm vorbeiging.
    Lock lächelte zurück – überraschend zufrieden mit sich selbst. »Danke, Dad.«
    Niles, erschöpft bis auf die Knochen, rieb sich die Stirn und blickte finster über den Tisch im Sitzungssaal. Sie stritten nun schon seit drei Stunden; jetzt war er an seine Grenzen gestoßen.
    Als er mit der flachen Hand auf den Tisch hieb, richteten sich sämtliche Raubtieraugen auf ihn. Es war ein beunruhigender Anblick, aber er hatte sich im Lauf der Jahre, die er nun schon Mitglied in diesem Gremium war, daran gewöhnt. »Wir können nicht ewig weiterstreiten. Noch können wir ignorieren, wie sich die Dinge ändern.«
    Die alte Matriarchin des Llewellyn-Rudels, Matilda, tippte mit den Krallen auf den Tisch. Sie war so alt, dass sie sie nicht mehr einziehen konnte. »Was schlägst du vor, Van Holtz?«
    »Du weißt, was ich vorschlage, und ich bin es leid zu reden. Tun wir es nun … oder nicht?«
    »Haben wir eine Wahl?«
    »Jetzt nicht mehr.«
    Die Vertreter sämtlicher großer Meuten, Rudel und Klans sowie die Abgeordneten der nicht in Gruppen lebenden Rassen, sahen einander an. Nach einer viel zu langen Zeit nickten sie alle und gaben schweigend ihre Zustimmung.
    Matilda war die Letzte. Sie nickte; ihre weiß-goldene Mähne bedeckte kurz ihr Gesicht.
    »Gut«, sagte Niles und gab seiner Assistentin ein Zeichen. »Dann sind wir fertig.«
    Sie erhoben sich zum Gehen; eine von Matildas Nichten half der alten Löwin beim Aufstehen. Doch bevor sie ging und nachdem alle anderen den Raum verlassen hatten, richtete sie ihre immer noch scharfen goldenen Augen auf Niles. »Ich hoffe, du weißt, was du tust.«
    »Matilda, du hast eben zugestimmt …«
    Sie wedelte mit einer weißen Kralle. »Ich spreche nicht von der Entscheidung, die hier getroffen wurde, junger Herr Niles. Ich spreche von deiner neuesten Anwerbung.«
    Oh. Das. Tja, er hatte gewusst, dass einige mit seiner Wahl nicht einverstanden sein würden, aber das war einfach Pech. »Ich habe die Vollmacht des Gremiums, solche Entscheidungen zu treffen. Ohne vorher deine oder sonst irgendeine Zustimmung einholen zu müssen.«
    »Die hast du. Aber sei vorsichtig, Pudel.« Sie bewegte sich langsam auf die Tür zu, ihre Nichte stützte sie am Ellbogen. »Mit ihrem Vorgänger …

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