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Lions - Wilde Begierde (German Edition)

Lions - Wilde Begierde (German Edition)

Titel: Lions - Wilde Begierde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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du, dass du sehr frustrierend bist?«
    »Vielleicht habe ich das schon ein oder zwei Mal gehört.«
    Seine Mutter war verliebt. Hals über Kopf. Lock wusste es, sobald sie den ersten Blick auf Gwen geworfen hatte.
    Zum einen war Gwen »korrekt« gekleidet. Robuste Arbeitsstiefel statt niedlichen Schühchen. Die Locken mit einem Haarband aus dem Gesicht gehalten statt einer niedlichen Frisur, die eher glamourös als funktional sein sollte. Cargohosen mit vielen Taschen, damit sie leicht an oft gebrauchte Werkzeuge oder Stift und Papier herankam, statt niedlichen Jeans, aus der hinten der String herausschaute. Ein langärmliges Philadelphia-Eagles-Sweatshirt, das schon bessere Tage gesehen hatte, aber seinen Zweck immer noch erfüllte, statt eines »Ich bin Ihre sexy Klempnerin«-Shirt in Pink.
    Doch die Perfektion waren für Dr.   Alla Baranova-MacRyrie Gwens Fingernägel, denn nach Meinung seiner Mutter bedeuteten diese, dass sie ihre Weiblichkeit lebte, ohne sich an die gesellschaftlichen Maßstäbe für Frauen anzupassen. Lock könnte problemlos den Vortrag schreiben, den seine Mutter bei der nächsten Versammlung zur Stärkung der Frauen halten würde, die sie an Neujahr ausrichtete.
    »Sie machen das also schon seit Jahren«, sagte Alla zu Gwen, ohne auf den Brandgeruch aus dem Ofen zu achten.
    »Mum, wann hast du das letzte Mal nach dem Fleisch im Ofen geschaut?«
    »Hmmm?«
    »Du solltest es aufwärmen, weißt du? Nicht noch mal komplett durchgrillen.« Lock bedeutete ihr, zur Seite zu gehen, damit er die Ofentür öffnen konnte.
    »Ich bin immer meinem Onkel Cally nachgelaufen, wenn er rüberkam, um bei uns die Rohre zu reparieren, und als ich dreizehn war, hatte ich einen regelmäßigen Ferienjob in seiner Firma.«
    »Und dieser Onkel Cally, ist das ein richtiger Onkel oder nur einer der vielen Männer, die Ihre Mutter zur Nachwuchsproduktion hatte, während Sie aufwuchsen?«
    Lock schoss so schnell hoch, dass er sich den Kopf am Ofen stieß. »Mum!«
    Perplex sah seine Mutter ihn an, während er sich den Hinterkopf rieb. »Was ist bloß los mit dir?«
    »Mit mir ? Du kannst Gwen doch nicht solche Fragen stellen!«
    Alla stöhnte genervt. Sie hatte Lock oft gesagt, er sei zu höflich, um je ein wahrer Intellektueller zu werden. »Aber wir reden hier über Rudel, Lachlan! Sie halten sich die Männer nur zum Schutz und für die Nachwuchsproduktion.«
    »Mum!«
    »Die Spermaspender, die wir im Haus hatten«, unterbrach ihn Gwen ruhig, »wurden nie Onkel genannt. Ma fand das immer gruslig.«
    »Da muss ich ihr recht geben«, murmelte Alla vor sich hin und kümmerte sich auch weiterhin nicht um die wütenden Blicke ihres Sohnes.
    »Mein Onkel Cally ist ein Bruder von Ma.«
    »Ein Halbbruder?«, fragte Lock.
    Gwen warf ihm einen finsteren Blick zu, aber er wusste, dass sie das nur tat, damit sie nicht lachen musste. »Halt die Klappe!«
    Brody kam in die Küche und klatschte voller Vorfreude in die Hände. »Ist das Essen fertig?«
    »Mum hat das Fleisch verbrennen lassen. Schon wieder.«
    Alla warf nicht ihrem Sohn, sondern ihrem Ehemann einen wütenden Blick zu. »Hättest du ein Heimchen am Herd gewollt, hättest du eines heiraten sollen!«
    »Ich hab überhaupt nichts gesagt!«, wehrte sich Brody und richtete einen anklagenden Finger auf Lock. »Das war der Junge!«
    »Aber du hast es gedacht !«, warf sie ihm vor. »Also, ich gehe jetzt mit Gwen ins Wohnzimmer, und ihr zwei könnt fürs Abendessen sorgen.« Sie lächelte Gwen zu. »Sie bleiben natürlich zum Essen.«
    »Okay«, sagte Gwen einfach, was Lock überraschte.
    Alla ging zum Kühlschrank, und Gwen ging ihr aus dem Weg. Die Küche war immer zu klein für eine Familie von vier Bären gewesen, aber Lock fragte sich, ob Gwen sich ein bisschen erdrückt fühlte. Sie war nur einszweiundsiebzig groß. Seine Mutter war einszweiundneunzig und hatte kräftige Hüften und Schultern. Lock konnte sich nicht daran erinnern, als Kind bei seiner Mutter jemals ein unsicheres Gefühl gehabt zu haben. Denn wer wäre verrückt genug gewesen, sich in seine Nähe zu wagen, wenn seine Mutter nicht weit war?
    »Ich habe Eistee, Liebes. Oder Bier?«
    »Vielleicht eine Untertasse mit Milch?«
    Gwen und Alla sahen zu Lock hinüber, der sofort auf seinen Vater deutete. »Er war’s!«, log er.
    Sein Vater, der wie immer nichts mitbekommen hatte, hielt eine Speisekarte aus dem Stapel hoch, den sie in einer Schublade aufbewahrten. »Wie wäre es mit chinesischem Essen? Sie

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