Lions - Wilde Begierde (German Edition)
hat es nicht allzu gut geendet, oder?«
»Vielleicht«, murmelte Niles und verbarg sein Lächeln. Denn wenn man Niles’ Vater Glauben schenken konnte, endete es in Wirklichkeit schlecht für den Zuchtmann der Llewellyns, der ihm in die Quere gekommen war.
»Sie wird Schwierigkeiten machen«, erinnerte ihn seine Assistentin, als Matilda weg war.
»Stimmt. Aber eines dürfen wir nicht vergessen …«, Niles nahm seine Papiere und schob sie in seine Aktentasche, »… die alte Schlampe kann nicht ewig leben.«
Seine Assistentin sah ihn mit einem Blick an, den Niles als Belustigung gemischt mit Mitleid deutete. »Das vielleicht nicht, Sir. Aber sie wird ganz sicher ihr Bestes geben.«
Kapitel 9
Mit extremer Vorsicht zog Gwen das Laken zurück, bis nichts mehr zwischen ihr und den ganzen einsdreiundneunzig und knapp hundertdreißig Kilo des nackten Mitch O’Neill Shaw war. Sie hob die Hände und fuhr die Krallen aus. Ihre Fingernägel schmückten zwar immer noch die Farben der Philadelphia Eagles, doch ihre Krallen zierten die einer anderen Football-Mannschaft: die Pittsburgh Steelers.
Und ihr Bruder hasste die Steelers.
Grinsend sprang Gwen im selben Moment in die Luft, als Sissy Mae die Augen öffnete und diese ungläubig noch weiter aufriss, als Gwen mit ihrem ganzen Gewicht auf dem Rücken ihres Bruders landete und die Vorderkrallen in seinen Hintern hieb.
»Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!«
Sein schmerzliches Geheul ignorierend, grub Gwen ihrem Bruder rasch und effizient mehrmals die Krallen in die Hinterbacken, bis sie sicher war, ein hübsches – und bleibendes – Muster produziert zu haben. Denn eines musste ihm eine Lehre sein: Sie würde es nicht hinnehmen, dass er sie wie ein Kind behandelte und so von oben herab mit ihr sprach wie am Tag zuvor. Außerdem machte es Spaß!
Beeindruckt von ihrem Werk, sprang Gwen behände vom Rücken ihres Bruders und trollte sich in Richtung Flur. Sie wartete, bis sie Mitch knapp hinter sich vor Wut fauchen hörte, bevor sie die Tür packte und zuknallte. Das befriedigende Geräusch von Mitch, der voll dagegenknallte, würde sie noch den ganzen Tag erfreuen, und es hätte ihr nicht besser gehen können.
Es klingelte noch einmal, und Lock warf einen finsteren Blick auf den Wecker neben seinem Bett. Noch nicht einmal sieben, und jemand wagte es, ihn aufzuwecken? Und das, nachdem er erst vor ein paar wenigen Stunden ins Bett gekommen war. Das ging gar nicht.
Er marschierte durch seine Wohnung, riss die Tür auf und stand mit wütendem Blick Ric gegenüber, der ihn hinter seiner Fünfhundert-Dollar-Sonnenbrille angrinste.
»Guten Morgen, Sonnenschein!« Ric hielt eine Bäckertüte hoch. »Ich habe Leckerli mitgebracht, um dir das Aufwachen zu versüßen.«
»Verpiss dich!« Lock knallte die Tür zu, ließ das Sicherheitsschloss in Profiqualität einrasten, das er kürzlich installieren lassen hatte, und ging zurück ins Bett.
Eine halbe Stunde später roch er frischen Kaffee unter seiner Nase und Speck im ganzen Haus. Er öffnete die Augen und starrte in das lächelnde Gesicht von Ulrich Van Holtz. »Wie bist du an meinem Sicherheitsschloss vorbeigekommen?«
»Sicherheitsschloss?« Das Lächeln des Hundeartigen wurde zu einem Grinsen, das Locks Auge zucken ließ. »So nennt man das also?«
»Du gehst mir auf den Geist.«
Der selbstgefällige Hund hielt ihm wieder den Kaffee unter die Nase. »Aber riecht das nicht köstlich?«, lockte er. »Und ich mach dir auch meinen berühmten French Toast. Du musst nichts weiter tun als aufzustehen. Das ist alles. Guter Junge.«
»Halt die Klappe!« Lock stellte die Füße auf den Boden und verbarg das Gesicht in den Händen. Nach all den Jahren hatte nur Ric die perfekte Methode herausgefunden, wie man Lock aus dem Bett bekam und nicht schon am frühen Morgen zerfleischt wurde.
Lock griff nach dem Kaffee, doch Ric zog ihn zurück. »Wie wäre es, wenn du zuerst in die Küche kommst?«
Als Erwiderung stieß Lock ein Brüllen aus, dass die Fenster hinter Ric klirrten.
»Oder ich könnte dir den Kaffee auch einfach gleich geben.« Ric reichte ihm die Tasse, während Locks Nachbar von oben mit einem Besenstiel auf den Boden knallte. Also brüllte Lock noch einmal, und das Klopfen hörte augenblicklich auf.
»Wie immer … du bist der perfekte Nachbar.«
Lock packte die Tasse, entblößte einen Reißzahn und stieß ein leises Knurren aus. Was seine Schwester das »Frühwarnsystem« der Familie MacRyrie
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