Lions - Wilde Begierde (German Edition)
nannte.
Ric kannte dieses Warnsystem genauso gut wie alle anderen und ging in Richtung Schlafzimmertür. »Ich gehe mal schnell den French Toast in die Pfanne werfen. Und du stehst ganz entspannt auf.«
Bis Lock mit seinem Kaffee fertig war, geduscht und ein Paar Jeans angezogen hatte, hatte Ric ein vollständiges Frühstück für ihn fertig.
Er setzte sich und ließ den Blick über die Teller mit frischem French Toast, Rührei, Speck, Würstchen und Brötchen schweifen sowie über die Bärentatzen aus der Bäckerei um die Ecke. Außerdem gab es Butter, Honig – europäischen, dem Geruch nach – und warmen Ahornsirup. Lock griff sofort nach dem French Toast, doch Ric schlug seine Hand weg und stellte einen sorgfältig vorbereiteten Teller vor ihn hin. Lock wartete, während Rick zum Küchentresen ging und mit einem kleinen Sieb zurückkam. Er tippte gegen die Seite und berieselte den French Toast mit Puderzucker. Irgendwie schaffte es der Wolf, keinen Zucker auf Locks Speck und Würstchen zu bringen.
»So. Ist das nicht hübsch?«
»Ich muss sagen, unsere Beziehung wird immer merkwürdiger, je älter wir werden.«
»Warum? Weil ich mich gerne um dich kümmere?«
»Jetzt machst du mir Angst.« Aber das hielt Lock nicht davon ab, sich über sein Essen herzumachen. Wie immer war es perfekt zubereitet, aber von einem Van Holtz erwartete er auch nichts anderes. Viele von ihnen, unter anderem auch Ric, waren sogar unter den elitärsten Essens-Snobs für ihre überragenden Kochkünste bekannt. Jeder Van-Holtz-Welpe bekam von frühester Kindheit an das Kochen beigebracht, sodass er eines Tages in einem der Familienrestaurants, die überall im Land und in Europa verteilt waren, arbeiten oder eines davon leiten konnte.
»Ich dachte, du müsstest heute arbeiten«, sagte Lock, als er seine dritte Portion in Angriff nahm und der Kaffee endlich seine Wirkung zeigte und ihn zu einem erträglichen menschlichen Wesen und Bären machte.
»Müsste ich auch, aber Adelle springt für mich ein. Ich wollte vor dem Training heute Abend etwas tun und hoffe, du kommst mit.«
»Wohin gehen wir?«
»Staten Island.«
»Was tun wir da?«
»Mit Sharyn McNelly von der McNelly-Meute reden.«
»Warum?«
»Weil sie diejenigen waren, die deine kleine Katze und ihre Hundefreundin angegriffen haben.«
Lock blickte von seinem Essen auf. »Bist du sicher?«
»Natürlich. Und ich habe die Erlaubnis des mächtigen Gremiums, mich darum zu kümmern.« Ric hatte das Gremium hinzugezogen? Ach du Schande!
»Und deshalb gehen wir rüber?«
»Ja.«
Lock schob ein Stück Speck auf seinem Teller herum und fragte schließlich: »Warum muss ich mit?«
»Um sie alle umzubringen.«
Locks Blick flog zu Ric hinüber, und sie brachen beide in Gelächter aus.
»Du bist so ein Idiot!«
Lächelnd füllte Ric seinen eigenen Teller mit Essen. »Ich weiß, ich weiß.«
»Und warum soll ich nun mit?«
»Um mir den Rücken freizuhalten natürlich.« Ric zuckte die Achseln und biss in ein Stück Speck. »Und weil du so wundervoll und interessant bist, du weißt schon.«
Sharyn McNelly, Alpha der McNelly-Meute, zuckte wieder zusammen, als sie das gebogene Metall wie einen Zahnstocher brechen hörte.
»Oh. Wow.« Der Bär kam aus ihrer Waschküche getapst und hielt ein Stück gebrochenes Rohr in der Hand. »Das ist irgendwie abgebrochen.« Sie hatte keinen Überblick mehr, wie viele Sachen in den zehn Minuten, die der Grizzly in ihrem Revier war, schon »irgendwie abgebrochen« waren. Von der Sekunde an, in der er ihr Haus betreten hatte, hatte er Dinge »untersucht«, und der Schaden, den er anrichtete, machte sie fertig. »Ich wollte nur sehen, wie stabil es ist … nicht besonders, muss ich sagen.«
»Ich bin mir sicher, es war keine Absicht, Lock«, sagte der Van-Holtz-Wolf beiläufig und beobachtete Sharyn dabei. Dieser Bastard hatte diese Bestie auf ihr Haus losgelassen und bewies, was sie schon immer gewusst hatte: Die Van Holtzs waren Arschlöcher.
»War es auch nicht. Auf keinen Fall.« Der Bär zuckte kurz mit den Achseln. »Es tut mir wirklich leid. Ich ersetze es gerne.«
Kopfschüttelnd wandte sich Sharyn wieder dem Wolf zu. »Wir waren also auf Ihrem Territorium? Na und? Wen interessiert’s auch nur einen Scheißdreck?«
Der Bär stand jetzt vor Sharyns wertvoller Kuriositätenvitrine. Sie hatte Jahre gebraucht, um den Inhalt zusammenzutragen. Garagenflohmärkte in ganz Staten Island, Long Island und Jersey. Sie schluckte, als der Bär
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