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Lions - Wilde Begierde (German Edition)

Lions - Wilde Begierde (German Edition)

Titel: Lions - Wilde Begierde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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Gefühl hatte, er sei es wert. Wenn es doch mal einen gab, hatte sie Signale gesendet, die andeuteten, dass sie an Sex interessiert war, und die meisten hatten entsprechend reagiert. Irgendwann landeten sie dann zusammen im Bett. Wenn es gut war, hatte sich Gwen normalerweise noch ein bisschen mehr geholt. Wenn nicht, hatte sie sich nicht weiter darum gekümmert.
    Ihr Leben war normalerweise so einfach. Jetzt war es kompliziert, weil sie nicht das Gefühl hatte, dass sie hinter diesem Typen nur wegen Sex her war.
    Okay, sie wollte nicht lügen und behaupten, sie sei nicht an Sex mit ihm interessiert. O doch, das war sie. Aber an der Sache war für sie beide mehr dran.
    Sie aßen am Tisch, doch als es Zeit für den Nachtisch war, rückte Lock den Tisch und den Couchtisch auf die Seite und zog die Rollos hoch. Sie holten ihre Eiscreme aus dem Gefrierschrank, setzten sich auf den Boden, den Rücken gegen die Couch gelehnt, und blickten über die Skyline von New York City.
    »Vermisst du Jersey manchmal?«, fragte Gwen.
    »Wie könnte ich?« Er nickte in Richtung Fenster. »Es ist gleich da drüben.«
    Sie lachte. »Stimmt auch wieder.«
    »Abgesehen davon bin ich, seit ich zehn war, in Manhattan zur Schule gegangen.«
    »Von eurem Haus in Jersey aus?« Er nickte. »Das muss jeden Tag eine ganz schöne Strecke für deine Mutter gewesen sein.«
    »Nicht, wenn es ein Bus- und U -Bahn-Netz gibt.«
    »Als du zehn warst?« Er nickte wieder, und Gwen rutschte auf dem Boden herum, sodass sie ihn ansehen konnte, ohne den Kopf zu drehen. »Deine Mutter hat dich mit zehn allein in die Stadt geschickt?«
    »Meine Mutter glaubt an eigenständige Kinder.«
    »Meine Mutter auch, aber sie hat mich mit zehn nie allein in einen Bus gesetzt.«
    »Aber wie hätte ich sonst zufällig die Bowery entdecken können – und so früh schon herausfinden, wie schnell Bären tatsächlich laufen können?«
    Gwen zuckte hilflos die Achseln. »Dazu fällt mir nichts mehr ein.«
    »Ja«, sagte er, nachdem er seinen Löffel Eiscreme geschluckt hatte. »So geht es den meisten.«
    »Ich muss gehen«, sagte Lock.
    Natürlich hätte er das schon vor einer halben Stunde sagen sollen, aber sie hatten sich so nett über die Besonderheiten der Klempnerei unterhalten, da hatte er nicht gehen wollen. Doch jetzt fielen ihnen langsam keine Gesprächsthemen mehr ein, und sie starrte ihn an und wartete, dass er den ersten Schritt machte. Diesen ersten Schritt, der ihn in ihr Bett führte.
    Er wusste, seine Onkels hätten ihm einen Klaps auf den Hinterkopf versetzt und ihn gefragt, was zum Henker mit ihm los sei, und: »Hast du denn gar nichts von uns gelernt? Oder hast du wieder auf deinen Idiot von Vater gehört?«
    Die Wahrheit war: Lock hatte viel von seinen Onkeln gelernt, aber es gab einen großen Unterschied zwischen den MacRyrie-Bären aus Jersey und Professor Brody MacRyrie – Brody hatte die Frau, die er wollte. Und er hatte es geschafft, sie über siebenunddreißig Jahren zu halten – eine Frau, von der jeder gesagt hatte, sie ließe sich nicht einfangen und schon gar nicht halten. Lock wusste nicht, ob die Sache mit Gwen in diese Richtung lief, aber wenn er überhaupt eine Chance bei ihr haben wollte, ahnte er, dass er den Weg seines Vaters gehen musste. Nicht den seiner Onkel.
    »Schon?« Sie sah auf die Uhr und zuckte leicht zusammen. »Ich wusste nicht, dass es schon so spät ist.«
    »Ja. Und ich muss arbeiten … oder so.« Oder so? Etwas Besseres fällt dir nicht ein, du Idiot? »Ich meine, ich arbeite an einem Auftrag und komme langsam in Rückstand.«
    »Okay.« Sie saßen jetzt wieder auf der Couch, Gwen ihm gegenüber, die Beine angezogen. Sie sah ihn mit ihren goldenen Augen, diesem Katzenblick unter schweren Lidern und beinahe ohne zu blinzeln an. Doch sie war nicht angespannt. Sie wartete einfach. Auf ihn.
    Ein verlockender Schachzug, aber er fiel nicht darauf herein. Andererseits konnte ein kleiner Gutenachtkuss auch nicht schaden, oder?
    Er beugte sich vor, legte die Hand in ihren Nacken und massierte die Muskeln dort. Gwen stöhnte und schloss die Augen, ihre Lippen teilten sich, was man als persönliche Einladung verstehen konnte.
    Die Hand in ihrem Nacken, um sie festzuhalten, küsste Lock sie. Er hatte vorgehabt, es kurz und kontrolliert zu halten, doch Gwens kleine Hände umklammerten seine Schultern, ihre verdammten Nägel strichen über seine Kehle, hinter sein Ohr. Es machte ihn verrückt! Er neigte den Kopf zur Seite, ließ sich

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