Lions - Wilde Begierde (German Edition)
Haare mit den silbernen Spitzen aus dem Gesicht. »Ich hatte nie diese Probleme. Das muss erblich sein.« Er warf einen Blick auf Brendon. »Auf väterlicher Seite.«
Gwen prustete, bevor sie sich den Mund zuhalten konnte, was ungefähr zur selben Zeit war, als Locks Schwester Iona mit drei Kindern im Schlepptau aus der Küche kam. Sie blieb stehen und starrte Gwen an. »Was tust du denn hier?«
Doch bevor Gwen mit einer adäquaten Lüge antworten konnte, kam Alla mit ausgebreiteten Armen aus der Küche gestürmt.
»Gwendolyn!«
Schockiert stolperte Gwen rückwärts, aber Lock stand hinter ihr und hielt sie davon ab, in Panik davonzulaufen. Alla erdrückte sie in einer warmherzigen Umarmung, die nur wenige Sekunden dauerte, aber Gwen konnte die Kraft spüren, die durch Alla strömte und musste zugeben, dass sie selbst dagegen ein Schwächling war.
»Hallo, Alla.«
»Du kommst spät«, sagte sie mit einem Zwinkern, »aber das ist in Ordnung.« Gwen lächelte die Bärin an – in diesem Augenblick verehrte sie sie bis in alle Ewigkeit. »Und wen haben wir hier, Liebes?«
»Das sind Mitch, Brendon, Sissy und Ronnie.«
»Schön, Sie kennenzulernen. Ich bin Dr. Baranova-MacRyrie.«
»Sie sind Ärztin?«, fragte Mitch und sah seine Schwester mit hochgezogener Augenbraue an.
»Uni-Professorin«, schoss Gwen fröhlich zurück – als hätte sie mehr als zwei Sekunden mit einer echten Schlachterin verbracht.
»Und das ist meine Tochter Iona, mein Ehemann Brody. Sie kennen alle meinen wunderbaren Sohn Lock, seinen Freund Ric und die ewig ausgezehrte Judy.«
Erst da bemerkten sie alle die geschwächt aussehende Frau am Tisch.
Mit einem finsteren Blick auf Alla, den Mund kurz hasserfüllt verzogen, sagte die zu dünne Bärin: »Schön, euch alle kennenzulernen. Ich bin Locks Date.«
Alla blieb der Mund offen stehen, und Iona riss verwirrt die Augen auf, während die Stille im Raum erdrückend wurde und alle auf Locks Reaktion warteten. Aber der war zu beschäftigt damit, aus dem Fenster zu starren. Dann, als habe er sie plötzlich gehört, sah er auf Judy hinab: »Seit wann?«
»O Lock«, kicherte sie, und Gwen erwog, die Schlampe zu erdrosseln. »Iona hat dir doch bestimmt erzählt, dass ich als dein Date hier bin.«
»Nicht, dass ich wüsste.«
Was für eine Antwort war das denn? Und wenn sie log, warum war er nicht wütend? Gwen war daran gewöhnt, dass Männer wütend wurden, weil sie nicht genug Ahornsirup für ihre Pfannkuchen hatten, ganz zu schweigen davon, wenn irgendeine Kuh behauptete, ihr Date zu sein, während sie vor ihrem Date für den folgenden Tag standen.
Lock schüttelte den Kopf. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mich daran erinnern würde.«
»O mein Gott!«, platzte Gwen plötzlich heraus und erschreckte die Bären im Raum, was die restlichen Raubtiere in Nervosität versetzte. Sie packte Locks Arm, um ihn nach draußen zu ziehen, damit sie ihm ein bisschen Verstand in seinen großen Bärenschädel prügeln konnte, aber er rührte sich nicht, als sie an ihm zog, zerrte und riss.
Er sah sie einfach weiter mit seinen großen, unschuldigen Bärenaugen an.
Seine Mutter tippte ihm auf die Schulter. »Mein Sohn, weißt du noch, wie ich dir beigebracht habe, wie man Kleineren und Schwächeren die Illusion vermittelt, sie würden einen irgendwohin schleppen? Dies ist einer dieser Momente.«
»Oh. Stimmt.« Er lächelte und ließ sich von Gwen in den Garten schleppen.
»Sie ist dein Date ?«
Lock starrte Gwen an und fragte sich, wovon sie sprach. Warum war sie hier? Was taten ihre Brüder hier? Warum schienen seine Mutter und Ric zu wissen, was vor sich ging? Wann hatte Judy Bennington den Verstand verloren und angefangen zu glauben, sie gingen miteinander aus? Und wie konnte Gwen noch hübscher sein als das letzte Mal, als er sie gesehen hatte? Keine Spur von Make-up, nur in Jeans, einem T -Shirt, Jacke und Turnschuhen – und sie überstrahlte mit Leichtigkeit all die überbezahlten Judys der Welt.
»Nicht dass ich wüsste«, antwortete er.
»Nicht dass du …« Sie knirschte mit den Zähnen, die Hände zu Fäusten geballt. »Du kapierst es nicht, oder?«
»Nicht so wirklich.«
Gwen marschierte im Kreis und knurrte. »Vögelst du sie?«
Schockiert und verletzt, sagte Lock: »Ich vögle sie nicht. Und auch sonst niemanden«, beeilte er sich hinzuzufügen. Aber vor allem Judy nicht – Haut und Knochen machen keinen Spaß im Bett.
»Bist du deshalb gestern Abend gegangen?
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