Lisa findet ihren Herrn (German Edition)
50er-Jahren sind die Leute weggezogen. Eine Bekannte von mir hat es in den 90ern gekauft und aufwändig restauriert. Seit fünf Jahren wird es als Ferienhaus genutzt“, erläutert Frank.
„Dann warst du also schon mal hier?“
„Zwei-, dreimal schon.“
„Mit anderen Frauen?“
Frank lacht.
„Nein, nicht mit anderen Frauen, wenngleich die Besitzerin eine Bekannte von mir und auch eine Frau ist.“
„Hattest du mal was mit ihr?“
„Wir haben ähnlich gelagerte Interessen, ansonsten habe oder hatte ich nichts mit ihr.“
Lisa starrt auf das Gepäck, das Frank gerade aus dem Kofferraum gehoben hat.
„Sind somit die wichtigsten Fragen geklärt?“
„Ach!“ Lisa greift nach ihrer Tasche. „Manchmal komme ich mir selber blöd vor.“
Frank ist schneller und nimmt beide Gepäckstücke.
„Unter der Außenleuchte ist ein großer Stein. Darunter muss der Schlüssel liegen. Bitte schließ auf, ich bringe das Gepäck.“ Plopp macht die Zentralverriegelung.
Auf dem Tisch liegt ein handschriftlicher Willkommensgruß und ein Verweis auf den Kühlschrank. Frank nimmt die gekühlte Weinflasche heraus, fischt einen Korkenzieher aus einer Schublade und nimmt ihn in Gebrauch.
„Das ist ja sehr liebevoll eingerichtet“, stellt Lisa fest, als sie aus der offenen Küche heraus den Wohnraum betrachtet. „Die Frau hat Geschmack.“
Frank reicht Lisa ein Glas und stellt die Weinflasche in den Kühlschrank zurück.
„Der ist ja randvoll“, beobachtet Lisa.
„Ja, das ist alles für uns. Sie hat angeboten, bei ihrem Großeinkauf auch gleich etwas für uns mit zu besorgen, also habe ich das Angebot angenommen. Falls dich also ein mitternächtlicher Hungeranfall packen wird, findest du ein paar Leckereien, ansonsten ist für das Frühstück morgen bestens gesorgt.“
Frank reicht sein Glas zum Prost. Lisa lächelt ihn an und haucht ihm einen Kuss entgegen.
Dann genießen sie den erfrischend fruchtigen Pinot.
Während Frank ein paar Scheite im Kamin stapelt, um gleich ein Feuer zu entzünden, steigt Lisa mit beiden Reisetaschen die Treppe in den Dachgiebel hoch. Links neben der Treppe befindet sich das Bad, an dem sich ein Schlafzimmer anschließt. Lisa ist überrascht, wie groß es ist. Zwischen den freigelegten Windböcken der Dachkonstruktion befindet sich gleich neben der Tür und in der Raummitte ein King-Size-Bett. Gegenüber ein Austritt auf einen Balkon. Lisa stellt die Taschen ab, öffnet die Tür und tritt hinaus. Waldluft, sommerlich, doch schon ein Hauch Herbstgeruch und leicht kühler Vorgeschmack, dass es bald vorbei sein wird mit den warmen Sommertagen. Schön, das ist es, Ruhe, Abgeschiedenheit, nur er und ich . Lisa atmet tief durch. Am Himmel flimmert es, irgendetwas ist in Bewegung, ein dünnes Licht tändelt durch das Sternebild.
Dann geht sie hinein, nimmt ihre Blusen, Pullover und das Handtuch aus der Tasche, öffnet die Schranktür, um ihre Sachen darin zu deponieren. Direkt vor ihr ein Briefumschlag: Sklavin Lisa liest sie. Als sie den Umschlag aufgreift, spürt sie Herzklopfen. Das kann ja nur ein Irrtum sein, für mich ist doch kein Brief hinterlegt, außerdem Sklavin … ja, wieso, obwohl, ja warum nicht, könnte ja sein, dass Frank, aber nein, wann hätte er denn diesen Umschlag ...? Lisas Gedanken überstürzen sich, mit fahriger Handbewegung reißt sie das Kuvert auf. Tatsächlich die Unterschrift von Frank und die Anrede 'Liebe Lisa' … Also doch für mich .. .
'Liebe Lisa, ich freue mich, dass wir ein paar Tage gemeinsam in dieser romantischen Abgeschiedenheit verbringen dürfen. Diese Zeilen sollen Dir deutlich machen, dass ich dem Aufenthalt das geben möchte, was wir schon einige Male mit großem und beidseitigem Vergnügen ausprobiert haben: dass Du die Rolle der Sklavin einnimmst, die in vollkommener Hingabe sich auf das einlässt, was ich für sie entscheide. Wenn Du das auch möchtest, wirst Du während unseres gesamten Aufenthaltes Deinen Willen in meine Hand legen und somit mir vollkommen ausgeliefert sein. Es könnte sein, dass wir anderen Menschen begegnen, doch wird dies nichts an Deiner Situation ändern: Deine Anrede, Dein Handeln und Dein Verhalten insgesamt entsprechen Deiner Aufgabe, als Sklavin zu bestehen, was auch beinhaltet, im Falle von Fehlverhalten die Strafen entgegenzunehmen, die ich bestimmen und vollstrecken werde. Nun entscheide, ob Du das möchtest. Wenn Du es nicht möchtest, zerreiße das Papier, ich werde nicht danach fragen. Falls Du es
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