Lisa findet ihren Herrn (German Edition)
farbenfrohes Stoffbündel entgegen.
„Na bitte ...“ Ohne weiteres Wort trottet er zum entfernten Kassentisch.
Lisa geht mit geschlossenen Augen, Frank beobachtet jeden ihrer Schritte. Plötzlich bleibt sie stehen und sieht ihn an, schüttelt den Kopf. Dann ein Lächeln und ein Schulterzucken.
„Ich kann nicht mehr. Das Ding macht mich bei jedem Schritt so kirre, dass ich entweder gleich über dich herfalle oder es mir an Ort und Stelle selber mache.“
Frank geht einen Schritt weiter.
„Tu dir keinen Zwang an.“
Mit offenem Mund starrt Lisa hinter ihm her. Links und rechts strömen die Fußgänger an ihr vorbei. Frank ist schon ein paar Schritte voraus.
„Du bist gemein!“
„Ich weiß.“ Ein Lachen.
Lisa steht x-beinig und weiß nicht, ob sie lachen oder heulen soll.
„Warte, wenn ich dich zu fassen kriege.“
Frank blinzelt ihr zu.
„Dann ...?“
„Verdammt, ich muss jetzt ins nächste Café und mir das Ding herausnehmen, ich bin scharf wie eine Bombe.“
„Ach, Liebe, du siehst wunderbar aus, wenn du so aufgebracht bist.“
„Ja, schön, mach dich nur noch lustig über mich.“
„Nein, meine Liebe, das ist nur eine kleine Prüfung. Und wenn du sie bestanden hast, habe ich eine kleine Überraschung für dich.“
Damit geht er weiter. Lisa bleibt nichts anderes übrig, als sich auch wieder in Bewegung zu setzen. Bei jedem Schritt stimuliert das Gummiding in ihrem Unterleib ihre empfindlichsten Stellen. Es wäre ja wunderbar, wenn es nicht so wunderbar wäre, kommt ihr in den Sinn. Ich sterbe gleich den schönsten Tod, den es gibt, gleich und sofort, hier auf der Straße ...
Lisa hatte vorgeschlagen, ein paar Tage aufs Land zu fahren. Einen längeren Urlaub stellt sie sich für später vor, aber ein paar Tage zusammen mit Frank, der neuen Liebe, kann sie sich gut vorstellen. Immerhin hat er sie auch vor einem Schaden bewahrt, indem er das Problem mit der Hausverwaltung der verstorbenen Mutter erfolgreich gelöst hatte. Also will Lisa ihn einladen und die Kosten für den Aufenthalt übernehmen.
„Und was schwebt dir so vor, was wir dort machen?“
„Hm? – Was machen? – Ruhe, Romantik, was denkst du denn?“ Lisa kann seine Frage nicht so recht einordnen.
„Aha, Romantik, also auch … und welche Art Romantik?“
Lisa rollt die Augen.
„Nun mach's nicht so spannend! Romantik halt. Schöne Spaziergänge, Kerzen und Schaumbad, Rotwein und … und … Schweinereien ...!“ Lisa grinst ihn an.
„Na bitte, hab ich's mir doch gedacht. Das Beste kommt zum Schluss. Also: Denkst du auch an unsere Spiele? SM-bezogen?“
Lisa sieht ihn erwartungsvoll an.
„Gut, was frage ich überhaupt? Ich habe ein Landhaus reserviert für uns, drei Stunden Fahrt, abgelegen, sehr schön.“
Lisa staunt. Kaum einen Gedanken ausgesprochen, schon sind Tatsachen geschaffen.
„Keine Fragen? Umso besser. Ich komme morgen um 16.30h aus dem Büro, dann dusche ich schnell, meine Tasche wird gepackt sein, Punkt 17.00h ist Abfahrt.“
Die Abfahrt gelingt pünktlich, aber der Verkehr auf der Autobahn ist zäh. Fahrt der Sonne entgegen. Wenn es schon nicht so schnell geht, wie man will, kann man es auch gemütlich nehmen. Frank verlässt die Autobahn sechzig Kilometer vor der vorgesehenen Ausfahrt, so dass die Strecke über Land fast einhundert Kilometer ausmacht. Also machen sie Pausen und gönnen sich einen kurzen Aufenthalt an den von Lisa in einem Reiseführer ausgesuchten Sehenswürdigkeiten. Als das Handy klingelt, erfährt Frank, dass die Vermieterin nicht länger warten kann. Da der verabredete Zeitpunkt vorbei ist, hat sie den Schlüssel hinterlegt. Frank schlägt Lisa vor, es dann noch gemächlicher zu nehmen und unterwegs zu essen. Wenn sie dann ankommen, werden sie das Haus für sich haben und auch nicht mehr weggehen müssen.
Das Abendessen in dem ausgewählten Lokal ist famos. Am Rande der Kleinstadt zieht ein prämierter Koch Gäste aus Nah und Fern an. Atmosphäre, Service und Essen sind Spitzenklasse. Einen Grappa auf's Haus und weiter geht's. Noch fünfunddreißig Kilometer.
Das Tor ist nicht verschlossen. Frank fährt eine Wagenlänge, schließt es wieder. Dann setzt er das Auto noch einmal in Bewegung, über die knirschende Kiesfläche hinweg und bleibt dann vor dem liebevoll restaurierten Haupthaus stehen. Lisa steigt aus und sieht sich um. Offenbar ein ehemaliger Vierseithof, rät sie.
„Das war mal ein Forsthaus mit kleiner Landwirtschaft. Aber in den
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