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Listiger Freitag

Listiger Freitag

Titel: Listiger Freitag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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was sie sind. Zwei sind von Eurer Größe, und einer ist ungefähr doppelt so groß und viel breiter. Sie haben Uniformen an, Sir.«
    »Uniformen welcher Farbe?«, fragte Arthur schnell.
    »Blassgelbe Mäntel, ein Gutteil Weiß in der Farbe«, berichtete Jugguth, »mit großen schwarzen Flauschhüten. Einer hat einen langen Speer.«
    »Die Uniformen Neuer Nichtlinge«, sinnierte Arthur. »Einer der Beinahe-Bürger des Pfeifers mit zwei Pfeiferkindern … ich frage mich … egal. Wie weit sind sie entfernt?«
    »Sie werden mittlerweile draußen sein, Sir«, sagte Jugguth.
    »Ich habe sie lange Zeit beobachtet, um sicherzugehen, wer da kommt. Ihr könnt einen Blick durch den Briefschlitz werfen, wenn Ihr wollt.«
    Arthur seufzte.
    So viel zu einer schnellen Flucht, bevor der Feind aufkreuzt , dachte er .
    »Ich werde sie mir ansehen«, meinte er. »Du gehst zurück nach oben und hältst Ausschau nach anderen, und nächstes Mal machst du sofort Meldung, wenn dir etwas auffällt!«
    »Jawohl, Sir!«, rief Jugguth. Er salutierte und drehte sich so schwungvoll herum, dass er das Gleichgewicht verlor und gegen Arthur geprallt wäre, wenn dieser nicht einen Schritt zurück gemacht hätte. Der Bürger drehte sich noch zweimal um die eigene Achse, bevor er zum Stillstand kam und wieder aus der Halle rannte. Arthur wartete, bis er weg war, und schloss die Tür, dann bewegte er den Griff so, dass er Zutritt zum Vorraum hatte, und trat selbst hindurch.
    Jemand klopfte an die Außentür. Ein höfliches Pochen, nicht der fordernde Schlag mit einer Waffe.
    »Hallo, irgendjemand zu Hause?«, fragte jemand von draußen. Die Stimme hallte durch den Briefschlitz.
    Arthur runzelte die Stirn und legte den Kopf schief. Der Sprecher klang irgendwie vertraut, doch weil es in dem Raum so hallte, war die Stimme nicht gut zu erkennen. Er näherte sich, sorgsam darauf bedacht, seitlich des Briefschlitzes zu bleiben, der, wie er bemerkte, offen stand. Er hatte keine Lust, durch den Schlitz von einem Speer aufgespießt zu werden.
    Aber gesehen werden konnte er, und auf der anderen Seite der Tür sog jemand scharf die Luft ein.
    »Arthur?«, fragte die Stimme. »Arthur!?«
    »Susi!«
    Arthur machte einen Schritt zur Tür, um sie zu öffnen, doch dann hielt er inne. Es hörte sich an wie Susi, aber sicher sein konnte er nicht. Selbst wenn sie es war, konnte sie durch Zauberei gezwungen worden sein, dem Pfeifer zu gehorchen, und würde Arthur als Feind behandeln. Jugguth hatte Neue-Nichtlings-Uniformen beschrieben, und einer der drei dort draußen musste ein Soldat des Pfeifers sein.
    Vor der Tür wurden gedämpfte Worte gewechselt, dann ertönte eine andere Stimme durch den Briefschlitz.
    »Helios … ich meine Arthur … ich bins, Fred! Kannst du uns reinlassen? Es ist eiskalt hier draußen.«
    Fred und Susi, dachte Arthur . Mit einem Neuen Nichtling .
    »Tretet zurück!«, rief Arthur. Er wartete, bis er Schritte im Schnee knirschen hörte, dann näherte er sich dem Briefschlitz vorsichtig und in geduckter Haltung bis auf etwa einen halben Meter und spähte hindurch … auf das Beste hoffend und mit dem Schlimmsten rechnend.
     

KAPITEL ACHT

     
     
    Draußen brach die Dunkelheit herein. Die Sonne – oder die Sonnen, denn möglicherweise stand mehr als eine hoch über den Wolken – ging unter. Im Zwielicht, das durch den unaufhörlich fallenden Schnee noch grau war, musterte Arthur die Gesichter der zwei Pfeiferkinder und ihres Begleiters, der zwischen ihnen stand.
    Die Kinder sahen jedenfalls wie Susi Türkisblau und Fred Anfangsziffern Gold aus, aber sie steckten in Uniformen der Armee des Pfeifers, und der Soldat in ihrer Mitte war eindeutig ein Neuer Nichtling. Auf den ersten Blick sah er wie ein Bürger aus, aber Arthur bemerkte, dass er an jeder Hand sieben Finger hatte, und die kleine Einbeulung in der Mitte seiner Stirn unterhalb des schwarzen Pelzhutes war kein blauer Fleck, sondern ein drittes Auge, das viermal kleiner war als die zwei anderen.
    Arthur sah zehn lange Sekunden durch den Schlitz und blinzelte gegen den kalten Wind an, der von draußen hereinblies. Er wusste weder, was er tun, noch was er denken sollte. Nur zu gerne hätte er Susi und Fred hereingelassen,

    aber es ließ sich nicht beiseiteschieben, was Dame Primus gesagt hatte: Alle Pfeiferkinder waren verdächtig … Und er war allein.
    Schließlich sagte er mit gesenktem Blick: »Ich glaube nicht, dass ich euch hereinlassen kann. Ihr seid in der Uniform des Pfeifers,

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