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Listiger Freitag

Listiger Freitag

Titel: Listiger Freitag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garth Nix
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Erbe der –«
    »Ich weiß, ich weiß. Ich habe mich schon gefragt, wann du endlich hier aufkreuzen würdest.«
    »Oh«, sagte Arthur. »Sie wussten, dass ich hier bin?«
    »Die-die-Dunkelheit-überlebte spricht ab und zu mit mir«, entgegnete das Vermächtnis. »Sehr zäh, diese Dienerin. Die meisten gehen nicht zurück zum Horst. Irgendeine tiefenpsychologische Sache, sobald die Maske und das Leder runterkommen.«
    Arthur schaute auf den bewusstlosen Bürger.
    »Und was geschieht dann mit ihnen?«
    »Sie wandern über die verborgenen Wege nach unten und nehmen eine andere Arbeit an«, erklärte das Vermächtnis. »Viele werden Papierschieber auf dem Kanal. Und nun, falls du so nett wärst, mir die Kette abzunehmen? Ich glaube, es gibt jede Menge Arbeit zu erledigen, und wenn ich auch ein Zuviel missbillige, so bin ich doch der Auffassung, dass man sich an einer angemessenen Quantität tagtäglich versuchen sollte.«
    »Okay«, sagte Arthur. Er ging zum Vermächtnis hin, was sich als gar nicht so einfach herausstellte, denn die Kieselsteine rutschten immer wieder unter seinen Füßen weg. »Was hat es mit all diesen kleinen Steinen auf sich?«
    Das Vermächtnis sah auf sein Kieselbett hinab.
    »Ein Hobby. Ich habe in jeder Woche meiner Gefangenschaft einen gemacht. Da kommt ganz schön was zusammen, nicht wahr? Vermutlich hätte ich mich nicht damit abgeben sollen, aber im Allgemeinen ist es ausgesprochen langweilig hier unten in der Inneren Finsternis. Früher ist auch Freitag ab und zu gekommen, um sich mit mir zu unterhalten, aber ich glaube, in letzter Zeit hat sie andere Interessen entwickelt.«
    »Das könnte man so sagen«, stimmte Arthur zu. Er langte nach oben zu der Kette, um festzustellen, woraus sie gemacht war und ob es eine Chance gab, sie ohne Einsatz des Vierten Schlüssels abzunehmen oder zu zerreißen. Aber sowie er das Metall mit den Fingern berührte, fielen die Glieder einfach auseinander, nur das Kronenhalsband blieb unverändert an seinem Platz.
    »Ausgezeichnet! Wahrhaftig die Berührung des Rechtmäßigen Erben!«, freute sich das Vermächtnis. »Ich bin so froh, dass du kein Hochstapler bist! Ich wollte dich wirklich nicht essen müssen.«
    »Das weiß ich zu schätzen«, bedankte sich Arthur. Er fing an, Teil Fünf zu mögen. Dieser schien viel lockerer zu sein als die anderen Teile und viel normaler … wenn man bedachte, dass er ein riesiges Fledermaus-Drachen-Monster war.
    »Nun berichte mir von deinem zweifellos teuflisch gerissenen Plan!«, forderte das Vermächtnis ihn auf. Es spreizte spielerisch die Flügel, was Arthur beinah in die Kiesel befördert hätte. »Verzeihung! Ein bisschen Dehnen, bevor ich meine normale Größe wieder annehme. Es war ausgesprochen lästig, die ganze Zeit nicht schrumpfen zu können.«
    »Mein Plan …«, sagte Arthur. »Mein Plan …«
    Mit aufgesperrtem Mund sah er zu, wie die Bestie binnen weniger Augenblicke von einem fünfzehn Meter langen Monster zu einem Viech von der Größe eines Zwergpudels schrumpfte.
    »Zu klein?«, fragte das Vermächtnis. Es sprang auf Arthurs Schulter und kreischte wie ein Papagei, was aus dem Mund einer rostbraunen Fledermaus sehr merkwürdig klang. Sein Drachenschwanz baumelte an Arthurs Rücken herab und kitzelte den Jungen. »Was dagegen, wenn ich mich tragen lasse? Fliegen ist ja gut und schön, aber nicht über längere Zeiträume. Und jetzt erzähl mir von deinem Plan!«
    »Der Plan ist …«, setzte Arthur an und stockte dann. »Eigentlich gibt es keinen. Lady Freitag hat angeblich abgedankt –«
    »Hat sie nicht«, sagte das Vermächtnis. »Nicht offiziell. Denn wenn es offiziell wäre, hätte sie es mir mitteilen müssen, was sie nicht getan hat.«
    »Hat sie denn den Schlüssel in ihrem Skriptorium gelassen, damit entweder ich oder der Pfeifer oder Samstag ihn beanspruchen können?«
    »Auch das hat sie nicht getan«, antwortete das Vermächtnis. »Der Schlüssel ist nicht einmal im Haus. Er ist irgendwo draußen in den Sekundären Reichen. Ich kann es fühlen.«
    »Ah, na ja, der Pfeifer und Samstags Mittag sind jedenfalls zum Skriptorium hoch, um sich den Schlüssel zu nehmen«, erklärte Arthur. »Hoffentlich haben sie sich gegenseitig umgebracht. Ich hatte vor, ebenfalls hochzugehen, um herauszufinden, was los ist, zusammen mit einer Truppe Vergoldeter Jünglinge, aber …«
    »Aber was?«, hakte das Vermächtnis nach. »Für mich hört sich das nach einem guten Plan an. Einfach. Man will ja nicht zu viel

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