Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
und ich hatte aus dem Fenster klettern müssen, genau wie Beau früher, als wir noch Kinder waren.
Ich betätigte den Garagenöffner und stieß zurück. Da sah ich Ashton, die direkt hinter mir vor ihrem Jetta stand. Ich öffnete die Wagentür, sprang hinaus und lief auf sie zu. Tränen strömten über ihr Gesicht, und sie wurde von lauten Schluchzern geschüttelt. Was zur Hölle war passiert?
»Ash, hey, was ist los? Ist was mit Lana?« Mein Herz zog sich zusammen. Warum sonst sollte Ashton heulend in der Einfahrt stehen, ganz so, als wäre jemand gestorben? Gott, bitte mach, dass es Lana gut geht. Ich hatte mich doch erst vor ein paar Stunden von ihr verabschiedet. Da war noch alles in Ordnung gewesen.
»Ash, jetzt sag schon!« Ich hatte selbst schon einen dicken Kloß im Hals und hatte gute Lust, sie an den Schultern zu packen und zu schütteln, um sie zum Reden zu zwingen.
»Bei Lana ist alles okay.« Sie schluckte, und ich holte tief Luft, als meine Panik sich langsam legte. Das hier hatte nichts mit Lana zu tun, ich konnte mich fürs Erste beruhigen.
»Gott sei Dank«, sagte ich atemlos.
»Es ist wegen Beau. Er … Er –« Sie brach erneut in Tränen aus.
»Ist ihm was passiert?«, fragte ich, und sie reichte mir sein Handy.
»Lies einfach«, sagte sie wimmernd.
Seine SMS ? Ich schüttelte den Kopf und sah auf das Display. Die Nachricht, die Ashton so aufgeregt hatte, war schon geöffnet.
SUGAR
: Hey, du sexy Typ. Hat irre Spaß gemacht, letzte Woche mit dir zu tanzen!! Und du schuldest mir noch eine Revanche beim Billard. Es war kein faires Spiel, das weißt du. Schließlich hast du mich ziemlich abgelenkt … Also, find irgendeine Ausrede für dein Kindermädchen und schwing deinen heißen Arsch nächstes Wochenende in die Bar, wenn ich zurück in der Stadt bin. Küsschen
Ich hob den Blick und sah in Ashtons rot verquollene Augen. Alles, woran ich denken konnte, war die Art und Weise, auf die ich meinen Bruder jetzt killen würde.
SAWYER
: Sorry, ich schaffe es heute doch nicht. Keine Ahnung, ob du mit Ash geredet hast, aber Beau hat sie betrogen, und sie braucht mich jetzt. Ich muss dem Kerl den Arsch versohlen und sie irgendwie beruhigen. Sie stand heute Morgen in meiner Einfahrt und hat sich die Augen aus dem Kopf geweint.
Ich las mir die SMS von Sawyer zum dritten Mal durch und legte dann das Handy beiseite. Ich wusste nicht, was mich mehr schockte: dass Beau offenbar fremdgegangen war oder dass Sawyer mich Ashtons wegen wieder einmal fallen ließ wie eine heiße Kartoffel. Er hätte immerhin anrufen können. Oder mich bitten, ihm in der Situation zu helfen. Aber er hatte natürlich keins von beidem getan, weil er genau auf diese Gelegenheit gewartet hatte. Die ganze Zeit war ich nur ein Lückenbüßer gewesen. Beau servierte ihm Ash jetzt quasi auf dem Silbertablett, und ich wollte nicht so dumm sein, mir einzubilden, dass ich ihn würde halten können. Er liebte sie. Mich mochte er nur. Ich war sein Sommerflirt und sie seine zukünftige Ehefrau. Ich musste den Tatsachen endlich ins Auge sehen.
Ich schluckte und riss mich dann zusammen. Es half ja alles nichts. Also schnappte ich mir mein Handy und rief Jewel an.
»Na, das wird aber auch Zeit, dass du dich meldest! Wie läuft es mit dir und Mr Sexy?«
»Gar nicht. Ich muss hier dringend weg! Kann ich dich besuchen kommen?«
»Oje, das klingt nicht gut. Logisch, komm her! Soll ich dich abholen? Das ginge allerdings erst heute Abend, habe nämlich noch Pläne mit dem superheißen Rettungsschwimmer. Er hat den knackigsten Arsch, den ich je gesehen habe … Okay, sein Haar ist vielleicht ein bisschen zu lang, aber darüber sehe ich mal großzügig hinweg.«
»Nee, ist okay, ich organisiere mir was. Wir sehen uns in ein paar Stunden. Danke, Jewel!«
»Kein Ding, Chica. Bis später!«
Ich legte auf und wählte eine weitere Nummer.
»Hallo?« Der vorsichtige Ton in Ethans Stimme verriet mir, dass er wusste, wer da anrief.
»Hey, Ethan. Hier ist Lana. Ich muss dich um einen riesigen Gefallen bitten, ich würde dir auch was dafür zahlen …«
»Ähm, okay?!«
»Ich brauche jemanden, der mich ans Meer fährt.«
Ethan bog in den Parkplatz neben der Ferienanlage ein, in der Jewel derzeit wohnte. Als ich ihr Auto gesehen hatte, wusste ich, dass wir den richtigen Ort gefunden hatten.
»Na gut, du hast gesagt, dass du nicht drüber reden willst, aber ein bisschen was musst du mir schon sagen, Lana. Sawyer wird völlig durchdrehen, wenn er
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