Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
größter Fan. Nur, dass du das weißt.«
Eine Weile saßen wir schweigend da. Schließlich richtete ich mich auf. »Hey, danke, dass du für mich gelogen hast. Ich vertraue deinen schauspielerischen Qualitäten voll und ganz.«
Jewel grinste. »Was ist, kommst du mit nach L.A. ? Wir könnten die Stadt zusammen so richtig rocken. Nur du und ich.«
Nun gluckste ich wirklich los und schüttelte den Kopf. »Nicht jetzt. Aber vielleicht ein andermal.«
»Na, dann komm wenigstens mit raus und feier mit uns. Vergiss einfach mal alles. Kipp einen meiner exotischen Drinks, ich habe da einen mit Kokosnussrum kreiert. Der ist zum Niederknien, ich sage es dir!«
Ich war noch nicht bereit. »Gib mir noch ein paar Tage, ja?«
»Klar, Süße.«
S awyer war immer der Vincent-Junge, für den es sich zu kämpfen lohnt. Er ist einzigartig.
Zum etwa hundertsten Mal las ich die letzte Zeile, während ich schon auf gepackten Koffern saß. Gleich würde es auf nach Florida zum Training gehen. Jetzt war schon eine Woche vergangen, und noch immer kein Lebenszeichen von Lana. Kein Mucks. Keine SMS . Bei ihrem Handy ging nach wie vor direkt die Mailbox dran. Lana hatte sich wieder bei ihrer Mom gemeldet, aber sie hatte von einer neuen Nummer aus angerufen, und ihre Mutter hatte sie nicht orten lassen können. Wir wussten also nur, dass sie am Leben war. Und dieses bescheidene Wissen hielt mich davon ab, vollkommen durchzudrehen. Ich hatte begonnen, für die Anrufe ihrer Mom zu leben, die mir immer kurz erzählte, was Lana gesagt hatte. Schließlich war das meine einzige Verbindung zu ihr, und wenn ich auch nicht gerade der größte Fan ihrer Eltern war, entwickelte ich langsam eine merkwürdige Art von Zuneigung zu Lanas durchgeknallter Mutter. Denn sie liebte Lana, auch wenn sie ihr das nicht besonders gut zeigen konnte. Die Frau war definitiv ein Kontrollfreak, aber Lana machte es ihr auch nicht gerade leicht. Ich war mir ganz sicher, dass es mit ihrer Beziehung in Zukunft bergauf gehen würde.
Ich steckte den Brief, der vom häufigen Auf- und Zufalten schon ganz zerknittert und abgenutzt war, wieder in die Hosentasche. Ohne ihn ging ich nirgendwohin. Denn wenn ich ihn bei mir hatte, wusste ich, dass ich sie nur finden musste und dann wieder alles geradebiegen konnte. Es hatte ein Missverständnis gegeben, und es war meine Schuld. Wenn ich nicht so verbohrt gewesen wäre und früher bemerkt hätte, dass ich dieses Mädchen liebte, wäre alles anders gekommen. Leider wusste Lana nichts von alldem und dachte, ich wäre noch in Ashton verliebt … Gott, was für ein Kuddelmuddel.
»Sawyer, bist du bereit?«, rief mein Vater aus dem Flur. Nein, war ich nicht. Ich wollte nicht weg aus Grove. Was, wenn sie zurückkehrte und ich war nicht da? Und wie sollte ich nur genug Konzentration aufbringen, einen Football auch nur zu werfen? Diese Woche würde ein Desaster werden.
»Ich komme, Dad!«, schrie ich zurück. Ich griff nach meinem Handy, um mir noch mal das Foto anzusehen, das Ash mir nach unserer Wanderung geschickt hatte. Lana kletterte da gerade auf irgendwelchen Felsen herum, um zum Cheaha-Wasserfall zu gelangen. Ash hatte in dem Moment auf den Auslöser gedrückt, als sie sich umdrehte und herzhaft lachte. Es war das einzige Foto, das ich von ihr hatte. Ich hatte es ausgedruckt und gerahmt, sodass ich es im Bett neben mich legen konnte.
Okay, ich hatte das Bild, und ich hatte den Brief. So würde ich die nächsten Tage schon irgendwie überstehen.
Als ich nach unten kam, stand da Ethan, der sich mit meinem Vater unterhielt. Er sah mich an, und plötzlich hatte ich ein komisches Gefühl. Irgendetwas entging mir da …
»Ethan?«
Er trat nervös von einem Fuß auf den anderen. »Hey, Sawyer. Ich, ähm, habe ganz vergessen, dass du heute fährst.«
Seit Lana mich verlassen hatte, war ich auf keine Feldparty mehr gegangen.
»Yeah, das Training geht los …«
»Hm, ich bin gekommen, weil ich dich was fragen wollte. Ich kann damit aber auch warten, bis du wieder da bist.«
»Wenn du schon da bist, dann frag ruhig.«
Wehe, er würde fragen, ob Lana wieder zu haben war. Dann würde ich ihm wirklich die Fresse polieren.
»Ähm, es geht um Lana …«, begann er.
»Ich würde an deiner Stelle aufpassen, was ich sage, Kumpel«, antwortete ich drohend.
»Ja, das habe ich schon verstanden«, nickte er. Er räusperte sich erneut und scharrte dann wieder unruhig mit den Füßen. »Also, äh, liebst du sie? Lana, meine ich.«
Es
Weitere Kostenlose Bücher