Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
hineingeraten war. Die Situation ließ sich nicht mehr retten.
»Na, dann such dir lieber mal bessere Freunde«, murmelte ich.
»Okay, pass auf. Sawyer hat sich noch nie an ein Mädchen rangeschmissen, an dem ich interessiert war. Als er das bei dir plötzlich doch gemacht hat, wusste ich, dass mehr dahintersteckt. Deinetwegen hat er sich plötzlich völlig anders benommen.«
»Er wollte mich doch nur benutzen, um Ashton zurückzubekommen«, sagte ich traurig.
»Vielleicht am Anfang, Lana, ja. Das kann schon sein. Aber ich weiß, dass sich das geändert hat. Dass es ihm jetzt viel mehr bedeutet als nur das.«
»Aber nicht genug. Was auch immer es jetzt für ihn ist, es reicht nicht. In einen Wettstreit mit Ashton sollte man sich nicht begeben.« Ich ärgerte mich wahnsinnig, dass mir schon wieder Tränen in die Augen stiegen. Oh nein, diesmal würde ich nicht weinen!
»Es gibt keinen Wettstreit, Lana«, sagte er leise.
»Geh, Ethan«, sagte ich, weil ich nicht vor ihm losheulen wollte. »Bitte.« Ich wandte mein Gesicht ab und schloss die Augen. Eine Minute des Schweigens verging, dann hörte ich, wie er leise aufstand.
Stille Tränen liefen über mein Gesicht, während ich innerlich Ethans Worte in Endlosschleife wiederholte: »Es gibt keinen Wettstreit.« Klar gab es keinen. Sawyer liebte nun mal Ashton – und würde es immer tun.
U ff, war das vielleicht eine Woche gewesen. Mein ganzer Körper schmerzte, und ich war heilfroh, zurück aus Florida und wieder in Grove zu sein. Beau schien das harte Training nicht so zugesetzt zu haben. Im Gegenteil: Ich war gerade seit einer Stunde wieder zu Hause, als er auch schon anrief und fragte, ob ich nicht Lust auf eine Runde Billard in der Bar hätte. Ich versuchte ihm begreiflich zu machen, dass ich eigentlich einfach nur heiß duschen, dann zwei Schmerztabletten nehmen und mich in mein Bett verkriechen wollte. Wie kam es, dass er sich nicht einfach zusammenrollen und pennen wollte? Und was war mit Ashton, hatte er denn keine Lust, sie sofort zu sehen?
Aber gut, schließlich hatte ich mich doch aufgerafft und auf den Weg zur Bar gemacht. Als ich jetzt in den Parkplatz einbog, sah ich mich nach Beaus Pick-up um. Ich entdeckte ihn am hinteren Ende des Gebäudes. Ethans Jeep stand gleich daneben. Wunderbar, bei dem musste ich mich ohnehin noch entschuldigen. Ich stieg aus und lief zum Eingang. Drinnen ging es recht ruhig zu, mittwochs gingen einfach nicht so viele Leute aus. Von Donnerstag bis Sonntag hingegen steppte hier der Bär.
»Na, da ist ja mein kleiner Lieblingsneffe!«, rief mir Tante Honey, die hinter der Bar stand, fröhlich zu.
Ich nickte ihr zu. »Hey, Tante Honey.«
»Willst du ein Bierchen? Ich kann dir jetzt schon versprechen, dass du es brauchen wirst.«
Was zum Teufel sollte das denn heißen? Ich wollte erst abwinken, dachte mir dann aber, dass ein Bier vielleicht ein ganz guter Ersatz für eine heiße Dusche und Schmerzmittel war. »Klar, gerne.«
»Geh schon mal rüber zu den Jungs, die warten schon. Ich bring es dir gleich!«
»Ja, Ma’am.«
»Ich hab dir hundert Mal gesagt, dass du mich nicht so nennen sollst! Klingt total omahaft«, neckte sie mich und zwinkerte mir zu. Uff, Honey war schon so eine Nummer.
Ich ging hinüber zu Beau, der mit überkreuzten Beinen am Billardtisch lehnte, in der Hand ebenfalls ein Glas kaltes Bier. Sein Gesichtsausdruck verriet mir, dass das hier nicht einfach nur ein easy Billardtreffen sein würde. Nein, es hatte einen Grund, weshalb ich herbestellt worden war. Ich schob meine Hand in die Hosentasche und strich über Lanas Brief. Wenn es gleich schlechte Neuigkeiten gab, würde es mir helfen zu wissen, dass sie irgendwo da draußen war und mich liebte.
»Was gibt’s, Beau?«, fragte ich, als ich zu ihm aufgeschlossen hatte.
»Ich habe ein paar Infos für dich, die dich interessieren dürften. Aber bleib bitte ruhig, ja?«
Mein Herzschlag beschleunigte sich, und ich erstarrte. »Lana?«
»Yep. Es geht um Lana.«
»Weißt du, wo sie ist?«
»Ja. Aber Näheres erzählt dir besser jemand anderes.« Beau trat zur Seite und machte Platz für Ethan, der hinter ihm stand. »Mach schon, E., bevor der arme Sawyer total die Nerven verliert.«
Ethan sah mich nervös an.
»Was weißt du?«, fragte ich, bereit, ihn so lange durchzuschütteln, bis er mit der Sprache herausrückte.
Beau packte mich an der Schulter. »Wenn du ihm wehtust, erfährst du gar nichts, klar?« Dann richtete er sich noch einmal an
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