Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
Ethan. »Ich werde schon dafür sorgen, dass er dir nicht die Eier abreißt. Hab ich dir doch versprochen.«
Mein Herz raste, und das Blut kochte in meinen Adern. Die Vorstellung, dass Ethan womöglich etwas mit Lanas Verschwinden zu tun hatte, machte es mir schwer, ruhig und gleichmäßig zu atmen.
»Beeil dich lieber, Ethan, ich glaube, der platzt gleich, und ich bin nach dieser Woche sowieso schon fix und alle. Ich will ihn wirklich nicht zurückhalten müssen«, drängelte Beau.
»Okay, gut. Ähm, also, weißt du, Sawyer … Lana hat mich angerufen.«
»Warum zur Hölle ruft sie dich an?«, fragte ich und trat einen Schritt auf Ethan zu, der sofort zurückwich.
»Also, nein. Sie hat vorher angerufen, weißt du? An dem Tag, an dem Ash dachte, dass Beau fremdgegangen ist. Sie hat mich um einen Gefallen gebeten … Sie wollte nicht mehr hierbleiben und hat jemanden gebraucht, der sie fährt.«
» WO IST SIE ?«, brüllte ich und trat näher. Beau legte mir besänftigend beide Hände auf die Schultern.
»Ruhig, Alter. Ganz ruhig.«
»Herr im Himmel, Bürschchen. Jetzt trink dein Bier und komm runter. Das Mädchen ist in Sicherheit, und wenn du den Jungen mal ausreden lässt, weißte auch gleich, wo sie ist.« Tante Honey stand vor mir und drückte mir ein Glas in die Hand. »Da, nimm. So hast du wenigstens nur noch eine Faust, um auf ihn einzudreschen.«
»Passt schon, Mom, ich habe alles im Griff«, merkte Beau hinter mir an.
»Pff, den Eindruck habe ich aber nicht … Wollen wir’s hoffen! Ich zahle jedenfalls keinen Cent für die Reparaturen, wenn der hier drin austickt«, gab sie zurück.
Ich stellte das Glas auf dem Billardtisch ab und ließ Ethan nicht aus den Augen. Er wusste, wo sie war. Krass.
»Ich habe sie zu dem Apartment ihrer Freundin am Strand gebracht.«
Da war sie nicht. Ich hatte doch mit Jewel telefoniert … Moment. Er hatte sie da hingebracht?
»Hast du Jewel gesehen? Und hast du wirklich mitbekommen, wie Lana in eines dieser Apartments reingegangen ist?«, fragte ich und hoffte so sehr, dass diese durchgeknallte Freundin mich tatsächlich reingelegt hatte.
»Yep, ich habe ihre Taschen zur Tür gebracht. Jewel kam rausgesprungen, voll am Kreischen, ihr kennt sie ja, und hat sich total gefreut, Lana zu sehen. Dann bin ich zurück …«, erzählte Ethan.
Das versetzte mich schon wieder in rasende Eifersucht. Ich riss mich aus Beaus Griff los und stapfte hinüber zu Ethan, um mich vor ihm aufzubauen. »Was soll das heißen, du bist zurück …?!«
»Nicht so schnell, er ist ja noch gar nicht fertig! Mach ihn nicht jetzt schon zur Sau, okay?«, sagte Beau grollend, hakte sich von hinten unter meine Arme und zog mich zurück.
Ethan strich sich nervös über die Stirn und schluckte. »Hör zu, Mann, ich hatte ja keine Ahnung. Ich dachte, du wärst über sie hinweg. Wusste ja nicht, was da bei dir abgeht! Als ich am Samstag zu dir gekommen bin, um mit dir zu reden, habe ich zum ersten Mal begriffen, dass ich einen Fehler gemacht habe. Also bin ich wieder zu ihr gefahren, um die Sache in Ordnung zu bringen. Aber sie hat mir nicht zugehört … Himmel, ich konnte ja nicht mal deinen Namen sagen, ohne dass sie schier durchgedreht ist.«
»Sie war da? Wann bist du hingefahren?«, fragte ich. Ich musste das jetzt wissen. Ich musste zu ihr.
»Ja, sie ist da. In dieser Apartmentanlage, Kiva Dunes heißt die. Einheit eins-null-drei«, rief er und stapfte zur Tür.
Plötzlich schossen mir wieder Jewels Worte durch den Kopf: Und in der Zwischenzeit könntest du mich ja mal besuchen kommen. Ich würde dich schon auf andere Gedanken bringen, glaub mir … Ich wohne grade in der Kiva-Dunes-Apartmentanlage in West Beach. Wohneinheit 103. Mein Zimmer liegt am Ende des Flurs und hat einen Blick direkt auf den Ozean.
Wow. Anscheinend war diese verrückte Schnalle doch nicht ganz so durchgeknallt, wie ich gedacht hatte. Jede Wette, dass dieses Zimmer, von dem sie gesprochen hatte, in Wirklichkeit Lanas war. Und Jewel hatte versucht, mir das mitzuteilen, ohne Lana zu verpfeifen. Ja, Beau hatte recht: Lana suchte sich ihre Freunde mit Bedacht aus. Dennoch war Jewel schon eine irre gewitzte Lügnerin. Ich hatte ihr das dumme Blondchen tatsächlich voll abgekauft.
Ich flitzte zum Pick-up. Als ich die Tür öffnen wollte, merkte ich, dass meine Hände zitterten.
»Sawyer, warte!«, rief Beau und kam auf mich zu.
»Was ist? Ich muss los!« Ich wollte jetzt keine großen Reden schwingen. Sondern
Weitere Kostenlose Bücher