Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Live Fast, Play Dirty, Get Naked

Titel: Live Fast, Play Dirty, Get Naked Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Brooks
Vom Netzwerk:
machen könnte, und ich sagte: ›Kein Problem.‹ Und dann haben sie mich ein bisschen geschlagen und herumgeschubst.«
    »Wieso das?«
    Er zuckte die Schultern. »Einfach, um sicherzugehen, verstehst du … um mich zu testen und mir zu zeigen, mit wem ich mich einlasse, um mir einen Geschmack davon zu geben, was passieren würde, wenn ich sie verarsche. Das machen sie immer so. Sie kleben dir die Augen zu und halten dir eine Waffe an den Hinterkopf. Und dann schreien sie dich eine Weile an, erzählen dir lauter Mist, um dich in Panik zu versetzen, danach verabschieden sie sich und dann drücken sie ab …«
    »Scheiße …« , flüsterte ich. »Ist ja widerlich.«
    »Ja«, sagte er lächelnd. »Aber ich wusste, dass die Pistole nicht geladen war, insofern ging’s. Und das Gute ist, wenn sie das mal gemacht haben … dann gehörst du eben dazu. Danach läuft alles mit Handschlag und einem Lächeln, verstehst du – nichts für ungut, komm, wir trinken einen, rauchen … dieses ganze Zeug. Egal. Woran ich mich erinnere, ist jedenfalls, dass sie sagten, sie wollten mir etwas zeigen. Ich folge ihnen also aus dem Pub und fünf Minuten später landen wir in so einer Autowerkstatt unter einer Eisenbahnbrücke, und da drinnen lagert jede Menge Scheiß – Waffen, Sprengstoff, Karten, Wecker … alles.« William sah mich an. »Dort war ich letzte Nacht, Lili. Deshalb konnte ich nicht zu dem Auftritt kommen, verstehst du? Es ging einfach nicht …«
    Ich nickte. »Und hast du rausgefunden, was sie vorhaben?«
    »Nicht genau«, sagte er und schüttelte den Kopf. »Ich meine, ich weiß, dass es was Großes sein muss, und ich bin ziemlich sicher, es wird in den nächsten zwei, drei Monaten passieren … aber mehr hab ich noch nicht. Ich glaube, siewollten mir letzte Nacht ein bisschen mehr sagen, doch dann ist was dazwischengekommen …«
    »Echt?«
    »Irgendwer ist heimlich an der Werkstatt rumgeschlichen …« Er zuckte die Schultern. »Wahrscheinlich war nichts, irgendein Jugendlicher aus der Gegend, der ein bisschen rumgeschnüffelt hat oder so. Aber Donal ist ein bisschen paranoid – der glaubt sofort, der MI5 ist hinter ihm her –, deshalb hat er uns den Typen durch halb London jagen lassen.«
    »Habt ihr ihn erwischt?«, fragte ich und musste mich zusammenreißen, keine Miene zu verziehen.
    »Nein, er hat uns abgehängt …«
    Ich fing an zu lachen.
    William sah mich schief an. »Was ist? Was findest du daran so lustig?«
    »Das war ich. Der Junge, den ihr gejagt habt … das war ich«, erklärte ich ihm.
    William schüttelte den Kopf. »Versteh ich nicht.«
    Da erzählte ich ihm alles, wie ich ihn aus dem Pub kommen sah und ihnen zu der Werkstatt unter der Brücke gefolgt war … und als ich mit dem Erklären fertig war, saß William eine Weile nur da und schüttelte langsam den Kopf, weil er es einfach nicht glauben konnte.
    Schließlich schaute er mich an und sagte: »Aber du hast überhaupt nicht ausgesehen wie du …«
    »Ich hatte Chiefs Donkeyjacke an und seine Kappe auf«, sagte ich. »Und abgesehen davon war es ziemlich dunkel … und es hat geregnet.«
    William schüttelte wieder den Kopf. »Und wie hast du uns abgehängt? Wo bist du hin?«
    »Ich hab einen kleinen Pfad zwischen den Häusern genommen, weißt du, wo ich meine? Die Häuser rechts von dem Weg. Und danach bin ich die Straße entlang und an der St. Ann’s Road hab ich ein Taxi erwischt.«
    »Scheiße …«
    »Deshalb bin ich zu spät zum Auftritt gekommen.«
    »Verstehe …«, sagte er und nickte. »Und was hatte Curtis dazu zu sagen?«
    »Na ja, der war natürlich nicht gerade glücklich.«
    »Kann ich mir vorstellen …«
    Ich schaute hoch, weil plötzlich erste schwere Regentropfen lautstark durch die Bäume klatschten. Der Himmel war schwarz.
    »Ich fürchte, da kommt das nächste Gewitter«, sagte ich, als es anfing zu schütten.
    William stand auf und schaute in den bedrohlichen Himmel. »Komm«, sagte er und streckte die Hand aus. »Lass uns lieber weg von den Bäumen, bevor es anfängt zu blitzen.«
    Gerade als ich seine Hand nahm und aufstand, krachte direkt über uns ein erster Donner los und der Regen ergoss sich in Strömen.
    »Hier lang«, sagte William und führte mich von dem Weg fort. »Komm schon, beeil dich …«
    Ein Blitz zuckte über den Himmel und dann – K R A C H! – donnerte es so laut, dass wir beide den Kopf einzogen.
    »Lauf!«, rief William und zog mich hinter sich her. »Mach schon …«
    Die schiere Gewalt des

Weitere Kostenlose Bücher