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Live Fast, Play Dirty, Get Naked

Titel: Live Fast, Play Dirty, Get Naked Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin Brooks
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was am Abend gelaufen war – über den Auftritt, die Songs, die Leute, die wir gesehen hatten …
    Meistens ging es nicht darüber hinaus.
    Was für mich okay war.
    Oder jedenfalls redete ich mir das ein …
    Die Wahrheit war, dass ich mehr über William wissen wollte. Ich wollte wissen, wer er war, wo er herkam und wieso er hier war … Ich wollte wissen, was er dachte und was er bei manchem empfand. Ich wollte wissen, wo er wohnte, mit wem er zusammenlebte, was er tat, wenn er nicht in der Band spielte …
    Ich wollte alles über ihn wissen.
    Aus reiner Neugier natürlich. Mehr war da nicht.
    Oder jedenfalls redete ich mir das ein …
    Aber ich drängte ihn nie. Wenn er nicht über sich reden wollte, war das sein gutes Recht. Er war mir nichts schuldig. Er musste sich mir nicht öffnen. Er musste nicht die Geheimnisse seines Herzens mit mir teilen …
    Doch irgendwann in einer warmen Mainacht tat er zu meiner großen Überraschung genau das.

18
    Soweit ich es verstanden hatte, wurde in jener Nacht nichts Bestimmtes gefeiert, es gab einfach bloß so eine Party in dem besetzten Haus – ohne Einladungen, ohne Gästeliste, ohne Beschränkungen. Die Tür stand die ganze Zeit offen und jeder, der kam, war willkommen, solange er etwas zu trinken, zu rauchen, zu schniefen oder was auch immer mitbrachte. Und selbst wenn jemand nichts mitbrachte, störte es niemanden. So eine Party war das.
    Ich freute mich überhaupt nicht drauf.
    Ich hatte sogar ernsthaft überlegt, nicht hinzugehen, aber ich wohnte inzwischen praktisch in dem Haus und nicht hinzugehen hätte geheißen, die Nacht über entweder wieder zu Hause in Hampstead zu verbringen, was nicht besonders verlockend war, oder irgendwo anders zu bleiben, was auch keine Option war, denn ich hatte niemanden, wo ich hinkonnte. Und abgesehen davon, selbst wenn ich nicht zu der Party ging (nicht dass ich groß gehen musste), würde Curtis allemal dort sein – um nichts in der Welt hätte er sie versäumt –, und ich wusste, wenn ich nicht mit ihm hinging, würde ich mir wahrscheinlich die ganze Nacht Sorgen machen und mich fragen, was er wohl anstellte, mit wem er zusammen war, wie viel er wohl trank/rauchte/schniefte/was auch immer …
    Und ich wusste, dass er am Ende dicht wäre.
    Auch wenn er nach der Valentinsparty nicht mehr ganz so viel Drogen nahm, war es immer noch äußerst selten, dass er nicht unter dem Einfluss von irgendwas stand – einem kleinen Joint am Morgen, ein paar Bieren am Nachmittag, einer Linie Koks an den meisten Abenden. Das Einzige, was sich wirklich geändert hatte, war, dass er nicht mehr so viele Drogen auf einmal nahm. Oder jedenfalls nicht, wenn ich in der Nähe war.
    Also würde er sich auf der Party garantiert total zukiffen, egal ob ich nun dort war oder nicht. Aber wenn ich nicht dortblieb, war die Chance groß, dass er sich nicht nur total zukiffte, sondern gleichzeitig auch noch die Gelegenheit nutzte, sich ins Koma zu trinken, zu rauchen und zu schniefen. Und das konnte ich einfach nicht zulassen.
    Die Party kam nicht so richtig in Gang, ehe die Pubs schlossen, was damals an Samstagen um 23.00 Uhr war. Ich hatte den größten Teil des Abends mit Curtis und Jake in einem Pub namens Seven Sisters verbracht, der direkt um die Ecke von dem besetzten Haus in der Broad Lane lag. Es war auch noch eine Gruppe anderer Leute dort, die meisten aus dem besetzten Haus. Stan und Chief tauchten irgendwann später auf und brachten ein paar Freunde mit, und dann, noch etwas später, kam eine wilde Mischung von Punks reingeschlappt. Die meisten von ihnen waren Freunde und Bekannte von Curtis und Jake – Musiker, Poeten, Künstler, Designer …
    Ich hatte nicht vorgehabt, im Pub viel zu trinken, aber wir hockten dort etliche Stunden und es war laut und plärrig, heiß und schwitzig und ich fand es echt hart, das ganze Gerede und Sich-in-Pose-Werfen zu ertragen, und je mehr ich trank, desto leichter fiel es mir, all das zu ignorieren …
    Deshalb war ich, als der Pub zumachte und wir alle zurück zum Haus liefen, schon ziemlich betrunken. Curtis war noch halbwegs okay. Er hatte nicht viel getrunken, aber er war den ganzen Tag schon auf Kokain und hatte sich auf der Pub-Toilette noch ein paar Speedtabletten reingezogen, daher rannte er die ganze Zeit durch die Gegend wie ein hyperaktiver Idiot, doch er hatte sich immer noch einigermaßen unter Kontrolle. Aber sobald er anfangen würde zu trinken – was er immer tat, wenn er den ganzen Tag gekokst

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