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Live

Live

Titel: Live
Autoren: Ein Thriller
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bedecken. Dort, wo kein Weiß zu sehen war, glänzte ihre Haut beinahe bronzefarben, der Schweiß glitzernde Bahnen, die perlend an ihr herabliefen.
     
    Sie sah vom Teller auf, lächelte entschuldigend, ein Lächeln von der Bratensoße zu einer Grimasse verunstaltet. Ben fand sie trotzdem unglaublich schön. Sein Blick wanderte hinunter, verharrte an ihren Brüsten, dann tiefer zu der leicht rundlichen Wölbung, die sich an ihrem Bauch abzeichnete, kaum merklich, aber nicht mehr die harte, glatte Oberfläche, die Gwen sonst hatte.
     
    Er bemerkte, daß er steif wurde.
     
    Gwen bemerkte es ebenfalls.
     
    Sie sah an ihm herunter und ihr Lächeln verwandelte sich zu einem spitzbübischen Grinsen.
     
    „Oh, nein“, sagte sie, legte den Teller auf die Spüle, wo er sich direkt in das Chaos einordnete, das vom Abendessen übrig geblieben war und wollte sich seinem Griff schon im Ansatz entwinden. „Das werden wir nicht tun. Nicht jetzt. Nicht hier.“
     
    Ben grinste sie an und kam in die Küche.
     
    „Ich kann dich auch ins Bett tragen, wenn dir das lieber ist“, flüsterte er. Sie machte einen  Schritt zurück und stieß gegen die Arbeitsplatte der Küche. Gwen zeigte anklagend auf die leichte Wölbung ihres Bauches, dann auf den schmutzigen Teller.
     
    „Du weißt, was beim letzten Mal passiert ist“, protestierte sie nicht sehr überzeugend.
     
    „Du wolltest es doch.“
     
    Sie beide hatten es gewollt, deshalb hatte Gwen auch vor einem halben Jahr mit der Pille aufgehört und dann gewartet. Vor einem Monat war es dann soweit gewesen. Sie war schwanger geworden.
     
    Gute Zeiten und schlechte Zeiten. Vor allem gute Zeiten. Einen Monat schwanger. Nur die leichte Rundung an ihrem Bauch zeigte es bis jetzt.
     
    Ben kam näher, faßte sie von hinten an ihren Schultern und küßte sie sanft auf den Nacken. Ihr Mund war jetzt leicht geöffnet, die Augen geschlossen. Sie bewegte sich nicht mehr. Ben streckte seine Hand aus, schob das Shirt hoch und bewunderte für einen Augenblick die Wölbung ihres Busens. Gwen stöhnte leise auf.
     
    „Nein“, murmelte sie, schob die Hand sanft, aber bestimmend weg und drehte sich wieder zum Kühlschrank.
     
    „Spielverderber“, meinte Ben anklagend. „Schwangere Frauen“, fuhr er fort und zuckte mit den Schultern. „Gott allein versteht sie. Vielleicht nicht einmal er.“
     
    „Mmmmhhm“, meinte Gwen, die sich wieder in den Inhalt des Kühlschranks vertieft hatte und jetzt damit beschäftigt zu sein schien, sich aus dem chaotischen Inhalt einen neuen Imbiß zusammenzustellen.
     
    Sie holte einen Teller mit Schokoladenkuchen heraus, sah ihn an, verzog die Lippen und stellte ihn wieder hinein. Das nächste Objekt ihrer Begierde waren die Schokoriegel, die Ben in der Seitentür des Kühlschranks hineingestopft hatte und die er jeden Morgen anstelle eines Frühstücks verschlang. Auch diese konnten ihre Aufmerksamkeit nicht lange für sich beanspruchen. Ein Glas mit Gurken, eine Kartonpackung Milch, die bauchige Plastikflasche mit Apfelsaft. Ihr Blick schweifte umher, konnte sich aber nicht entscheiden. Sie klappte die Tür wieder zu und seufzte laut.
     
    „Ich habe Hunger“, meinte sie.
     
    Ben öffnete ungläubig die Augen.
     
    „Du hast fast den ganzen Braten gegessen, mein Schatz…und wenn ich mir die Spüle ansehe, dann noch einiges mehr. Waren in der Schüssel nicht die Reste des Kartoffelbreis gewesen? Und in der anderen das Pflaumenkompott, das uns meine Eltern geschickt haben?“
     
    Gwen sah an ihm vorbei in die Spüle. Sie nickte langsam.
     
    „Das deine Eltern - deine Mutter  - dir geschickt hat, weil ich nicht kochen kann“, berichtigte sie ihn leise. Ihre Finger trommelt auf der Arbeitsplatte mit einer beunruhigenden Regelmäßigkeit, die Ben anzeigte, daß Gwen gerade am Nachdenken war und ihre Stirn in Furchen legte.
     
    „Ich glaube, ich werde kurz zu Harper‘s gehen und ein paar Sachen einkaufen“, sagte sie dann. Das Trommeln ihrer Finger hatte aufgehört. Ben stöhnte innerlich auf. Genau das - oder so etwas in der Art - hatte er erwartet.
     
    „Nein“, antwortete er entschieden.
     
    Sie sah ihn an und zog die linke Augenbraue hoch. Unter anderen Umständen hätte das vielleicht belustigend gewirkt, aber Ben wußte nur zu gut, was dieses einzelne Zucken der Augenbraue zu bedeuten hatte.
     
    „Wie bitte?“
     
    Ben schwitzte. Und das lag nicht nur daran, daß es immer noch zu heiß war, daß draußen eine Hitze durch
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