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Titel: Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Thriller
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mehr haben, wenn sie ihn vier Tage später mit allen Ehren auf dem Brooklyn Friedhof begraben. Der Sarg wird geschlossen bleiben, während du dein Gesicht auf jedem Magazin in den Staaten siehst und anfängst, dich zu verkriechen und anfängst, dich zu bemitleiden…
     
    „Sawyer hat den Befehl gegeben“, sagte einer der Polizisten.
     
    Es war ein SWAT-Mann. Sein Gesicht hatte die Farbe von feinem, weißen Kalk angenommen, nur ein kleiner roter Fleck um seinen Mund herum zeugte noch davon, daß sich irgendwo unter der Haut Blut befinden mußte. Die Augen waren stumpf, er biß sich auf die Lippen.
     
    „Sawyer hat den Befehl gegeben“, wiederholte er.
     
    M16-Salven.
     
    Der Lärm dröhnte in Joes Ohren, ließ sie erneut klingeln, als die Stimmen der anderen Männer im dem Treppenhaus zur Bedeutungslosigkeit versickerten.
     
    Und dann erwachte er. In der halbtrunkenen Müdigkeit hatte Joe das Gefühl, das Klingeln des Telefons wäre ein weit, bösartiges Lachen, das sich wiederholte. Er kämpfte sich aus seinem Halbschlaf empor, tastete nach links über den Bettrand, fühlte eine kurze, beinahe schmerzhafte Enttäuschung, als er dort niemanden fühlen konnte, der neben ihm lag, wühlte sich durch die Bettlaken, bevor er das Handy fand.
     
    „Hör auf“, knurrte er, „verdammter Mist.“
     
    Entweder konnte das Handy seine Gedanken nicht lesen…
     
    … Smart Phones, ja, genau…
     
    …. oder es hatte sich entschieden, ihn einfach zu ignorieren. Das Klingeln ging weiter.
     
    Schließlich führte Joe das Handy unter das Kopfkissen, wo er den Großteil seines Körpers drunter versteckt hatte und hielt ihn gegen sein Ohr.
     
    „Joe?“
     
    Eine weibliche, junge Stimme, die sich anhörte, als wäre die Person, zu der sie gehörte, nicht älter als 21 oder 22 Jahre alt.
     
    Joe kramte einige Moment in der Schublade seiner Erinnerung, versuchte, die Stimme so gut wie möglich einzuordnen und stellte fest, daß es ihm nicht möglich war. Sein Kopf arbeitete um diese Uhrzeit immer mit der Geschwindigkeit eines dampfgetriebenen Baggers. Er räumte zwar jedes Hindernis aus dem Weg, brauchte aber eine  lange Vorlaufzeit, um sich hochzufahren.
     
    „Denise?“ Joe schaute herüber zur anderen Seite des Bettes. Seine Frau lag nicht drin. Einige weitere Augenblicke. Es war…es war mitten in der Nacht. Ein kurzer Blick zur den leuchtenden Ziffern des Uhrenradios auf dem Nachttisch. 1:48 Uhr.
     
    „Hör mir gut zu, Joe. Wir haben Ärger. Ich brauche deine Hilfe“
     
    Und in einem  Moment war er hellwach. Es war, als hätte jemand in seinem Körper einen Schalter umgelegt
     
     „Ist dir was passiert, Schatz?“
     
    „Nein.“
     
    Gottseidank , blitzte es hinter Joes Stirn auf. Ich schulde dir was, Gott. Setz es auf die Rechnung, alter Knabe, okay? Ist nicht so, als hätte ich nicht schon genügend Schulden.
     
    „Schau dir MSNBC an, Joe“, meinte seine Frau am Telefon.  Joe durchwühlte die Laken des Bettes erneut. Wo war…ach, da. Er drückte auf den Knopf der Fernbedienung, und der LCD-Fernseher, den er und Denise im Schlafzimmer hatten, erwachte zum Leben. Casablanca lief auf HBO, irgendeine spanische Scheiße auf einem der obskureren Kanälen, der öffentliche Bürgerkanal war nur mit dem ruhigen Himmelblau des digitalen Nichts gefüllt. Joe flippte durch die Kanäle, bis er dann das vertraute Gesicht Mike Roths auf MSNBC sehen konnte, das mit perfekt gespielter, vertrauenerweckender Seriosität in die Kamera schaute. Hinter dem Mann war ein Bild einer Polizeisperre eingeklinkt, das gerade wieder wuchs und den ganzen Schirm ausfüllte.
     
    Unten war Schrift übergelegt.
     
    SUSAN MILLER. LIVE.
     
    Mike Roths Stimme: „Ist bekannt, wieviele Geiseln sich im Supermarkt befinden?“
     
    „Nein“, antwortete Susan Miller, „wir können bisher nur spekulieren. Ich habe gerade mit einem Polizisten gesprochen, der etwas von zehn Geiseln erzählt hat. Aber das sind keine offiziellen Daten.“
     
    Roths Stimme: „Danke für den ersten Bericht, Susan.“
     
    Das Bild der Frau verschwand, wurde ersetzt durch das Studio, durch Mike Roth, der in die Kamera blickte und weitersprach: „Soweit unsere erstem Informationen zur Geiselnahme in der University Street. Wir bei MSNBC werden sie weiterhin live informieren. Mein Name ist Mike Roth. Nach der Werbung…“
     
    Der erbespot pries die Vorzüge einer Lebensversicherung an. Denn Sie wissen ja nie, was passieren kann , meinten fröhliche

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