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Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Maines
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hatte ihr Körper sich etwas beruhigt, und Nikki atmete den heißen Dampf tief ein. Sie blieb so lange unter der Dusche stehen, bis die Hitze kaum mehr zu ertragen war und ihre Finger anfingen schrumpelig zu werden. Noch einmal atmete sie die warme, feuchte Luft ein und genoss die Hitze, weil sie wusste, dass das klimatisierte Zimmer ihr gleich umso kühler vorkommen würde.
    Sie trocknete sich ab und verteilte Pflaster auf alle irgendwie erreichbaren und pflasterbedürftigen Wunden. Nachdem sie sich fünf Minuten vergeblich abgemüht hatte, an eine Stelle auf ihrem Rücken zu kommen, gab sie es schließlich auf und klassifzierte sie als unerreichbar. Vorsichtig zog sie sich einen Sport-BH und eine Jogginghose an. Um die Hose wäre es nicht weiter schade, aber sie wollte eigentlich keines ihrer T-Shirts mit Blutflecken ruinieren.
    Gerade war sie dabei, nach ihrem noch am ehesten entbehrlichen T-Shirt zu suchen, als sie draußen Schritte hörte, die vor Vals Tür stehen blieben. Mit einem leisen Klicken wurde die Tür geöffnet. Nikki erstarrte einen Moment, dann rannte sie zu ihrem Beautycase, holte sich ihre Pistole und den Digitalen Dietrich und lief hinaus zu Vals Zimmer. Durch den Türspalt sah sie Licht, und sie hörte jemanden auf und ab gehen. Lautlos öffnete Nikki die Tür, legte die Hand auf den Türknauf und holte tief Luft.
    Dann stieß sie die Tür auf und stürzte mit gezogener Waffe ins Zimmer. Sie hatte ihre Zielperson perfekt im Visier. Es
war ein kleiner Japaner. Erschrocken hob er die Hände und riss die Augen weit auf. Nikki schaute sich verwirrt im Zimmer um. Vals Sachen waren nirgends zu sehen.
    »Tut mir leid«, sagte Nikki und ließ die Waffe sinken. Sie warf einen kurzen Blick ins Bad, wo sie goldene Schmetterlinge zu finden hoffte, aber nur das Rasierzeug des kleinen Japaners sah. »Ich muss mich in der Tür geirrt haben.« Verlegen lächelnd trat sie den Rückzug an. Der Mann stand reglos da, die Hände noch immer erhoben. Mit der einen Hand griff Nikki nach der Tür, mit der anderen winkte sie zum Abschied. Zu spät merkte sie, dass sie ihm mit der Pistole zuwinkte.
    »Tut mir leid. Bitte entschuldigen Sie«, murmelte sie, bevor sie aus dem Zimmer flüchtete und die Tür hinter sich zuknallte. Nach ein paar Augenblicken hörte sie, wie von innen abgeschlossen wurde. Rasch lief Nikki zurück in ihr Zimmer und ließ die Tür hinter sich zufallen.
    »Puh, das war peinlich«, sagte sie laut. Val musste ausgecheckt haben, während Nikki sich mit letzter Kraft aus dem Fluss gezogen hatte. Nikki ließ sich gegen die Tür sinken und erwog, runter an die Bar zu gehen und sich hemmungslos zu betrinken. Das wäre ein richtig guter Plan. Ein Plan mit klaren, leicht auszuführenden Schritten - eingießen, trinken, wiederholen. Alles andere schien sie derzeit zu über - fordern. Nur an ihre zahlreichen Probleme zu denken überforderte sie, ganz zu schweigen davon, einen strategischen Plan zu entwerfen oder die Probleme gar zu lösen.
    Gerade als sie beschlossen hatte, es mit dem Betrinken zu versuchen, klopfte es direkt hinter ihrem Kopf an die Tür. Sie zuckte zusammen und griff ihre Waffe etwas fester.
    Langsam drehte Nikki sich um, riss die Tür auf und zielte mit der.45er direkt auf Lawans Gesicht. Lawan rührte sich nicht von der Stelle.

    »Was ist?«, fragte Nikki. Lawan sah sie ohne mit der Wimper zu zucken an und würdigte die Pistole keines Blickes.
    »Ich wollte Sie um Hilfe bitten«, sagte sie schließlich.
    Auf einmal taten Nikki die Blutergüsse an ihren Rippen und die Schürfwunden auf dem Rücken gleich doppelt so weh. Sie konnte nicht mehr. »Das sollten Sie sich gut überlegen«, sagte sie müde und ließ ihre Waffe sinken.
    »Das habe ich«, erwiderte Lawan und lief an ihr vorbei ins Zimmer. »Ich brauche Ihre Hilfe.«
    »Worum geht es?«, fragte Nikki überflüssigerweise und schloss die Tür.
    »Ich dachte, ich würde allein mit Sarkassian fertigwerden, aber … er hat meine Tochter in seiner Gewalt, und ich bin immer noch nicht weiter als vor zwei Wochen. Laura hat mich angerufen. Sie meinte, Sie hätten herausgefunden, dass Sarkassian sich der Klinik für seine Zwecke bedient. Als ich mich heute Abend mit ihr treffen wollte, stand die Klinik in Flammen.«
    »Laura …«, stammelte Nikki und malte sich das Schlimmste aus.
    »Ihr ist nichts passiert. Alle sind rechtzeitig nach draußen gekommen. Aber das ist wirklich der letzte …« Lawan hielt inne und rang sichtlich um

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