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Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Maines
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Beherrschung. »Er will mir alles nehmen. Das darf ich nicht zulassen. Laura meinte, Sie könnten mir helfen. Ich hoffe, Sie hat Recht.«
    »Warum sind Sie untergetaucht?«, fragte Nikki, um Zeit zu gewinnen und ein bisschen mehr über die Hintergründe des Falls zu erfahren.
    »Ich dachte mir, wenn sie mich nicht finden, müssten sie sich gedulden, bis ich wieder auftauche, um Forderungen zu stellen. Aber sie haben dazugelernt. Als ich eben vor der
Klinik mit Laura sprach, kam ein kleines Mädchen auf einem Fahrrad vorbeigefahren und drückte mir ein Handy in die Hand. Sarkassian war dran. Die Zeit sei um. Er schlägt mir ein Geschäft vor: Ich gegen meine Tochter.«
    »Moment, langsam«, sagte Nikki. »Sie wollen darauf eingehen? Und was soll aus Ihren Projekten werden? Sie dürfen sich nicht so einfach geschlagen geben!«
    »Das ist Bangkok«, meinte Lawan achselzuckend.
    »Nicht schon wieder diese Tour«, sagte Nikki genervt. »Ich kann es nicht mehr hören, dieses ›es ist eine harte Stadt, so läuft das hier, das können Sie als Ausländerin gar nicht verstehen‹. Das nehme ich Ihnen nicht ab. Wo bleibt Ihr Kampfgeist? Was ist passiert? Zuletzt haben Sie sich für schärfere Sicherheitskontrollen am Hafen und für das Antiterrorgesetz engagiert, oder?«
    Lawan winkte ungeduldig ab, ließ sich aufs Bett sinken und die Schultern hängen. »Das war nur der Anfang. Die Terroristen waren mir ziemlich egal. Ich meine, klar muss man denen das Handwerk legen, aber eigentlich ging es mir darum, dem Menschenhandel ein Ende zu machen. Frauen und Kinder werden von unseren Häfen aus als Prostituierte in alle Welt verschifft. Seit dem Tsunami hat sich die Lage noch verschärft - so viele Kinder haben ihre Eltern verloren und sind nun noch leichtere Beute als vorher. Ich dachte mir, dass die Verabschiedung des Antiterrorgesetzes auch dem Menschenhandel einen Riegel vorschieben würde. Zwei Fliegen mit einer Klappe sozusagen.« Sie lachte bitter. »Also habe ich recherchiert, wer in der Branche groß im Geschäft ist und wie man sie zur Strecke bringen könnte. Niemals hätte ich mir träumen lassen, dass jemand Frauen und Kinder geradewegs aus meiner Klinik verkauft.« Lawan schlug mit der Faust aufs Bett und ihre Augen funkelten zornig.

    »Was ist passiert, nachdem Sie es herausgefunden haben?« Nikki setzte sich neben Lawan und hätte sie am liebsten in den Arm genommen, traute sich aber nicht.
    »Ich habe natürlich versucht, das Ganze zu unterbinden. Auf die Polizei wollte ich nicht warten - da hätte ich lange warten können. Es musste sofort etwas geschehen. Und dann haben sie meine Tochter entführt.«
    »Wie ist ihnen das überhaupt gelungen?«, fragte Nikki. »Laura meinte, dass die Sicherheitsvorkehrungen in …«
    »Am Flughafen. Erst wollten sie mich schnappen, aber ich habe mich natürlich gewehrt. Da haben sie Lindawati genommen.«
    »Laura meinte, sie hätte nach Ihrem Verschwinden in Lindawatis Schule angerufen, aber man wollte ihr keine Auskunft darüber geben, ob Sie dort gewesen waren.«
    Lawan nickte. »Ich zahle viel Geld dafür, dass Fremden keine Auskunft gegeben wird, aber ja, ich war dort und habe sie abgeholt. Bei Sarkassians internationalen Kontakten war es mir zu heikel, sie dort zu lassen. Ich hätte sie zu Samans Verwandten in die Berge gebracht. Dort wäre sie sicher gewesen. Aber so weit sind wir gar nicht gekommen. Und seit zwei Wochen ziehe ich kreuz und quer durch die Stadt und halte mich nirgends länger als vierundzwanzig Stunden auf. Ich dachte, mir würde etwas einfallen, wie ich ihn zur Strecke bringen kann, aber er hat zu viele Verbindungen und zu viel Geld. Der Polizei traue ich nicht. Und jetzt hat er mir diesen Deal vorgeschlagen - mich gegen sie. Es ist ein Risiko, aber meiner Tochter zuliebe muss ich es eingehen.«
    »Er wird weder Sie noch Lindawati am Leben lassen«, stellte Nikki nüchtern fest.
    »Ich weiß«, sagte Lawan. »Deshalb bin ich hier. Sie sind meine letzte Hoffnung. Laura meinte, Ihre Organisation
würde Frauen in Not helfen und Sie wären unbestechlich und absolut unerschrocken.«
    Nikki betrachtete sich im Spiegel, der über dem Schreibtisch hing. Ihr ohnehin stets blasses Gesicht hatte jetzt einen leichten Stich ins Grünliche, ihre Augen hatten dunkle Ringe und sie sah alles andere als unerschrocken aus. Ihre Haare standen ihr wie ein rotgoldener Heiligenschein um den Kopf. Sie sah aus wie eine flackernde Kerze und fühlte sich, als würde sie gleich

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