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Lizenz zum Töten: Die Mordkommandos der Geheimdienste (German Edition)

Lizenz zum Töten: Die Mordkommandos der Geheimdienste (German Edition)

Titel: Lizenz zum Töten: Die Mordkommandos der Geheimdienste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Egmont R. Koch
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die ersten beiden Fälle lag den Senatoren bereits ein 133 Seiten starker Geheimbericht des Generalinspekteurs der CIA aus dem Jahre 1967 vor, den seinerzeit Präsident Lyndon B. Johnson in Auftrag gegeben hatte, nachdem Einzelheiten über politische Morde durchgesickertwaren. Darin hieß es, die Mörder von Trujillo und Diem seien »von der US-Regierung ermutigt, aber nicht gesteuert« worden. Das wollte das Komitee gern noch einmal selbst überprüfen.
    Generalissimo Rafael Leónidas Trujillo Molina, der korrupte Diktator der Dominikanischen Republik, unterdrückte sein Land seit fast dreißig Jahren mit Gewalt und Einschüchterung, was alle amerikanischen Regierungen und die amerikanische Geschäftswelt in diesen Jahrzehnten nicht hinderte, ihn als strammen Antikommunisten zu unterstützen und zu päppeln. »Er hatte seine Folterkammern, politische Morde waren an der Tagesordnung«, berichtet Anfang 1961 das US-Generalkonsulat nach Hause (die diplomatischen Beziehungen waren im Vorjahr abgebrochen und das Botschaftspersonal abgezogen worden).
    Trujillo musste weg, denn in seinem Reich hatte sich inzwischen soviel Hass aufgestaut, dass nach amerikanischen Befürchtungen jederzeit eine kommunistische Revolution drohte – wie schon in Kuba. Dwight D. Eisenhower hatte zwei Senatoren nach Santo Domingo geschickt, um den Präsidenten zu einem Rücktritt zu bewegen, doch der hatte entrüstet abgelehnt. Daraufhin entschloss sich die CIA, eine Verschwörergruppe mit Maschinengewehren zu unterstützen, deren Ziel es war, den Diktator zu beseitigen, ohne eine sozialistische Neuausrichtung anzustreben. Der in Santo Domingo zurückgebliebene US-Konsul erhielt die vom neuen Präsidenten John F. Kennedy persönlich gebilligte Anweisung: »Es ist uns egal, ob die Dominikaner Trujillo umbringen. Das ist soweit in Ordnung. Aber wir möchten unter keinen Umständen, dass irgendetwas an uns hängen bleibt!«
    Am 30. Mai 1961 geriet Trujillo zu nächtlicher Stunde außerhalb der Hauptstadt in einen Hinterhalt der Verschwörer und wurde erschossen. Ob dazu von der CIA gelieferteWaffen benutzt wurden, ließ sich später nicht mit Gewissheit sagen. Der Tyrann war tot, doch die geplante Beseitigung seines Regimes misslang dennoch, weil sein Sohn schnell genug nach Zepter und Macht griff. Er ließ später die von den Amerikanern unterstützten Attentäter verhaften und hinrichten.
    Der Ausschuss fand zwar keine harten Fakten, dass die CIA direkt an der Ermordung beteiligt gewesen war, wohl aber dafür, dass sie wissentlich eine Gruppe unterstützt hatte, deren erklärtes Ziel der Tod Trujillos gewesen sei. Offensichtlich stellte der dominikanische Präsident keine Bedrohung für amerikanische Staatsbürger dar, auch herrschte kein Kriegszustand zwischen beiden Ländern, die amerikanische Unterstützung der Attentäter müsse somit als Komplizenschaft bei einer Exekution eingestuft werden, schrieben Church und seine Kollegen in ihren Abschlussbericht. Sie nannten die CIA-Operation »unmoralisch und illegal«. Das gelte ebenso für den vergleichbaren Fall des südvietnamesischen Präsidenten Ngo Dinh Diem zwei Jahre später. Auch Diem war eigentlich ein »Liebling« der Amerikaner gewesen, die Kennedy-Administration brauchte einen Stabiltätsfaktor gegen den kommunistischen Norden des geteilten Landes. Eine blutig niedergeschlagene Demonstration und anschließende Selbstverbrennungen buddhistischer Mönche brachte dann die Wende. In einem Fernschreiben der CIA-Station in Saigon an das Hauptquartier in Langley wurde unverblümt die Unterstützung eines Coups zur Liquidierung Diems gefordert. CIA-Direktor John McCone kabelte zurück, die Vereinigten Staaten sollten dabei nicht »in die Lage kommen, eine Exekution stimuliert, unterstützt oder auch nur geduldet zu haben«. Es war ein klares Signal an die Putschisten, die es so verstanden, wie es gemeint war: »Ihr habt freie Bahn, aber verschont uns mit den Details!«
    Am 1. November 1963 putschte das Militär, nahm den Präsidentenpalast ein. Verzweifelt versuchte Diem in letzter Minute, die Unterstützung des amerikanischen Botschafters in Saigon zu erhalten, doch der ließ ziemlich unverblümt erkennen, dass Washington sich nicht in die inneren Angelegenheiten Südvietnams einmischen werde. Diems Uhr war abgelaufen. Dem Präsidenten und seinem jüngeren Bruder gelang es zunächst, über unterirdische Geheimgänge aus dem Palast zu fliehen. Später wurden sie jedoch von Suchtrupps gestellt

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