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Lizenz zur Zufriedenheit

Lizenz zur Zufriedenheit

Titel: Lizenz zur Zufriedenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nico Rose
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Zusammenhang klären (ein Spezialfall von 2.)
Konsequenzen eines Modaloperators hinterfragen
Konsequenzen eines Ziels hinterfragen
Bedeutungspur verfolgen
    Konkreter Ablauf
    Als Ausgangsbasis für die Exploration sollte immer eine konkrete Aussage dienen, also Sätze wie: „Ich glaube, dass XY ...“, „Ich sollte XY tun / lassen, weil ...“ oder: „Ich kann XY nicht tun, weil ...“ etc. Bitte beachten Sie: Nicht alle der im Folgenden beschriebenen Fragetechniken eignen sich für alle Arten von Glaubenssätzen. Sie werden mit ein wenig Übung jedoch schnell ein Gefühl dafür bekommen, welche Frage bei welchem Typus „sticht“.
    1. Vorannahmen hinterfragen
    Was muss ich (zusätzlich) glauben, um glauben zu können, was ich glaube?
    Beispiel: Ein Mann bleibt lieber (unglücklich) allein, weil er sich für „die Richtige“ aufspart. Dahinter stehen implizit z. B. folgende Annahmen:
Es gibt so etwas wie „die eine Richtige“.
Ich werde auf jeden Fall mit ihr zusammenkommen, wenn ich sie treffe.
Es ist falsch, in der Zwischenzeit mit einer Frau zusammen zu sein, die nicht zu 100 % „die Richtige“ ist. Usw.
    All diese Annahmen sind nicht zwingend zutreffend und können daher als Basis für eine Veränderung des Glaubenssatzes dienen.
    2. Herkunft und Kontext klären
    Wer sagt das? Woher weiß ich das? Für wen gilt das? In welchem Kontext gilt das? Gilt das ausnahmslos?
    Im Beispiel könnte der Mann feststellen, dass der Satz „Man muss sich für die Richtige aufsparen“ ursprünglich von einem Onkel stammt – und nicht zwingend Allgemeingültigkeit besitzt.
    3. Den systemischen Zusammenhang klären (Spezialfall von 2.)
    Wem würde ich unähnlicher, wenn ich XY glaube / tue (bzw. nicht glaube / tue)? Eine härtere Variante der Frage lautet: Wen würde ich verraten, wenn ich XY glaube / tue (bzw. nicht glaube / tue)?
    Im Beispiel könnte der Mann feststellen, dass praktisch alle Männer in seiner Familie mit mehr oder weniger Erfolg auf „die Richtige“ gewartet haben. Dies nicht zu tun würde bedeuten, aus dieser Familientradition auszubrechen, was zumeist nur mit Widerwillen geschieht, weil es häufig mit Schuldgefühlen verbunden ist.
    4. Konsequenzen eines Modaloperators hinterfragen
    Wenn der Glaubenssatz einen sogenannten Modaloperator, also ein „Muss“ oder „Sollte“ enthält („Ich muss auf die Richtige warten!“), lohnt es sich immer, nach der vermuteten Konsequenz für den Fall zu fragen, dass die Person sich konträr zum Glaubenssatz verhält. Also: Was glaube ich, wird passieren, wenn ich XY nicht tue?
    Im Beispiel könnte der Mann feststellen, dass er glaubt, dass eine Frau, die nicht „die Richtige“ ist, ihn auf jeden Fall betrügen wird.
    5. Konsequenzen eines Ziels hinterfragen
    Diese Frage lohnt sich immer, wenn ein bestimmtes Ziel aus unerfindlichen Gründen nicht erreicht wird. Sie lautet: Mit was oder wem müsste ich mich beschäftigen, wenn dieses Ziel erreicht ist? Was steht dann als Nächstes für mich an?
    Im Beispiel könnte der Mann Folgendes feststellen: „Wenn ich die Richtige gefunden habe, müsste ich sie ja irgendwann meiner Mutter vorstellen. Ich weiß aber jetzt schon, dass sie kein gutes Haar an ihr lassen wird – so wie an allen Frauen.“
    6. Bedeutungsspur verfolgen
    Schließlich kann es auch sehr effektiv (und einfach) sein, immer weiter zu fragen, was das bisher Gesagte darüber hinaus noch bedeutet.
    Dazu ein weiteres, verkürztes Beispiel aus der Praxis. Es geht um eine Frau, deren erste Ehe u. a. aufgrund ihres übertriebenen Putzfimmels gescheitert ist. In der neuen Ehe zeigen sich mittlerweile ähnliche Probleme. Hier frage ich zunächst nach der Konsequenz des ursprünglichen Glaubenssatzes; anschließend einfach hartnäckig, was das jeweils Gesagte darüber hinaus noch bedeutet.
    Klientin: „Ich muss immer alles in Ordnung halten, das ist mir einfach sehr wichtig.“
    Coach: „Sonst passiert was?“
    K: „Sonst fühlen sich die die Menschen nicht wohl bei mir.“
    C: „Und was würde das wiederum bedeuten?“
    K: „Dann wäre ich eine schlechte Gastgeberin.“
    C: „Und was würde das wiederum bedeuten?“
    K: „Dann wäre ich eine schlechte Ehefrau.“
    C: „Und was würde das wiederum bedeuten?“
    K: „Dann würde mein Mann mich verlassen.“
    C: „Und was würde das wiederum bedeuten?“
    K: „Dass ich nicht liebenswert bin.“
    C: „Und was würde das wiederum bedeuten?“
    K: „Dann würde ich für immer allein bleiben

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