Lizenz zur Zufriedenheit
und Klatsch und Tratsch drauf.
Sofern Sie gerade nichts anderes Dringendes zu tun haben: Wenn Sie eine neue Aufgabe bekommen, die maximal zwei Minuten dauert (z. B. eine kurze Antwort auf eine Mail): Erledigen Sie das sofort. Derart verhindern Sie das demotivierende Anhäufen von Aufgabenstapeln. Außerdem: Es fühlt sich immer gut an, etwas weggeschafft zu haben. 279
Konfigurieren Sie Ihr E-Mail-Postfach derart, dass Mails, in denen Sie nur auf Cc stehen, in ein eigenes Eingangsfach umgeleitet werden. Cc-Mails sind meist nur „zur Info“ und daher für Sie nicht dringend und in der Regel auch nicht wichtig. Lesen Sie diese Mails am Stück, wenn sich ein passendes Zeitfenster ergibt. Vieles ist mit großer Wahrscheinlichkeit direkt zu löschen. Diese Vorgehensweise sorgt – bei regelmäßiger Anwendung – dauerhaft für ein hübsch aufgeräumtes Postfach. Was wiederum hilft, mental abzuschalten, wenn Sie Ihren Arbeitsplatz verlassen.
Wenn Sie Zeit für bestimmte Aufgaben im Kalender blocken: Teilen Sie die Zeit eher knapp ein, vielleicht sogar absichtlich ein wenig zu kurz. Studien 280 zeigen, dass Arbeit die Angewohnheit hat, sich auf die verfügbare Zeit auszudehnen. Sprich: Wenn Sie sich vier Stunden für etwas nehmen und pünktlich fertig werden, besteht eine große Wahrscheinlichkeit, dass Sie es auch in drei Stunden geschafft hätten.
Strategisches Selbstmanagement
An dieser Stelle möchte ich auf konkrete Tipps verzichten. Stattdessen folgt – vor den obligatorischen Literaturtipps zu Ende jedes Hauptkapitels – eine weitere Buchempfehlung (leider noch nicht in deutscher Sprache erschienen). Bronnie Ware war eine australische Krankenschwester, die lange Zeit in der Palliativmedizin gearbeitet hat. Sprich: Sie hat viele, viele Menschen auf dem Weg des Sterbens begleitet – und zumeist aufgeschrieben, was jene Sterbenden ihr in den letzten Wochen oder Tagen anvertraut hatten. 281 Insbesondere hat sie festgehalten, was diese Personen nach eigenen Angaben am meisten bereuten. Die fünf am häufigsten genannten Punkte sind:
Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben – nicht jenes, das von mir erwartet wurde.
Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet.
Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken.
Ich wünschte, ich hätte den Kontakt zu meinen wahren Freunden gehalten.
Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt , glücklicher zu sein.
Buchtipps zur weiteren Vertiefung
Covey, S. R. (2012): Die 7 Wege zur Effektivität: Prinzipien für persönlichen und beruflichen Erfolg (24. Aufl.). Offenbach: Gabal.
Der Klassiker zum Thema persönliche Effektivität. Pflichtlektüre. Genug gesagt.
Koch, R. (2008): Das 80 / 20-Prinzip: Mehr Erfolg mit weniger Aufwand (3. Aufl.). Frankfurt a. M.: Campus.
Richard Koch ist ein amerikanischer Management-Vordenker, der meines Wissens als Erster die konkrete Anwendung des Pareto-Prinzips auf das Thema Selbstmanagement beschrieben hat. Fernab von Zeitmanagement-Techniken wie z. B. „Listen pflegen“ versucht er, den Leser zum übergreifenden 80 / 20-Denken zu bewegen, also für alle Lebensbereiche zu prüfen, wie durch Konzentration auf wenige wirksame Aspekte mehr Erfolg (im weiten Sinne) in weniger Zeit erreicht werden kann.
O’Kelley, E. (2006): Auf der Jagd nach dem Tageslicht. Wie mit meinem bevorstehenden Tod ein neues Leben begann. München: FinanzBuch.
Es gibt viele Bücher von Menschen, die kürzlich erfahren haben, dass sie bald sterben müssen. Dieses ist insofern besonders, als dass der Autor nicht „irgendwer“, sondern zu seiner Zeit der weltweite CEO der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG war. Es ist fast befremdlich, aber auch wieder anrührend zu lesen, wie der Mann jene Kompetenzen, die ihn in seiner Karriere erfolgreich gemacht haben (vor allem systematische Planung), auf die Ausgestaltung der ihm noch verbleibenden Zeit angewendet hat.
Ausklang
Zum Ende des Buches halte ich es für angemessen, Sie, geneigter Leser, noch mal auf eine kurze Reise zu den frühen Anfängen dieses Werks mitzunehmen, also in die Zeit der Entstehungsgeschichte der Vigor -Studie. Ich werde also doch noch sentimental. Aber aus gutem Grund, weil sich die Inhalte des Buches auf eine fast ironisch anmutende Art und Weise in seiner Entstehungsgeschichte widerspiegeln.
Die Idee und auch die Motivation, die Vigor -Studie (die zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht diesen Namen trug) durchzuführen, reiften in mir
Weitere Kostenlose Bücher