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Lobgesang auf Leibowitz

Lobgesang auf Leibowitz

Titel: Lobgesang auf Leibowitz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter M. jr. Miller
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Göttlichen Überschattung der Heiligen Jungfrau, Anno Domini 3735, erwähnt sind, beginnend mit den Worten…« Er brach ab und suchte in den Papieren vor ihm auf dem Tisch. »… Ab hac planeta nativitatis aliquos filios Ecclesiae usque ad planetas solium alienorum iam abisse et numquam redituros esse intelligimus. Bezugnahme auch auf das Dokument aus dem Jahre des Herrn 3749, Quo peregrinatur grex, pastor secum, das den Erwerb gestattet einer Insel – äh, bestimmter Vehikel. Zuletzt Bezug auf Casu belli nunc remoto des verstorbenen Papstes Paul, Anno Domini 3756,und die Korrespondenz, die daraufhin zwischen dem Heiligen Vater und meinem Amtsvorgänger stattfand und die in einem Befehl gipfelte, der uns die Bewahrung und Erhaltung des Planes Quo peregrinatur in einem Stande des – äh – Scheintodes übertrug, aber nur so lange, wie Euer Eminenz es für gerechtfertigt hielten. Unser Zustand der Bereitschaft in bezug auf Quo peregrinatur ist ein ständiger geblieben, und wenn es nötig werden sollte, den Plan auszuführen, würden wir etwa sechs Wochen vorher Befehl erbitten…«
     
     
    Während der Abt diktierte, tat der Abscheuliche Autoscribe nichts anderes, als seine Stimme aufzunehmen und in einen Phonem-Code auf Tonband zu übertragen. Nachdem der Abt sein Diktat beendet hatte, drückte er den Programmwahlknopf auf ANALYSE, und dann drückte er einen Knopf mit der Bezeichnung TEXTBEARBEITUNG. Die Bereitschaftslampe erlosch. Die Maschine begann mit der Bearbeitung.
    In der Zwischenzeit studierte Zerchi die Dokumente, die vor ihm lagen.
    Eine Glocke erklang. Die Bereitschaftslampe leuchtete auf. Die Maschine schwieg. Der Abt warf nur einen einzigen nervösen Blick auf das Fach NUR VOM HERSTELLER ZU BEDIENEN, dann schloß er die Augen und drückte den SENDE-Knopf.
    Ratterdi-klack-klacker-wriss-piep… rotterdirat-fut-klotter, der automatische Schreiber schwätzte vor sich hin, und der Abt hoffte, daß es der Text seines Radiogramms sein möge. Er lauschte erwartungsvoll auf den Rhythmus der Tastatur. Dieses erste Ratterdi-klack-klacker-wriss-piep hatte ziemlich gebieterisch geklungen. Er versuchte den Rhythmus der alleghenischen Sprache aus dem Geräusch der Tasten zu hören, und nach einer Weile glaubte er tatsächlich ein gewisses alleghenisches Wiegen in dem Geratter der Tastatur zu vernehmen. Er öffnete die Augen wieder. Am anderen Ende des Zimmers war der Roboter-Stenograf eifrig am Werk. Er trat von seinem Schreibtisch weg und ging hinüber, um dem Stenografen bei der Arbeit zuzusehen. Mit äußerster Sorgfalt schrieb der Abscheuliche Autoscribe das alleghenische Gegenstück zu:
     
    Radiogramm Blitz Dringend
    AN: Seine Verehrungswürdigste Eminenz, Sir Eric Kardinal Hoffstraff, Designierter Vikar des Päpstlichen Stuhls, im Provisorischen Extraterrestrischen Vikariat, in der Heiligen Congregatio Propaganda, Vatikan, New Rome
    VON: Verehr. Jethrah Zerchi, AOI, Abbas, Abtei, Sankt Leibowitz, Sanly Bowitts Sou W Territory Eminentissime Vater: im Hinblick auf die kürzlich wiedererwachten Spannungen in der Welt, die Andeutungen neuer internationaler Krisen und die Berichte sogar über ein heimliches atomares Wettrüsten wären wir außerordentlich…
     
    »He, Bruder Pat!«
    Der Abt schaltete angewidert die Maschine aus. Heiliger Leibowitz! Haben wir dafür gearbeitet? Er sah nicht, wo da ein Fortschritt über einen sorgfältig geschnittenen Federkiel und einen Topf voll Maulbeertinte sein sollte.
    »He, Pat!«
    Es kam aus dem äußeren Vorzimmer keine unmittelbare Antwort, aber nach ein paar Sekunden öffnete ein Mönch mit rotem Bart die Tür und – nachdem er seinen Blick über die offenen Wandkonsolen, den unordentlichen Fußboden und den Gesichtsausdruck des Abtes hatte schweifen lassen – besaß die Frechheit zu grinsen.
    »Was ist los, Magister meus? Mögen Sie unsere moderne Technik nicht?«
    »Nicht besonders, nein!« sagte Zerchi bissig. »He, Pat!«
    »Er ist ausgegangen, Domne.«
    »Bruder Joshua, kannst du dieses Ding da nicht in Ordnung bringen? Richtig!«
    »Richtig? Nein, kann ich nicht.«
    »Aber ich muß ein Radiogramm senden.«
    »Tut mir entsetzlich leid, Vater Abt. Aber das kann ich auch nicht. Sie haben uns gerade den Kristall weggenommen und die Bude versiegelt.«
    »Sie?«
    »Innere Zonenverteidigung. Alle Privatsender haben Sendeverbot.«
    Zerchi ging zu seinem Stuhl und sank auf ihn nieder. »Ein Verteidigungsalarm? Warum?«
    Joshua zuckte die Achseln. »Es gibt Gerüchte

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