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Lobgesang

Titel: Lobgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Scholes
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anderen mühten sich, zu ihm vorzudringen, wurden aber von einem Sturm aus Klingen zurückgehalten. Der ganze Kampf konzentrierte sich nun auf den Mann, den die Benannten Lande für den Sumpfkönig hielten.
    Rudolfo schob sich vor, während ein weiterer Hieb Hanrics Brust aufschlitzte. Mit einem Wutbrüllen duckte sich der Zigeunerkönig, stieß mit seinem schmalen Schwert zu und pfiff dabei den Refrain der Vierzehnten Hymne der Streunenden Armee. Seine Männer formierten sich entsprechend, aber sogar das versagte.
    Weitere zwei Männer fielen unter Hanrics Klinge, ehe sie ihn überwältigten. Mit einem Schrei ging er zu Boden, aus Rudolfos Kehle drang ein tiefes Knurren.
    Dann traf die unsichtbare Wand abermals auf Rudolfo und schob ihn seitlich aus dem Weg, während die Angreifer sich zurückzogen. Die Zigeunerspäher verfolgten sie auf ihrer Flucht aus der großen Halle. Rudolfo wies mit dem Kopf auf die Axt,
die Hanric umklammert hielt. »Nehmt sie!«, rief er einem der Späher zu. »Durchsucht damit jeden Winkel der Residenz. Und dann durchsucht die Stadt.«
    Einen Augenblick lang stand er still, von den Ereignissen überwältigt. Er hatte in Dutzenden von Scharmützeln gekämpft, hatte sogar ein paar Kriege geführt, und letztes Jahr hatte er selbst Magifizienten angewendet, um Sethberts Lager zu überfallen. In all den Jahren, in denen er mit den Messern gelebt hatte, war ihm nichts Vergleichbares begegnet. Und nun lagen zwei von drei Anführern der Benannten Lande in seinem Heim erschlagen. Er nahm den Anblick des Raums in sich auf, ließ den Blick über die verstreuten Leichen und Lebensmittel schweifen, über die zerbrochenen Tische, die Grüppchen von Wächtern, Gästen und Dienern. Auf der anderen Seite der verbarrikadierten Tür konnte er laute Stimmen hören.
    Er entdeckte Neb, zitternd und blass, das Zeremonienmesser noch locker in der Hand. Seine Uniform war zerrissen, und er blutete aus mehreren Schnittwunden. »Wo ist Isaak?«
    Neb deutete in eine Richtung, und Rudolfo erblickte ihn auf der anderen Seite des Raumes. »Bitte ihn darum, zu mir zu kommen«, sagte er. Neb nickte und machte sich auf den Weg, als Aedric eintraf.
    Rudolfo musterte seinen Ersten Hauptmann. Er war weitaus tiefer erschüttert, als sein Vater es gewesen wäre, wirkte aber trotzdem grimmig und entschlossen. »Was weißt du inzwischen, Aedric?«
    Aedric runzelte die Stirn. »Bis jetzt nur wenig, General. Die westliche Wache hat die dritte Warnstufe ausgerufen und ihre Vögel losgeschickt, aber die Angreifer waren schneller als die Nachricht.«
    »Sie waren schneller als die Vögel?«
    Aedric nickte. »Ja, General.«
    »Zu Fuß?«

    Aedric nickte wieder.
    »Oh, ihr Götter«, flüsterte Rudolfo.
    Rudolfo kniete sich neben Hanric und beugte sich vor, um dem Toten die Augen zu schließen.
    Sie sind in der Nacht des Ehrenfestes meines Stammhalters bis in mein Heim eingedrungen. Er stand auf und ging zum Kronprinzen, wo er sich hinkniete, um auch ihm die Augen zu schließen. »Wen haben wir sonst noch verloren?«
    Aedric zählte es an seinen Fingern ab. »Den Großteil der Wachen aus Turam, alle Sumpfspäher, zehn von unseren Spähern, vier Diener.« Er hielt inne. »Das Armeekontingent der Siebten Waldresidenz hat sich an den Toren eingefunden.«
    Rudolfos Streunende Armee, die aus dem Großteil der kampftauglichen Männer der Neun Wälder bestand, war eine starke, nicht zu unterschätzende Macht. Er nickte. »Lass sie an der Suche teilnehmen. Schafft einen sicheren Umkreis um die Stadt und die Bibliothek. Den sollen sie bis auf weiteres halten.«
    Aedric nickte und ging.
    Rudolfo trat zur Seite, und sein Fuß stieß gegen etwas Schweres auf dem Boden. Er blickte hinab und sah nichts. Schon bald würden diese Magifizienten verfliegen wie alle anderen auch, und sie würden einen Blick auf die Attentäter werfen können.
    Neb und Isaak trafen ein. Der Mechoservitor pfiff leise, seine Blasebälge pumpten. Seine Juwelenaugen sprühten Funken und leuchteten hell auf.
    Rudolfo wandte sich an seinen metallenen Freund. »Während deiner Arbeit in der Bibliothek – während der Wiederherstellung und auch in der Zeit davor –, hast du da jemals von so etwas gehört? Von Magifizienten wie diesen?«
    Isaak nickte. »Nur in der Geschichtsschreibung der Alten Welt, Herr, im Zeitalter der Hexenkönige.«
    Rudolfo seufzte. »Also Blutmagie.« Die Androfranziner hatten ihre Arzneien und Magifizienten streng unter Verschluss gehalten,
hatten

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