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Lobgesang

Titel: Lobgesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Scholes
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Aedric. »Ihr wollt von mir bezahlt werden. Welche Dienste werdet Ihr leisten?«
    »Ich werde Euch getreu führen. Euch hinbringen, wo Ihr hinwollt. « Dann fügte er hinzu: »Sicher.«
    »Und was ist die Bezahlung für diese Dienste?«
    Geoffrus lächelte und führte ein Tänzchen auf. »Messer und Fleisch. Fleisch und Messer. Und Regenbogenschärpen für mich und die Meinen.«
    Aedric blickte Neb mit hochgezogenen Augenbrauen an. Seine Hände bewegten sich. Meinst du, wir können ihm trauen?
    Neb musterte den bunten Vogel, dann wandte er sich zurück an Aedric. An der Art, wie der Erste Hauptmann im Sattel saß, konnte er deutlich erkennen, was Aedric dachte. Nein , signalisierte er.
    Er blickte zu Isaak. Der Metallmann starrte in die Richtung, in die der andere Mechoservitor geflohen war, seine Augenschließen öffneten und schlossen sich, als würde er die Entfernung berechnen.
    Aedric bemerkte es ebenfalls und kam zu einer Entscheidung. »Wir werden Euer freundliches und großzügiges Angebot für eine spätere Gelegenheit in Betracht ziehen«, sagte er. »Für den Augenblick müssen wir weiterreiten.«
    Geoffrus heulte auf. Er sprang und wirbelte in der Luft herum und drosch mit den Fäusten auf seinen Brustkorb ein. Die anderen Stimmen über ihm in den Hügeln johlten und heulten ebenfalls. »Regenbogenmann, weshalb verschmähst du mich und die Meinen, wo wir doch so wunderbare Bundschaft halten?«
    Eine neue Stimme erhob sich über den Tumult. Sie war tief und rau, und ein heiteres Lachen klang darin an. »Der Regenbogenmann ist klüger als du ihm zugestehst, Geoffrus«, sagte die Stimme. Eine Gestalt trat auf die Straße. »Vielleicht weiß er, dass die einzigen Grablöcher, zu denen du ihn führen wirst, jene flachen Gräber sind, die ihre abgenagten Knochen bedecken sollen.
Vielleicht hat ihm der Luxpadre von den Aschenmännern erzählt, die du getötet und gegessen hast.«
    Geoffrus gab seine Kapriolen auf. Er starrte die Gestalt an, und Neb folgte seinem Blick, überrascht von der Angst und dem Zorn, die schnell alle Fröhlichkeit daraus verdrängt hatten. Der Neuankömmling war schlank wie eine Weide und hochgewachsen, in den schwarzgrauen Umhang eines Grauen Gardisten gehüllt. Unter dem Gardistenumhang trug er einen Talar aus rauem Stoff, die Kleidung eines androfranzinischen Archäologen. Sein graumeliertes Haar und sein Bart waren stark zurückgestutzt, und sein verschmitztes Lächeln verriet sein unerschütterliches Selbstvertrauen. Seine Augen waren harte Punkte von einem hellen Blau. In der Hand hielt er einen langen, lackierten Stock, an dessen einem Ende eine Art Kolben angebracht war. Der Mann trat vor, und der Wind ließ seinen Umhang und seinen Talar flattern, während er näher kam.
    »Wir halten mit diesen Männern Bundschaft«, begann Geoffrus, trat aber einen Schritt zurück. »Wir haben beinahe eine Übereinkunft erreicht.«
    »Für mich hörte es sich an«, sagte der Mann, »als würden sie nach einem höflichen Weg suchen, sich eurer Gesellschaft zu entledigen.« Er ging noch einen Schritt vor. »Ich werde nicht so zuvorkommend sein. Ich bin es, der den Vertrag mit den Aschenmännern hat. Ich habe Vorstellungs- und Empfehlungsschreiben vom Luxpadre, um es zu beweisen.«
    Er hob den lackierten Stock und deutete mit dem spitzen Ende auf Geoffrus. Neb fiel die dunkle Öffnung an diesem Ende auf, und er fragte sich, wozu der seltsame Gegenstand imstande war. Er musste nicht lange fragen. Auf einen leichten Druck am Kolben hin spie er eine kleine Wolke aus, die an Pollen erinnerte, etwas Kleines und Hartes schoss heraus und traf den Pflasterstein neben Geoffrus’ Füßen mit überraschend großer Wucht, prallte dort ab und wurde krachend gegen die Wand der Schlucht
geschleudert. Geoffrus sprang zurück. Sein Zorn verrauchte schnell, Angst gewann die Oberhand in seinem Blick. »Das ist gar nicht nötig, gar nicht nötig!«, rief er und hob die Hände zu einem Flehen. »Geoffrus merkt, wenn er nicht willkommen ist.«
    »Wenn ihr diesen Männern weiter folgt«, sagte der Mann im Talar mit einem Lächeln, »werdet ihr es sein, die gegessen werden, und ich werde eure Haut bei der Ödlandhexe gegen Karotten und Pfeffer eintauschen.«
    Geoffrus sah die schweigenden Zigeunerspäher an, blickte hinauf zu den Köpfen, die still von oben zuschauten, und seine Schultern sanken herab. »Hier gibt es keine Bundschaft«, sagte er, sein Mund hart und verkniffen. Einen Moment lang fing Neb seinen Blick

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