Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Loch

Loch

Titel: Loch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Laymon
Vom Netzwerk:
sich um, als gehörte ihm jetzt schon alles. »Wir teilen uns den Ort auf. Die Autos und die Wohnwagen und so.«
    »Das wird super.«
    »Und …« Er sah Norman in die Augen. »Und wir teilen uns auch die Frauen.«
    Norman blieb fast die Luft weg. Nun fand er Gefallen an Dukes Plan.
    Die Frauen!
    »Ich bekomme Lauren und Pamela«, erklärte Duke. »Du kannst Nicki haben.«
    »Klasse!« Norman konnte ein begeistertes Aufjohlen nicht zurückhalten.
    »Ich bin ja nicht blind.« Duke erlaubte sich ein entspanntes Lächeln. »Ich hab gesehen, dass du auf die Frau stehst.«
    »Oh, danke, Duke. Du bist der Beste!«
    »Du hast es verdient, Normy. Du bist meine rechte Hand.«
    »Ähm, aber was ist mit Boots?«
    »Boots ist was Besonderes, oder?«
    »Klar.«
    »Ein echtes Prachtweib.«
    »Oberklasse, Duke.«
    »Genau. Deshalb habe ich beschlossen, dass wir sie uns teilen. Du bekommst sie am Wochenende, ich nehme sie an den Werktagen.«
    »Danke, Duke. Das ist eine tolle Idee.«
    »Verstehst du, Norman? Man muss vorausplanen.« Er spuckte in die Hände. »Okay, es wird Zeit, dass wir die Leiche loswerden.«
    Norman schirmte seine Augen gegen die Sonne ab. Wenn er den Kopf hob, konnte er hinter den planlos angeordneten Grabsteinen das Café erkennen. Ein Holzlaster bog gerade in einer Staubwolke auf den Parkplatz. Der erste Gast des Tages.
    »Ich frag mich, wer dem Fahrer jetzt das Frühstück zubereitet«, sagte Norman.
    »Der Tote zieht sich nicht selbst, Normy.«
    Norman und Duke schleiften den Körper weiter durch den knochentrockenen Graben.
    Norman hatte das Gefühl, in einem erbärmlicheren Zustand zu sein als Terry, als Duke sagte: »Das reicht.«
    Sie hatten den Körper in eine Gruppe von Cylindropuntia-Kakteen geschleppt.
    »Kein Weg in der Nähe«, sagte Duke. »Hier findet niemand den toten Mistkerl.«
    »Die Kojoten werden sich wahrscheinlich schon bald über ihn hermachen.«
    Duke kicherte. »Tja, das juckt mich nicht.«
    Norman ließ die Plane los, streckte seine Arme nach oben und drückte den Rücken durch. Die Leiche so weit zu schleppen hätte mich beinahe auch umgebracht, dachte er verärgert.
    Duke bückte sich, um an der Stelle, wo sich der Kopf der Leiche befand, nach der Plane zu greifen. »Willst du ihm einen Gutenachtkuss geben, Normy?«
    »Ich verzichte.«
    »Memme.«
    »Duke?« Norman schluckte, als er plötzlich einen unangenehmen Geschmack im Mund hatte. »Du willst doch nicht …«
    »Hast du Vorurteile gegen eine andere Art von Liebe?«
    »Heilige Scheiße.« Norman sah entsetzt zu, wie Duke die Plane von dem toten Gesicht zog. »Duke … ich, ich weiß nicht …« O Gott, der Typ hat den Verstand verloren; will er wirklich …
    Duke grinste. »Bleib locker, Kumpel. Hat noch nie einer einen Witz auf deine Kosten gemacht?«
    »Du meinst, du willst gar nicht …«
    »Mann, Norman.«
    »Als du mich gefragt hast, ob ich Terry einen Gutenachtkuss geben will, da …«
    »Ein Witz, Norman. Es war nur ein Scherz, okay?«
    »Aber was machst du mit …«
    »Keine Sorge, ich zwinge dich nicht, ihn anzufassen.« Duke schlug die Plane auseinander und legte Terry frei. Er trug eine Kochschürze über seiner Kleidung.
    Die voller Blut war.
    Mann, Duke kann mit seinen Fäusten tödliche Schläge austeilen.
    »Mann entsorgt keine Leiche, ohne sie zu durchsuchen«, erklärte Duke. »Vielleicht findet man Goldringe. Oder Geld in den Taschen. Eine hübsche Rolex.«
    »Und?«
    »Eine Plastikuhr. Lohnt sich nicht, sie abzumachen. Dreißig Dollar in der Hemdtasche. Mieses geiziges Arschloch.«
    Selbst als Toter war man vor dem Zorn eines Mannes wie Duke nicht sicher. Er boxte der Leiche ins Gemächt.
    Die Leiche schrie. Norman schrie lauter.
    »Der Typ ist also nicht tot«, bemerkte Duke. »Kann ja mal passieren, ich bin schließlich kein Gehirnchirurg.«
    Terry richtete den Oberkörper kerzengerade auf. Er keuchte und blinzelte merkwürdig im hellen Sonnenlicht.
    Duke zog sein Messer aus dem Stiefel.
    »Norman, zieh seinen Kopf nach hinten, damit ich ihm die Kehle durchschneiden kann.«
    »Oh, Scheiße.« Normans Knie fühlten sich so stabil an wie Eiscreme an einem Sommertag.
    »Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit. Wir müssen noch was erledigen.«
    Norman warf sich auf Terry. Terry kämpfte wie ein rasender Puma, schlug um sich, kratzte und knurrte.
    Plötzlich war er über Norman und drückte ihn gegen einen Kaktus. Stacheln bohrten sich in Normans Arm. Er schrie auf.
    Und die ganze Zeit hatte er Terrys wild

Weitere Kostenlose Bücher