Loch
verzerrtes Gesicht vor sich.
Auge an Auge.
Blut von seinen Lippen spritzte in Normans Gesicht.
Duke wartete geduldig. »Norman. Du solltest ihn festhalten.«
Norman gelang es, seinen Handballen auf Terrys Stirn zu legen. Er drückte. Schob den Kopf zurück.
»Gut gemacht, Norman.«
Duke griff mit dem Messer in der Hand um Terrys freigelegten Hals. Dann zog er die Klinge langsam knapp unter dem hüpfenden Adamsapfel tief durchs Fleisch.
Sofort verlor Terry das Interesse daran, mit Norman zu ringen. Stattdessen war er voll und ganz damit beschäftigt, mit beiden Händen den Schlitz zuzuhalten. Blut strömte zwischen seinen Fingern hervor.
Norman sah voller Entsetzen zu. Der Mann öffnete und schloss seinen Mund wie ein Goldfisch. Er schnappte nach Luft, doch in seinen Lungen kam nichts an. Blut bedeckte seine Hände; es sah aus, als hätte er mit den Fäusten Erdbeeren zerquetscht.
Finger, Hände, Handgelenke – alles von einem roten Film bedeckt.
Terry starrte Norman an. Mit flehendem Blick.
Norman starrte zurück.
Dann begann Terry, merkwürdige Eselsschreie auszustoßen.
»Die Klinge ist stumpf«, erklärte Duke. »Hat nicht ganz durchgeschnitten.«
»Duke, mach was.«
»Er wird gleich still sein.«
Doch Terry hörte nicht auf. Er schrie weiter – lauter und lauter.
Gott, ich halte das nicht mehr aus. Gleich kommen alle angerannt.
Norman bückte sich nach einem Gesteinsbrocken von der Größe eines Fußballs. Er hievte ihn mit ausgestreckten Armen über den Kopf.
Terry blökte noch immer. Starrte ihn weiter an.
Duke stand da und beobachtete ungerührt, was Norman als Nächstes tun würde.
Ich muss es machen, dachte Norman. Ich habe keine andere Wahl. Ich muss ihn daran hindern, weiter so zu schreien.
Mich weiter so anzustarren.
Mich in den Wahnsinn zu treiben.
Der Stein in seinen Händen wog bestimmt zehn Kilo. Seine Ellbogen zitterten. Ich kann ihn nicht mehr lange halten.
Er biss die Zähne zusammen und schlug damit auf Terrys Kopf. Die Schädeldecke wurde eingedrückt.
Ein Auge sprang aus der Höhle.
Terry fiel um.
Lag zuckend da.
Die Füße zappelten und wirbelten eine Staubwolke auf.
Das stumpfsinnige Blöken hörte auf. Norman hielt Stille plötzlich für etwas höchst Wunderbares.
Duke war beeindruckt. »Saubere Arbeit, Norman.« Er trat mit der Spitze seines Motorradstiefels lässig gegen die Leiche. »Dieses Mal wacht er nicht wieder auf.«
»Ich habe ihn umgebracht.« Norman war sich selbst nicht sicher, ob das eine Frage oder eine Feststellung war.
»Ja, und wie. Du wirst langsam richtig blutrünstig.« Duke grinste. »Du entwickelst dich zu einer Killermaschine. Einem echten Terminator.«
»Ich möchte jetzt zurück zum Wohnwagen gehen.«
»Klar. Du musst dich sauber machen. Der feuchte Fleck in deinem Schritt ist kein schöner Anblick. So etwas sollte man in einer Muschi hinterlassen, nicht in seiner Hose.«
Norman konnte nur nicken. Taumelnd wandte er sich um und ging auf den Wohnwagen zu.
Duke rief ihm hinterher: »Ich komme in einer halben Stunde nach. Es wird Zeit, dass wir loslegen.«
42
»Hat jemand Terry gesehen?«, fragte Pamela Hank, der gerade einen Plastiksack mit Müll aus der Küche zum Lagerraum schleppte.
Eine der Pflichten des alten Mannes. Teilzeitbürgermeister, Teilzeittouristenführer, Teilzeitmüllmann.
»Terry hab ich nicht gesehen, aber auf dich hab ich ein Auge geworfen.« Er zwinkerte sein typisches Lustmolchzwinkern. Seine verschorften Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen. Pamela konnte sein Zahnfleisch und das halbe Dutzend gelber Zähne sehen. »Du bist eine Schönheit, so wahr mir Gott helfe.«
»Danke, Hank.« Pamela lächelte. Sie hatte sich mittlerweile an Hanks Art gewöhnt. »Die Gäste warten auf ihr Essen, und ich kann Terry nicht finden. Wo könnte er bloß sein?«
»Ich weiß nicht.« Er kratzte sich an seinem weißen Bart. »Er ist sonst immer um neun hier.«
Pamela errötete ein wenig, als sie fragte: »Meinst du, er ist vielleicht bei Nicki? In ihrem Wohnwagen?«
»Ich weiß, dass er auf Nicki steht, aber das beruht nicht auf Gegenseitigkeit.«
»Terry ist nett; sie könnte … du weißt schon … sich für ihn erwärmt haben.«
»Ah, versteh mich nicht falsch. Nicki mag Terry, aber nicht auf diese Weise.«
»Wie kommst du darauf?«
»Ich bin schon lang genug auf der Welt, um das eine oder andere mitgekriegt zu haben. Wenn du mich fragst, ist Nicki anders gepolt. Verstehst du, was ich meine?« Er
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