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Loch

Loch

Titel: Loch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Laymon
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nicht erschöpft.
    Hatte seine Gelassenheit nicht verloren.
    Eine menschliche Killermaschine.
    Normans Beine zitterten, als strömte alle Kraft heraus. Jeden Moment würde er erschöpft auf die Knie fallen. Und dann … bumm-bumm! Gute Nacht, Norman Wiscoff …
    »Halt dich rechts«, sagte Pamela. »Da ist ein Weg, der … der bei den ganzen Maschinen in die Berge führt.«
    »Aber wir rennen bergauf.« Der Atem pfiff in seiner Kehle. Er bekam kaum Luft.
    Beim Laufen sah er auf seine Finger. Sie waren geschwollen. Das Fleisch war so aufgedunsen, dass er nicht einmal die Knöchel erkennen konnte.
    Das Schlangengift. Die Anstrengung pumpte es durch seine Adern.
    Sein Herz schlug beunruhigend laut. Vielleicht drangen die Toxine gerade in den Herzmuskel ein.
    Er geriet ins Taumeln.
    »Was ist los?«, fragte Pamela.
    »Ich kann nicht mehr rennen.«
    »Du musst, Norman.«
    »Ich weiß … aber ich kann nicht … Mein Bein macht nicht mehr mit. Ich krieg keine Luft mehr.«
    Sie wird weiterlaufen und mich zurücklassen. Diese Erkenntnis traf Norman hart. Er war seit Tagen davongelaufen. Jetzt konnte er nicht mehr fliehen.
    Jetzt wurde abgerechnet.
    O Gott …
    Doch Pamela gab ihn noch nicht auf. »Hierher«, rief sie.
    Er konnte kaum noch gehen. Von Rennen ganz zu schweigen.
    Pamela fasste seinen Arm und zog ihn über einen Geländeabschnitt, der mit feinen Steinen bedeckt war. Norman sank bis zu den Knöcheln ein. Jedes Mal, wenn er sein steifes Bein nach vorn zog, rutschten die Steine unter seinen Füßen weg.
    Er blickte zurück. Duke war noch dreißig Meter entfernt.
    Der Mann blieb stehen, zielte.
    Drückte den Abzug und …
    Klick!
    Selbst aus dieser Entfernung konnte Norman hören, wie der Hahn auf eine leere Hülse schlug.
    Duke begann nachzuladen. Nachdem er die leeren Hülsen in einem goldenen Regen aus ihren Kammern zu Boden fallen gelassen hatte, nahm er frische Kugeln aus seiner Hemdtasche und schob sie eine nach der anderen in die Trommel.
    Er grinste sie an. »Es hat keinen Sinn, wegzurennen, Leute. Pammy? Wenn du richtig nett zu mir bist, überlebst du vielleicht. Normy? Hör auf, wegzurennen wie ein Kind. Komm her und ertrage deine Strafe wie ein Mann.«
    »Hör nicht auf ihn«, zischte Pamela.
    Sie zog weiter an seinem Arm. Führte ihn über den Teppich loser Steine, auf dem man so schlecht laufen konnte. Vor sich sah er die verfallenen Überreste eines Minengebäudes. Es gab kein Dach, das der Rede wert gewesen wäre. Von den Wänden war ebenfalls nicht viel übrig. Nur eine hüfthohe Ziegelmauer mit ein paar verwitterten Brettern, die in einem Holzrahmen hingen. Durch die Löcher in den Wänden konnte Norman klobige Maschinenteile erkennen, die abwechselnd sandgestrahlt, von Rost zerfressen und mit weißem Vogelmist verkrustet worden waren.
    Wahrscheinlich war es ein begehrter Unterschlupf für Skorpione.
    Ja, warum nicht einen Skorpionstich ins andere Bein, Norm? Das könnte den Schlangenbiss ausgleichen.
    »Ihr könnt nicht weglaufen«, rief Duke ihnen zu, während er lässig den Revolver lud. »Kein guter Platz, um sich zu verstecken.« Er lachte. »Es sei denn, ihr habt vor, auf Käfergröße zu schrumpfen.«
    Hinter Duke schleppte sich Boots den Hang hinauf.
    Na toll.
    Jetzt wird Boots zusehen, wie ich um mein Leben bettle. Nicht dass Duke der Typ wäre, der er es zu schätzen weiß, wenn man zu Kreuze kriecht. Ich bekomme trotzdem eine Kugel in den Kopf.
    »Weiter!«
    Pamela zog ihn durch den Türrahmen in das Gebäude. Der Boden war von Treibsand bedeckt. Es gab ein paar Steppenläufer. Die abgestreifte Haut einer Schlange – gelb und pergamentartig. In einer Ecke lag das Skelett eines Hundes oder eines Kojoten.
    »Kein guter Platz, um sich zu verstecken«, keuchte Norman.
    »Wenn wir uns nicht verstecken können, werden wir kämpfen.«
    Mein Gott, sie lässt sich wirklich nicht unterkriegen! Er war beeindruckt.
    »Wir haben keine Waffen«, erinnerte er sie.
    Sie sah sich um. Ihr Blick war rasiermesserscharf. Sie taxierte alle Gegenstände auf Waffenpotenzial. Eine Kette, die von orangefarbenem Rost bedeckt war. Eine Schippe mit abgebrochenem Stiel. Ein paar poröse Lkw -Reifen.
    Es gab mehr Lücken als Wände. Norman sah die Wüstenberge in den blauen Abendhimmel ragen.
    »Kein Hubschrauber. Kein Maschinengewehr«, bemerkte er.
    »Sarkasmus hilft uns nicht weiter, Norman.«
    Eine Revolverkugel schlug ins Holz ein.
    »Jetzt bist du dran, Norman.« Dukes Stimme klang erschreckend nah.
    »Ja, komm

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