Loch
du zu weit oben«, bemerkte Duke.
»Ha, ha. Du warst wirklich eine große Hilfe.« Sie begann zu zittern, als sie mit aller Kraft zudrückte.
»Das kannst du doch nicht machen«, sagte Norman.
Sie ächzte.
»Hey, komm.«
Der Mann zuckte und zappelte.
Sie versucht, ihn zu töten, begriff Norman. Er fragte sich, ob er einschreiten sollte.
Tu es lieber, dachte er. Du kannst nicht einfach dastehen und zusehen, wie sie …
Jemand hämmerte gegen die Tür. Norman schrak zusammen und keuchte. Es fühlte sich an, als würden die heftigen Schläge seine Brust treffen.
»Ja?«, rief Duke. Seine Stimme klang ganz ruhig. Er zwinkerte Norman zu.
»Hier ist der Hoteldirektor.« Eine Männerstimme. »Was geht da drin vor?«
»Alles in Ordnung«, antwortete Duke.
»Wohl kaum. Machen Sie die Tür auf, damit ich es sehen kann, oder ich muss die Polizei rufen.«
»Kein Problem«, sagte Duke. »Warten Sie eine Sekunde, ich habe nichts an.« Seine Jeans lag zerknüllt auf dem Boden. Er ging hin und hob sie auf.
Boots benahm sich, als interessierte es sie nicht, dass der Direktor vor der Tür stand. Sie hing immer noch auf dem Rücken des Mannes und drückte ihm bebend die Kehle zu.
Der Mann zappelte nicht mehr. Er lag still.
Norman hatte plötzlich das Gefühl, in seinem Bauch stecke ein Eiszapfen.
Tot? Der Mann ist tot, jemand ist an der Tür, und sie versucht nicht einmal, die Leiche zu verstecken, und Duke geht einfach zur Tür, als wollte er sie wirklich öffnen, und er hat nicht einmal seine Jeans an, muss sie wieder fallen gelassen haben …
Norman wich zurück und stolperte gegen die Bettkante. Seine zittrigen Beine knickten ein. Er fiel mit dem Hintern auf die Matratze. Duke riss die Tür weit auf, hielt die leeren Hände in die Luft und schüttelte den Kopf.
»Entschuldigungen Sie den Lärm«, sagte er.
»Ich dachte, Sie wollten sich anziehen.«
»Tut mir leid«, sagte Duke.
Der Direktor sah ihn von Kopf bis Fuß an und schüttelte grinsend den Kopf. »Bald gibt es nur noch Irre auf der Welt.«
»Stimmt«, sagte Duke.
Zwischen seinen Hinterbacken klemmte ein aufgeklapp tes Taschenmesser.
Er muss es aus seiner Jeans geholt haben.
»Ich habe Ihnen das Zimmer nicht vermietet«, sagte der Direktor.
»Mein Bruder hat sich darum gekümmert«, entgegnete Duke.
»Gehen Sie aus dem Weg. Ich will ihn sehen.« Der Mann wirkte stark. Alt, aber stark. Vielleicht sechzig. Kräftige Brust, dicker Hals und ein breites rotes Gesicht. Buschige graue Augenbrauen. Stahlfarbenes Haar, kurz und nach oben gebürstet. Er trat ein und schob Duke zur Seite. »Ziehen Sie sich eine Hose an.«
Duke stolperte zur Seite und griff gerade noch rechtzeitig hinter seinen Rücken, um das herunterfallende Messer aufzufangen. Der Direktor warf einen Blick zu Norman, dann bemerkte er Boots, die auf dem toten Mann hockte.
»Was für eine gottverdammte Orgie läuft denn hier ab?«
Das kann man wohl als Orgie gelten lassen, dachte Norman.
»Ihr zieht euch jetzt alle an und verschwindet verdammt noch mal sofort aus meinem Motel, ehe ich die Polizei …«
Duke ging auf ihn los.
Pass auf!, schrie Norman. Aber nur in seinem Kopf. Er sagte kein Wort. Sah einfach zu.
Duke erwischte den Direktor so hart im Rücken, dass der Stich ihn ein paar Schritte nach vorn warf. Der alte Mann stand steif da, mit aufgerissenem Mund und hervortretenden Augen, und griff über seine Schulter. Offenbar wollte er das Messer herausziehen.
Duke kam ihm zuvor.
Er zog es heraus und stach erneut zu. Der große alte Mann fiel auf die Knie.
Er begann zu schreien, deshalb sprang Norman auf und trat ihm in den Bauch. Das brachte ihn zum Schweigen. Und ließ ihn zusammenklappen. Duke schlenderte mit dem Messer in der Hand zur Tür.
Er trat hinaus. Langsam blickte er zu beiden Seiten.
Dann wandte er sich um, kam wieder herein und schloss die Tür. Er warf sein Messer in die Luft. Es wirbelte herum. Er fing es am Griff wieder auf.
»Die Nacht fängt auf jeden Fall interessant an«, sagte er. »Worauf habt ihr als Nächstes Lust?«
16
»Mosbys Wohnwagen«, verkündete Lauren und öffnete die Tür.
Er ist nicht abgeschlossen, dachte Pamela. Aber wer, der noch ganz bei Sinnen ist, würde die ganze Strecke durch die Wüste nach Pits, sechs Einwohner, fahren, um einen Fernseher zu stehlen?
Wenn es hier überhaupt Fernsehempfang gibt. Ich sehe keine Antennen. Ehe sie den großen alten Aluminiumwohn wagen betrat, warf sie einen Blick zurück. Keine Telefonleitungen, wo
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