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Lockende Kuesse

Lockende Kuesse

Titel: Lockende Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sitzgruppe. »Ich weiß, deine Trauer um deinen jungen Gatten muss unermesslich sein, ganz besonders jetzt, wo du sein Kind erwartest, ein Kind, das er nie sehen wird, aber es nützt nichts, über solchen Dingen zu grübeln.«
    Kitty war einen Moment lang sprachlos. Dann begriff sie, dass Charles glaubte, das Kind sei ein Resultat ihrer Ehe. Eine völlig natürliche Annahme.
    »Wie schockiert er doch wäre, wenn er die Wahrheit wüsste«, dachte sie. »Ich wollte dich nicht mit Tränen empfangen, Charles.« Sie erhob sich, ließ seine Hand dabei jedoch nicht los. »Komm und schau, was es zum Abendessen gibt. Ich habe den ganzen Nachmittag lang Anweisungen gegeben.«
    Es gab Fasanenbraten. »Du hast ja keine Ahnung, wie die mich angeschaut haben, als ich verlangte, das Geflügel ohne all den Knoblauch und das Ö l zu braten.«
    »Ich verstehe genau, was du meinst. Wir haben hier so herrlichen frischen Fisch, aber anstatt ihn zu dünsten oder zu kochen, ersticken sie ihn hier in so scharfen, würzigen Saucen, dass mein Geschmackssinn im Nu ruiniert war.«
    »Dazu gibt es Früchtesalat aus Bananen, und wie heißt diese Frucht noch mal, die so gelb und groß ist?«
    »Du meinst wohl Ananas.«
    »Ja, Ananas! Was für ein schöner Name, findest du nicht?«, fragte sie ihn begeistert.
    Er blickte sie lange an. »Kathleen, du bist wunderschön. Ich begann schon diesen Ort hier zu hassen, aber dir scheint er sehr gut zu bekommen; du blühst richtig auf. Was gefällt dir so an St. Kitts?«
    »Ach, es ist so ganz anders, Charles. Nimm mal zum Beispiel dieses Batistkleid. Es ist so zart, und ich liebe Weiß! Es ist so ganz anders als die dunklen, schweren Stoffe, die wir zu Hause tragen. Alles ist hier so bunt, so leuchtend. Ich weiß noch, als ich Lancashire zum ersten Mal sah, dachte ich, dort ist es nur grau und schwarz.« Lachend fuhr sie fort. »Das Essen ist so ganz anders, die Einheimischen sind so nett, und ich versuche sogar schon ein bisschen Französisch zu lernen.« Er schenkte ihr ein Glas Rum ein, doch sie hob die Hand. »Nur un soupgon, bitte!«, und sie mussten beide lachen. »Ich freue mich schon so darauf, die Insel zu erkunden und den Vulkan zu besuchen«, sie senkte die Augen, »natürlich erst, wenn das Kind auf der Welt ist.«
    »Darüber möchte ich mit dir reden, Kathleen. Komm, lass uns in den Garten gehen.« Er legte ihr ein Tuch um die Schultern und führte sie in die duftende Abendluft hinaus. »Ich glaube, du solltest dich mal von meinem Hausarzt untersuchen lassen. Ich will dich ja nicht erschrecken, aber ich glaube, es ist bald so weit, Liebes.«
    »Das macht mir nichts, Charles. Natürlich fürchte ich mich vor den Schmerzen, aber ich wünsche mir dieses Kind so sehr, dass ich es kaum mehr erwarten kann.«
    »Kathleen, ich möchte diesem Kind meinen Namen geben.«
    »O Charles, ich weiß, wie schwierig das alles für dich sein muss. Sicher tuschelt schon alles über mich, aber das wäre ein zu großes Opfer, nur der Schicklichkeit wegen.«
    »Ein Opfer? Was meinst du damit? Es ist mein sehnlichster Wunsch, dich zur Frau zu nehmen. Du bist das begehrenswerteste Geschöpf, das mir je begegnet ist; ich brauche dich nur anzusehen, und mir stockt der Atem.«
    »Eine Heirat kommt überhaupt nicht in Frage. Ich wäre keine passende Frau für einen Mann in deiner Position. Hier, wo das Leben so entspannt ist und die Atmosphäre so romantisch, glaubst du, es könnte gut gehen, aber überlege nur, wie es in England wäre. Man würde mich niemals akzeptieren; ich bin unter deiner Würde. Du bist ein Herzog!«
    Er warf den Kopf in den Nacken und lachte. »Wie naiv du doch bist! Die englische Gesellschaft ist total verlogen. Sobald du den Titel einer Herzogin besitzt, werden sie dir mit Einladungen die Tür einrennen, du wirst sehen, Liebes.«
    »Charles, mir ist die Vorstellung unerträglich, dass du glauben könntest, ich hätte dich zu einem Antrag verleitet.«
    »Ich weiß sehr genau, dass dem nicht so ist; wahrscheinlicher ist, dass mein Alter für dich unerfreulich ist. Ich weiß, dass du mich nicht lieben kannst, wo du einen so attraktiven jungen Mann gehabt hast, aber ich würde dich alle Tage bis an mein Lebensende auf Händen tragen, und ich freue mich ebenso sehr auf dieses Kind, wie du. Ich wünsche mir schon seit Jahren einen Sohn und hatte schon geglaubt, mein Wunsch würde sich nie mehr erfüllen. Bis jetzt. Denk darüber nach. Bitte sag nicht nein. Ich werde dich für heute nicht länger damit

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