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Lockende Kuesse

Lockende Kuesse

Titel: Lockende Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
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he, alter Junge?«, grinste Brockington.
    »Hat sich prompt verabschiedet. Jetzt musst du den Drachen spielen, Kit.« Wieder brachen die jungen Männer in brüllendes Gelächter aus.
    »Ich habe eine wundervoll romantische Idee«, schlug Madge vor. »Warum fahren wir nicht auf dem Wasserwege zum Landsitz?«
    »Könnten wir?«, fragte Kitty aufgeregt. »Liegt The Elms denn am Fluss?«
    »Aber sicher liegt The Elms am Fluss«, erwiderte Simon. »Sag dem Kutscher, er soll uns zur Themse bringen.«
    Brockington öffnete den kleinen Verschlag, durch den man mit dem Kutscher sprechen konnte und sagte: »Westminster Bridge.«
    »Wieso zum Teufel hast du ihm das gesagt?«, fragte Madge gereizt. »Wir sind doch viel näher an der Lambeth Bridge.«
    »Vauxhall!«, warf Simon ein.
    Terry zögerte: »Die Herren entschuldigen schon, aber ich glaube, die Chelsea Bridge wäre am nächsten.«
    »'türlich wär sie das«, sagte Brockington. »Was is los, Simon, bis du besoffen?«
    »Ich sag dir, was los ist, Brocky«, meinte Simon. »Ihr beiden hattet schon einen in der Binde, als ich euch traf.«
    Als sie am Kai anlangten, konnte Kitty kaum fassen, wie viel Gepäck sie dabeihatten.
    »Hochzeitsgeschenke«, sagte Madge zwinkernd und fasste sich mit dem Finger an die Nase, um anzudeuten, dass es ein Geheimnis war.
    Sie winkten eine Barke heran, und der Fährmann hielt sie ruhig, während alle an Bord stiegen. Kitty war ganz aufgeregt über die Gerüche und das Hin und Her auf der Themse. Simon sagte dem Fährmann, er würde ihm das richtige Dock zeigen, wenn sie da wären. »Es liegt zwischen Wheybridge und Chertsey.«
    »Keine Spur«, widersprach Brockington. »Es kommt hinter Hampton Court, aber noch vor Chertsey.«
    »Ihr habt beide Unrecht«, mischte sich Madge ein. »Jeder weiß doch, dass es Kais in Richmond, Kingston, Hampton Court, Wheybridge und Chertsey gibt.«
    Der Fährmann lenkte den Kahn kopfschüttelnd in die Mitte des Flusses. »Ihr habt allesamt Recht, Bürschchen, also wozu der Streit? Nach Westen geht's!«, rief er.
    Kitty war schockiert, als sie sah, wie heruntergekommen The Elms, Simons Landsitz, war. Es gab eine wunderschöne Treppe in der Mitte der Eingangshalle, die in den ersten Stock hinaufführte, mit drei Schlafzimmern auf jeder Seite. Und unten gab es eine Küche, ein winziges Frühstückszimmer, ein Esszimmer, ein Wohnzimmer und eine Bibliothek, die gleichzeitig ein Kartenraum war. Es war ein kleines Juwel von Haus mit herrliehen Buntglasscheiben, doch die Möbel waren total heruntergekommen. Die Vorhänge waren zerschlissen und vollkommen ausgebleicht von der Sonne. Die Sessel waren allesamt abgewetzt und durchgesessen - ein paar Bezüge hingen gar in Fetzen herunter - und bei den Teppichen konnte man nur mehr in den Ecken ihre ursprüngliche Farbe und Textur erkennen. Außerdem gehörte hier einmal ordentlich sauber gemacht.
    Kitty bemerkte zu Terrance: »Ich schäme mich, Gäste zu empfangen, wenn es hier so aussieht, aber denen scheint es nichts auszumachen. Da fragt man sich doch, was sie sonst gewöhnt sind.«
    Terrance erwiderte glucksend: »Ja weißt du denn nicht, dass die beiden Lords sind?«
    »Nein, bei der Heiligen Maria, das wusste ich n it!«, rief Kitty erstaunt aus.
    Die Männer verzogen sich in den Stall, also blieb Kitty nichts anderes übrig, als ihre Hochzeitsgeschenke allein auszupacken. Zu ihrer Enttäuschung musste sie feststellen, dass nur eine Kiste Wein und ein Kasten Brandy hervorkamen.
    Simon hatte nicht einmal die Dienerschaft zusammengerufen, um sie vorzustellen, also ging sie in die Küche, um zu sehen, wo denn alle abgeblieben waren. Sie fand jedoch nur eine alte Frau, die über einem winzigen Herdfeuer eingenickt war. »Hallo, ich bin die neue Mrs. Brownlow. Könnten Sie die übrigen Diener herbeirufen? Ich würde gerne alle kennen lernen.«
    Die alte Frau musterte sie mit einem gerissenen Blick, bevor es aus ihr herausbrach: »Da gibt's bloß mich und Hobson, meinen Alten. Er erledigt die Außenarbeiten.«
    »Aber, Mrs. Hobson, wer kocht denn?«, fragte Kitty verwundert.
    »Na, ich«, erwiderte die Alte.
    »Und wer macht sauber?«, erkundigte sich Kitty.
    Die Augen der alten Frau blitzten auf, und sie stieß ein bellendes Lachen aus. »Na, niemand, wie Sie sehen können!«
    »Aber das ist ja schrecklich. Wir müssen ein paar Mädchen aus dem Dorf einstellen«, schlug Kitty rasch vor.
    »Die hiesigen Mädchen würden nicht kommen«, sagte die Alte bestimmt.
    Kitty

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