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Lockende Versuchung

Lockende Versuchung

Titel: Lockende Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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ausschließlich auf meiner Seite, falls überhaupt von Schulden zwischen uns die Rede sein kann.“ Er konnte jetzt nichts davon mehr gutmachen, doch Julianna sollte zumindest wissen, dass es ihm ernst damit war.
    „Crispin hatte mich gebeten, mit dir zu reden und dich aufzufordern, deine Entscheidung noch einmal zu überdenken.“
    „Und warum hast du es nicht getan?“
    „Weil ich wollte, dass du glücklich wirst, und weil ich sicher war, dass du deinen Weg finden würdest.“
    „Wirklich?“
    Edmund nickte. „Sicherlich, ich war nicht sehr froh bei dem Gedanken, dass du dich an einen so nichtsnutzigen Burschen wie Laurence binden wolltest. Aber wenn überhaupt eine Frau in der Lage wäre, ihn zu ändern …“
    „Laurence Bayard?“, brauste Julianna auf. „Wie kommst du auf eine derartig abwegige Idee? Lord Marlwood hat sich auf Crispins Schiff aus dem Staube gemacht, um seinen Gläubigern und einem Duell mit Colonel Harcourt zu entfliehen. Hast du nichts davon gehört?“ Doch sie ließ Edmund keine Zeit zu einer Antwort, sondern fuhr zornig fort: „Denkst du wirklich so gering von mir, dass ich diesen … diesen einfältigen … eitlen … protzigen …“
    Während sie nach weiteren treffenden Eigenschaftswörtern für ihre Schmährede suchte, mühte sich Edmund um eine Vorstellung von Juliannas künftigem Leben – ohne Laurence.
    „Crispin berichtete mir aber, es gebe einen anderen Mann in deinem Leben“, sagte er schließlich zögernd.
    „Ja, so ist es. Und ich habe ihm auch gesagt, wer es ist, doch er hat sich geweigert, es zu glauben. Vielleicht willst du mir auch nicht glauben.“ Julianna presste die Hände zusammen und holte tief Luft. „Meine Liebe zu Crispin hat mich gegen jeden anderen Mann gefeit … außer einem. Und ich fürchte, du hast mich nun gegen alle anderen auf der Welt unempfänglich gemacht.“
    Edmund traute seinen Ohren nicht recht. „Ich … ich verstehe nicht …“
    „Du verstehst nicht?“ Der Unwille in Juliannas Stimme war nicht zu überhören. „Oder willst du nicht verstehen? Von Anfang an hast du dich meinen Gefühlen gegenüber blind und taub gestellt. Wolltest du Crispins Vertrauen nicht verletzen, oder lag es daran, dass du meine Liebe nicht erwidern konntest?“
    Was um alles in der Welt soll ich jetzt dazu sagen, fragte sich Edmund ratlos. Da stand Julianna des Nachts in seinem Zimmer und sagte Worte, die er nie zu träumen gewagt hatte. Es war wie ein Zauber. Doch solchem und ähnlichem Zauber war er schon mehrmals erlegen, um hernach um so rauer in die Wirklichkeit zurückgestoßen zu werden … in Titanias Bucht am Fluss … nach dem Fest bei Mr Pritchard … auf dem Maskenball …
    Skeldons höhnische Worte fielen ihm ein. Versucht doch einmal, einen der Genüsseeinzufordern, die sie mit ihrem Blicken verspricht . Und was versprach sie nicht für Genüsse! Ihre jungen festen Brüste und die langen, schön geformten Beine zeichneten sich deutlich unter dem leichten Negligé ab. Kam sie so hinreißend anzusehen zu ihm und sagte so wunderbare Dinge, nur um ihn zu quälen? Es gab nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.
    Langsam ging er auf Julianna zu. „Ich möchte dich ja gern verstehen, meine Liebe. Wirklich, das möchte ich. Hast du eben gemeint, dass du mich liebst … als Mann … als … Ehegatten?“
    Julianna nahm seine rechte Hand in ihre beiden Hände und flüsterte: „Du musst es doch gewusst haben.“
    Er hatte es nicht gewusst. Er hatte gehofft … gezweifelt … und aufgegeben. Nun wusste er, dass sie ihn wirklich und wahrhaftig geliebt hatte. Aber was war jetzt … heute …?
    „Könntest du mich denn … wieder so lieben … nach allem, was zwischen uns geschehen ist?“
    „Ich bin doch hier, nicht wahr?“
    „Ja, das bist du.“ Langsam neigte Edmund den Kopf zu ihrem Gesicht hinab, bereit beim ersten Zeichen von Abwehr zurückzuweichen. Im letzten Moment, als seine Lippen schon eine ganz zarte Berührung zu spüren glaubten, warf sich Julianna ihm entgegen mit dem leidenschaftlichsten Kuss, den er je erlebt hatte, und ein Laut kam dabei aus ihrem Mund, gemischt aus Lachen und Schluchzen. Er drückte noch einmal all die Sehnsucht und vernichteten Hoffnungen aus, die sich nun endlich doch erfüllten.
    Eine kurze herrliche Ewigkeit gab sie sich der Wonne dieses lange verbotenen Gefühls hin. Dann wurde sie plötzlich von Angst ergriffen. Wenn Edmund nun doch keine wirkliche Liebe für sie empfand? Wenn er ihren Kuss als ungehörig

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