Lockende Zaertlichkeit
schließlich ihre empfindsamste Stelle berührte, schrie sie vor Erregung leise auf.
"Hast du schon viele Männer gehabt, Olivia?" fragte er heiser.
Olivia war noch ganz berauscht von den erregenden
Liebkosungen und sah ihn benommen an. "Was ...?"
"Wie viele waren es, Olivia?" fragte Marcus scharf. "So wie du reagierst, kannst du nicht mehr unerfahren sein."
Olivia versteifte sich unwillkürlich. "Aber Marcus, ich ..."
"Ich muss es wissen. Verstehst du das nicht?"
"Warum fragst du mich das?" Die wundervolle Leidenschaft, die Olivia eben noch so verzaubert hatte, war schlagartig verflogen. "Willst du wissen, ob du noch konkurrenzfähig bist?"
fragte sie verärgert.
"Nein, Olivia. Das ist es nicht."
"Was ist es dann?" Sie stand auf und zog ihr Nachthemd an.
Weshalb hatte Marcus das getan? Sie hatte sich so sehr danach gesehnt, mit ihm zu schlafen. "Warum willst du das wissen?"
wiederholte sie gekränkt. "Ich habe dich auch nichts in dieser Richtung gefragt. Absolut nichts!"
"Vielleicht hättest du das tun sollen", erwiderte er schroff.
"Was erwartest du von mir? Soll ich dich fragen, wie lang die Liste der Frauen ist, mit denen du seit Ruths Tod geschlafen hast?"
Marcus verzog spöttisch den Mund. "So eine Liste gibt es."
Das konnte Olivia sich vorstellen. So wie Marcus Ruth geliebt hatte, hatte es bestimmt nicht viele Frauen nach ihrem Tod gegeben. "Es ... es tut mir Leid, ich hätte das nicht sagen sollen", antwortete sie frustriert und ging auf die Tür zu.
"Wo gehst du hin?"
"In die Küche. Und ... und wenn ich wiederkomme, möchte ich dich nicht mehr hier sehen. Ich gehöre nämlich nicht zu den Frauen, die solche Dienste anbieten!"
Olivia floh regelrecht aus dem Zimmer, weil sie die Tränen nicht länger zurückhalten konnte. In der Küche trank sie eine Tasse heiße Milch, nur um sich irgendwie von ihrem Schmerz abzulenken. Wie naiv war sie gewesen! Sie hatte sich von ihrer Liebe zu Marcus leiten lassen, obwohl sie genau wusste, dass er ihre Gefühle nicht erwiderte.
Als Olivia eine halbe Stunde später wieder in ihr Zimmer kam, war Marcus verschwunden. Olivia warf sich aufs Bett und ließ ihren Tränen freien Lauf.
Es war bereits nach zehn Uhr, als Olivia am nächsten Morgen erwachte. Nachdem sie geduscht und sich angezogen hatte, ging sie zu Mrs. Podmore in die Küche.
"Möchten Sie nicht etwas essen?" bot die Haushälterin freundlich an. "Frischen Kaffee habe ich auch gerade gekocht."
"Nein danke, Mrs. Podmore", lehnte Olivia höflich ab. "Es ist schon halb elf, da warte ich lieber auf das Mittagessen. Ich muss sowieso gleich nach Mr. Hamilton sehen."
"Er ist nicht in seinem Zimmer", erklärte Mrs. Podmore zu Olivias Erstaunen.
Sie runzelte die Stirn. "Wo ist er dann?"
"Im Garten. Er hat sogar draußen gefrühstückt."
Olivia konnte das kaum glauben. Marcus sollte tatsächlich freiwillig aus seinem Zimmer gekommen und sogar noch in den Garten gegangen sein? "Wie hat er es denn allein bis zur Küche geschafft?" fragte sie verwundert.
Mrs. Podmore lachte. "Er hat ganz schön geflucht, als er die Treppen hinuntergekommen ist. Und dann stand er plötzlich vor mir in der Küche und verlangte nach seinem Frühstück."
Olivia lachte mit, obwohl ihr nach dem Vorfall vom vorigen Abend eigentlich gar nicht danach zu Mute war. "Das kann ich mir vorstellen." Sie trank rasch ihren Kaffee aus. "Ich gehe zu ihm in den Garten."
Olivia entdeckte Marcus sofort, als sie ins Freie trat. Er saß unter dem bunten Sonnenschirm am Gartentisch, auf dem ein Glas eisgekühlter Limonade stand. Jasper lag zu seinen Füßen, und als er Olivia sah, sprang er auf sie zu und begrüßte sie freudig. Sie und der Golden Labrador waren in den letzten Tagen gute Freunde geworden.
Marcus drehte den Kopf in ihre Richtung. Er trug wieder die dunkle Sonnenbrille. "Olivia, bis du es?"
"Ja." Sie atmete tief durch, dann trat sie langsam auf ihn zu.
"Komm, setz dich zu mir."
Olivia folgte seiner Aufforderung, und Jasper setzte sich vor sie hin und leckte ihr die Hand.
"Er wartet auf den Keks, den du ihm sonst immer gibst."
Olivia errötete leicht. "Woher weißt du ...?"
"Er hat das Gleiche auch bei mir gemacht, als ich mir hierher gesetzt habe."
"Oh."
Es herrschte sekundenlang Schweigen, dann sagte Marcus unvermittelt: "Ich möchte mich bei dir entschuldigen, Olivia.
Wegen gestern Abend."
"Schon ... gut", antwortete Olivia stockend. "Es ... es war mein Fehler. Ich hätte dich nicht..."
"Du verstehst nicht, was
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