Lockende Zaertlichkeit
Gesicht auf sie zukam.
Olivia wusste sofort, dass es Jason Fitzgerald sein musste.
"Sind... sind die Untersuchungen abgeschlossen?" fragte sie aufgeregt.
Jason Fitzgerald sah sie prüfend an. "Sind Sie ...?"
"Mein Name ist Olivia ... Olivia King", antwortete sie schnell. "Ich bin Mr. Hamiltons Krankenschwester."
"Dass Sie nicht seine Tochter sind, habe ich mir schon gedacht", erwiderte Jason Fitzgerald amüsiert, dann wurde er wieder ernst. "Was kann ich für Sie tun?"
"Was ist bei der Untersuchung herausgekommen?"
erkundigte sich Olivia aufgeregt. "Können Sie Marcus operieren?"
"Eine Operation wäre bei Mr. Hamilton völlig sinnlos. Er ..."
Was Jason Fitzgerald sonst noch sagte, hörte Olivia nicht mehr. Sie vernahm nur noch ein heftiges Rauschen in den Ohren, dann wurde ihr schwarz vor Augen.
7. KAPITEL
"Miss King! Wachen Sie auf!"
Olivia öffnete langsam die Augen und blickte in Jason Fitzgeralds attraktives Gesicht. "Wo ... wo bin ich?" fragte sie matt.
"In einem unserer Behandlungszimmer." Jason saß auf einem Stuhl neben der Couch, auf der Olivia lag. "Ich habe Simon Brooks gebeten, Ihren Patienten nach Hause zu bringen."
"O nein!" stöhnte Olivia und setzte sich auf. "Was soll Marcus jetzt nur von mir denken?"
Jason Fitzgerald lächelte amüsiert. "Er wird sich denken, dass Sie bei mir sind, um die weiteren Behandlungsmaßnahmen mit mir zu besprechen."
Olivia schüttelte resigniert den Kopf. "Was gibt es da noch zu besprechen? Sie haben doch gesagt, dass eine Operation bei Marcus keinen Sinn hätte."
Jason schüttelte lächelnd den Kopf. "Sie haben mich vorhin gar nicht ausreden lassen, Miss King. Wenn Sie es getan hätten, wären Sie erst gar nicht in Ohnmacht gefallen."
Olivias Herz begann heftig zu klopfen, und sie sah Jason hoffnungsvoll an. "Was wollen Sie damit sagen?"
"Ich möchte damit sagen, dass Marcus Hamilton keine Operation braucht, um sein Sehvermögen wiederzugewinnen.
Dass er in absehbarer Zeit wieder ebenso gut wird sehen können wie Sie oder ich. Das heißt, noch besser als ich", fügte er scherzhaft hinzu, um Olivia aufzumuntern. "Ich muss nämlich hin und wieder eine Brille tragen."
"Sie meinen, die Erblindung sei nur vorübergehend?"
schlussfolgerte Olivia aufgeregt.
Jason nickte. "Marcus leidet unter der sogenannten hysterischen Erblindung. Das heißt... Nun werden Sie bitte nicht schon wieder ohnmächtig!" rief er, als Olivia kreidebleich wurde. "Sie fallen in Ohnmacht, wenn Sie glauben, Marcus würde für immer blind bleiben, und wenn Sie das Gegenteil erfahren, passiert das Gleiche." Jason runzelte die Stirn. "Sind Sie sicher, dass Sie nur seine Krankenschwester sind?"
Tiefe Röte überzog Olivias Gesicht, und sie senkte verlegen den Blick. "Ich ... ich mache mir eben Sorgen um meine Patienten. Und außerdem ... außerdem ist Marcus Hamilton alles andere als ein hysterischer Mensch", fügte sie schnell hinzu, um vom Thema abzulenken.
"Als Krankenschwester wissen Sie sicher, dass es nur die Bezeichnung für seine Symptome ist", meinte Jason lächelnd.
"Ich weiß, dass Marcus Hamilton alles andere als hysterisch ist.
Er war ein hervorragender Chirurg, und er wird es bald wieder sein. Was seine Erblindung betrifft - Marcus muss vor seinem Unfall irgendeinen emotionalen Schock erlitten haben. Der Schlag auf den Kopf war nur der Auslöser für die Symptome nämlich die plötzliche Erblindung. Ein Vorwand seines Unterbewusstseins sozusagen, um nichts mehr sehen zu müssen.
So muss er sich dem Problem, das ihn belastet, praktisch nicht mehr stellen."
Als gut ausgebildete und erfahrene Krankenschwester verstand Olivia die Bedeutung dieser Diagnose sofort. Aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass etwas Derartiges auf Marcus zutreffen sollte. "Sie meinen, er kann nichts sehen, weil er nichts sehen will?" fragte sie ungläubig.
"Genauso ist es", bestätigte Jason. "Aber dieser Vorgang läuft in seinem Unterbewusstsein ab. Es gibt etwas, dem er sich nicht stellen will oder kann, und durch seine Erblindung kann er diesem Problem aus dem Weg gehen. Wenn aber das Problem gelöst würde, würde er auch sein Sehvermögen wiedererlangen."
Olivia runzelte die Stirn. "Aber was belastet ihn denn so sehr?"
Jason schüttelte lächelnd den Kopf. "Wenn ich das wüsste, meine liebe Olivia, hätte ich nicht den weiten Weg aus den Staaten hierher kommen müssen. Ich habe Marcus empfohlen, sich einem Psychotherapeuten vorzustellen."
"Und er hat abgelehnt, nicht wahr?" Olivia
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