Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
Vom Netzwerk:
und weigerte sich, die Augen zu öffnen.
    »Geht’s dir gut?«, fragte sie.
    »Hängt ganz davon ab.«
    »Wovon?«
    »Davon, ob du noch da bist, wenn ich mich umdrehe, oder nicht.«
    »Dann willst du also, dass ich gehe?«
    Das Wort »nein« lag ihm auf der Zunge. Verdammt, Mann, nicke und sag ihr, sie soll gehen. Es ist nur zu ihrem Besten. Und es ist zu deinem Besten.
    Noch immer berührte sie ihn.
    Er zwang sich dazu, sich umzudrehen, öffnete die Augen und sah das Schönste, was er in seinem ganzen Leben gesehen hatte: Kats Gesicht. Er ertrug es nicht länger, er zog sie an sich und küsste sie.
    Kat bekam in Sins Umarmung kaum noch Luft. Sie versuchte, ihre Hände in sein Haar zu schieben, aber ihre Finger blieben im Gewirr der Haare stecken. Sie musste ihm wehtun, und doch schien er es nicht zu bemerken, während seine Zunge mit ihrer tanzte und seine dichten Bartstoppeln ihr das Gesicht zerkratzten.
    Ihr Kopf war erfüllt von Sins Geruch und vom Geruch von Whisky, und ihr Herz raste. Sie hatte große Angst davor gehabt, wie er sie empfangen würde, doch das hier war eine verblüffende Überraschung.
    »Heißt das, du freust dich, mich zu sehen?«
    »Ich bin überglücklich.« Er drückte sie gegen die Dusche, und ehe sie noch blinzeln konnte, war ihre Kleidung verschwunden.
    Kat verschlug es den Atem, als er sich vorbeugte und ihre rechte Brust reizte. Seine Bartstoppeln kratzten sie, und ihr lief ein Schauer über den Rücken, während seine Zunge sie lustvoll folterte. Er wurde immer erregter, als seine Hände und seine Lippen an ihrem Körper entlangglitten.
    Ein solcher Empfang war das Letzte, was Kat erwartet hatte. Sie hatte vielmehr gefürchtet, Sin würde sie hinauswerfen und ihr sagen, sie solle nie wieder herkommen. Zumindest hatte sie erwartet, er werde sich abwenden und weggehen, ohne sich auch nur ein Wort von ihr anzuhören.
    Doch in ihren wildesten Träumen hatte sie nicht erwartet, dass er so verrückt nach ihr sein würde, wie sie es nach ihm war. Er wollte sie ungeheuer dringend berühren, und sie musste lächeln, jetzt, wo sie wusste, wie sehr er sie vermisst hatte. Es fühlte sich so gut an, wieder in seinen Armen zu sein. Sein Atem versengte ihr die Haut, und allein das Gefühl seiner starken Arme ließ sie feucht werden.
    »Ich will dich, Sin«, flüsterte sie ihm ins Ohr. »Ich will nicht mehr warten.«
    Sie hielt sich an der Duschstange fest, als er in sie eindrang. Sin knurrte, da er endlich wieder in ihr war. Er hätte vor Erleichterung beinahe aufgeschrien. Er schaute sie an und sah das Lächeln auf ihrem Gesicht, als er sich in ihr bewegte. Sein Körper wurde von Lust geschüttelt. Er spürte die Hitze ihres Körpers, der den seinen willkommen hieß.
    Auf sie zu warten war das Schwierigste, was er in seinem ganzen Leben getan hatte, und es schien ewig zu dauern, bis sie endlich ihre Nägel in seinen Arm schlug, den Kopf in den Nacken warf und schrie. Sobald er ihren Höhepunkt spürte, kam auch er.
    In Kats Kopf drehte sich alles. Sie ließ die Duschstange los und stellte fest, dass das Metall ihr in die Handflächen geschnitten hatte. Aber das war ihr egal. Sie schlang die Beine um ihn und lauschte seinem Atem.
    »Das war ein unerwartetes Vergnügen«, sagte sie lächelnd.
    Sin fand es nicht lustig. Er hatte sie gefährdet und alles zunichtegemacht, wofür er die ganze letzte Woche gelitten hatte.
    Und warum das alles?
    Dass sie ihn mit der Hand im Gesicht berührte …
    Er begriff die Wahrheit. Für einen Augenblick mit ihr würde er seine Seele verkaufen. Aber das konnte er ihr nicht sagen.
    »Warum bist du hier?«, fragte er mit belegter Stimme, die sogar ihm selbst fremd vorkam.
    »Xypher hat mir gesagt, worin Kessars Schwäche besteht, und ich dachte, du solltest es wissen.«
    Das war der einzige Grund, weshalb sie hergekommen war? Er hatte gehofft, dass sie sagte, wie sehr sie ihn vermisst hatte. Dass sie nicht in der Lage gewesen war, ohne ihn auszukommen. Aber jetzt, wo er sie ansah, merkte er, dass sie großartig aussah. Anders als er hatte sie keine schlaflosen Nächte gehabt. Es gab keinerlei Anzeichen dafür, dass sie Trübsal geblasen oder um ihn getrauert hatte. Und das machte ihn stinksauer.
    Sie runzelte die Stirn. »Alles in Ordnung?«
    »Prima«, schnauzte er.
    »Du siehst aber nicht prima aus. Du siehst irgendwie … sauer aus. Ich dachte, du freust dich über diese Nachricht.«
    »Ich bin außer mir vor Freude.« O ja, keinerlei Sarkasmus in der Stimme

Weitere Kostenlose Bücher