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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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warum haben sie sich dann bis jetzt noch nicht auf der Erdoberfläche angesiedelt?«
    »Das haben sie ja.« Sin trat näher an die Zeichnung heran und betrachtete sie, während er weitersprach. »Acheron und ich sind ihnen oft gefolgt, wenn wir welche aufgespürt hatten. Kessar ist unter der Erde geblieben, weil er dort besser geschützt ist. Auf ihrer Heimaterde sind sie stärker, und die Höhlen sind inzwischen zu ihrer Heimat geworden.«
    »Außerdem ist es für sie sicherer, wenn sie in großen Gruppen auftreten«, fügte Damien hinzu. »Wenn sie in kleinen Gruppen ihr Territorium verlassen, sind sie in null Komma nichts tot. In den Höhlen …«
    »… sind Tausende von ihnen bereit zum Kampf«, fügte Sin hinzu. »Die Dimme dort drinnen zu jagen wäre Selbstmord.«
    Kat lachte. »Wer will schon ewig leben!«
    Kish hob die Hand. »Nur fürs Protokoll: Ich würde das gerne.«
    »Warum ärgerst du mich dann so oft?«, fragte Sinn.
    »Weil suizidale Tendenzen meiner Spezies zugrunde liegen.«
    Kat beachtete ihren Wortwechsel nicht. »Es ist genau so, wie Kytara gesagt hat, was? Wir brauchen eine Armee.«
    Sin schüttelte den Kopf. »Tja, wir sind ein bisschen knapp besetzt. Die Dark-Hunter können sich nicht vereinigen, um Seite an Seite zu kämpfen, denn sie schwächen einander. Den griechischen Göttern ist diese Sache völlig egal, und diejenigen, denen es nicht egal ist, sind tot. Außer uns.«
    Damien nickte. »Und wir werden wahrscheinlich im Dienste der guten Sache sterben.«
    »Ja«, sagte Sin, »Kessar hat mich die ganze Woche im Traum verprügelt, und ich bin davon ganz schön erschöpft. Wir brauchen ein Wunder.«
    »Oder zumindest einen Plan, der nicht mit meinem Tod endet«, fügte Kish rasch hinzu.
    Kessar knurrte, als er den gefesselten Xypher von seinem Thron wegzerrte.
    Xypher kämpfte trotz der Ketten. Er war körperlich nicht in der besten Verfassung. Wie der Dämon es geschafft hatte, ihm zu erwischen, das wusste er nicht. Aber es gefiel ihm nicht, und wenn er wieder freikam, würde er dem Bastard die Glieder einzeln ausreißen. Er schaute Zakar an, der seinem Blick auswich.
    Hatte der Traumgott ihn etwa verraten? Das hatte Xypher nicht verdient, denn er hatte versucht, ihn zu befreien. Wie oft würde er sich noch von jemandem verraten lassen, ehe er es kapierte? Die Leute waren Arschlöcher und immer nur auf ihren eigenen Vorteil aus. Verdammt sollten sie alle sein!
    Nur über Zakar konnte Kessar ihn gefunden haben. Zakar war der Einzige, dem er gestattet hatte, ihn zu sehen. Das war also der Dank dafür, dass er versucht hatte, ihm zu helfen.
    Ein weiblicher Dämon packte ihn und schlug ihre Fangzähne in seinen Schenkel. Xypher zischte vor Schmerz. Er versuchte, sie wegzustoßen, aber Kessar zerrte an der Kette, die seine Hände fesselte, sodass er nicht mehr an sie herankam.
    Sie ließ verwirrt von ihm ab und spuckte sein Blut auf den Boden. »Er schmeckt nicht so, wie er schmecken sollte.«
    »Ich bin nicht am Leben, du Miststück. Mein Blut ist dicker, weil es nicht durch meinen Körper gepumpt wird wie das eines Menschen.«
    Kessar trat ihn in die Rippen. »Danke für die Lektion in Naturwissenschaft.«
    Die Frau wischte sich mit der Hand über die blutigen Lippen. »Wozu soll er dann für uns gut sein? Töte ihn.«
    Kessar betrachtete ihn so aufmerksam, als wäre er ein Insekt. »Wenn er schon tot ist, dann können wir das wohl nicht.«
    Xypher zeigte mit dem Finger auf ihn. »Einen Punkt für das Genie.«
    Diesmal trat Kessar ihn kräftig in den Rücken. Xypher grunzte und wünschte sich, nach dem Tod gäbe es keinen Schmerz mehr. Andererseits – an Schmerzen war er schließlich gewöhnt.
    »Was machst du hier?«, fragte Kessar. »Spionierst du für Sin?«
    »Wer, zum Teufel, ist Sin?«
    Kessar trat ihn erneut. Er würde es genießen, diesem Dreckskerl später die Kehle aufzureißen. »Nun tu nicht so geheimnisvoll. Du bist hier, um herumzuspionieren, und der Einzige, der ein berechtigtes Interesse daran haben könnte, ist Sin.«
    »Das stimmt nicht«, sagte Xypher langsam. »Ich bin hier umhergestreift und habe gemerkt, dass es jede Menge wütende Leute gibt. Ein Skotos könnte sehr lange davon leben – sagen wir, von dir, zum Beispiel.«
    Kessar beugte sich über ihn, und als er das tat, sah Xypher das, was er suchte. Die Tafel des Schicksals.
    Golden, rund und glitzernd hing sie an einer Kette um Kessars Hals, wunderschön.
    Ehe Kessar seine Absicht erraten konnte, griff Xypher

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