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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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danach und riss sie vom Hals des Dämons, dann trat er ihn und rollte sich von ihm weg.
    Kessar schrie auf und riss an der Kette, mit der Xypher gefesselt war. Aber in diesem Moment wurde er selbst zurückgerissen.
    Es war Zakar, der ihn gepackt hatte und ihn zu seinem Thron zog. »Sag Sin, dass der Stab im Haus ist, er wird es schon verstehen.«
    Ehe er sich versah, war Xypher zurück auf dem Olymp, zwischen den Tempeln von Zeus, Apollo, Artemis und Ares. »Was, zum Teufel …«
    Er bewegte sich nicht, während er die letzten Sekunden noch einmal Revue passieren ließ, und es gab für ihn nur eine einzige plausible Erklärung: Zakar hatte sich selbst zum Tode verurteilt, um ihm, Xypher, das Leben zu retten und durch ihn eine Botschaft an Sin zu übermitteln.

18
    Sin lehnte sich gegen die Bar und studierte schweigend den Plan, während Kat und Damien ihm gegenüberstanden und sich Notizen auf einem Block machten. Es musste einen Weg geben, die Sache hinzubekommen, ohne dass sie dabei alle ums Leben kamen.
    Aber ein solcher Weg fiel ihm einfach nicht ein.
    Egal, wie er die Situation betrachtete, es würde ein Blutbad geben, das spürte er. Jedes Szenario, jeder Plan, den er entwickelte, endete damit, dass sie gefressen wurden.
    Irgendwas hatte er bisher übersehen …
    Sin neigte den Kopf, als ihm ein neuer Gedanke kam. Er schaute mürrisch auf den Plan und beugte sich über ihn, als er plötzlich begriff, was er bis jetzt vergessen hatte.
    »Wo ist das Schloss?«
    Kat schaute von ihrem Block auf. »Welches Schloss?«
    »Das Schloss, das ich neu einstellen muss, um die Dimme in ihrem Käfig zu halten. Zakar hat das beim letzten Mal gemacht. Es müsste eigentlich irgendwo dort in der Nähe an einer Kette hängen, aber ich sehe es nicht.«
    Kat stand auf und studierte mit Sin zusammen die Zeichnung zum wiederholten Male. »Wie sieht es denn aus?«
    »Sumerisch.«
    Sie starrte ihn wenig erbaut an. »Ich sehe es nicht.«
    »Das ist verdammt schlecht«, sagte er. »Wenn es kein Schloss gibt, dann können wir sie auch nicht aufhalten.«
    Sie riss erschrocken die Augen auf.
    Sin spürte plötzlich etwas hinter sich, ihm stellten sich die Nackenhaare auf. Er fuhr herum und war bereit zum Kampf, aber er sah nur den Dream-Hunter Xypher vor sich, der ziemlich mitgenommen aussah. »Was ist denn mit dir passiert?«
    Xypher schnaubte. »Bin mal wieder mit einem Sandsack verwechselt worden. Aber was soll’s, daran habe ich mich ja gewöhnt.« Er wischte sich das Blut von den Lippen und trat zu ihnen und der Zeichnung. »Dein Bruder hat sich gerade selbst aus dem Rennen genommen und stirbt wohl, um mich aus der Gefahrenzone zu holen.«
    Sin fühlte sich, als hätte er einen Schlag in den Magen bekommen. »Was?«
    Xypher nickte. »Wir müssen ihn auf der Stelle da rausholen. Kessar hat vor, ihn als Opfer für die Dimme zu benutzen – wenn er ihn nicht schon vorher tötet, weil er mich befreit hat.«
    So schlecht Sin sich auch fühlte, ein winziger Teil von ihm war erleichtert zu erfahren, dass sein Bruder sich nicht völlig verwandelt hatte. Er versuchte noch immer, das Richtige zu tun.
    »Zakar wollte, dass ich dir Folgendes sage: Der Stab ist im Haus. Ich hoffe sehr, dass das für dich einen Sinn ergibt, denn ich habe keinen Schimmer, was er damit meint.«
    Sin runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. Er verstand es genauso wenig.
    Zumindest zuerst nicht. »Moment mal … der Stab.« Er rannte los ins Schlafzimmer und spürte Kat hinter sich, aber er ignorierte sie, als er in seinen begehbaren Kleiderschrank ging und den Safe öffnete.
    Er zog mehrere alte Schriftrollen aus ihren Tongefäßen und breitete sie auf seinem Bett aus.
    Kat verzog das Gesicht. »Was machst du da?«
    »Kannst du Sumerisch lesen?«
    »Es ist zwar schon lange her, aber ich konnte es mal.«
    Er gab ihr eine Schriftrolle. »Wir suchen nach irgendetwas, das mit dem Stab der Zeit zu tun hat.«
    Sie schnaubte. »Stab der Zeit, Vergessener Mond, Tafel des Schicksals … ihr Sumerer liebt eure kitschigen Begriffe ja wirklich sehr, was?«
    Er starrte sie an. »Mich hat keiner nach meiner Meinung gefragt, als die Dinge benannt wurden.«
    »Gut, denn wenn sie es getan hätten, hätte ich wirklich Angst um meine Einschätzung deines Intellekts.« Sie lehnte sich an ihn und schubste ihn leicht zur Seite.
    Sin verbarg, dass er amüsiert war, und wies mit dem Kinn auf den Schreibtisch. »Bewege deinen Hintern da rüber und fang an zu lesen, ehe ich dich mit meinem

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