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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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einfach dabeistehen und zusehen, wie Sin starb, wenn das, was er über die Gallu gesagt hatte, stimmte. Sie mussten unbedingt jemanden haben, der wusste, wie man sie bekämpfte.
    Artemis ging entschlossen auf ihn zu. »Es ist Zeit, dass ich das vollende, was wir begonnen haben.«
    Sin erhob sich vom Boden und griff Artemis an, aber er war noch nicht einmal besonders nahe an sie herangekommen, da wurde er schon gegen die Wand geschleudert. Er knurrte, und dann schoss sein Arm nach vorn.
    Artemis flog durch die Luft.
    Kat trat einen Schritt auf ihre Mutter zu, um sie zu schützen, aber noch ehe sie einen zweiten Schritt machen konnte, ertönte Artemis’ Stimme. »Deimos!«
    Kat blieb stehen, als ein großer, zorniger Mann an Artemis’ Seite erschien. Deimos war ganz in Schwarz gekleidet und hatte kurzes pechschwarzes Haar mit weißen Strähnen – er sah ganz anders aus als beim letzten Mal, als sie sich gesehen hatten. Sein Erscheinungsbild war Furcht einflößend, insbesondere mit dem Tattoo, das seine blauen Augen wie ein Eyeliner betonte und dann von den Tränendrüsen aus im Zickzack über seine Wangen hinunter bis zum Hals verlief. Deimos sah schön und tödlich aus, wie er da vor ihnen stand, die Beine weit gespreizt, den Kopf gesenkt wie ein Raubtier, die Arme an den Seiten, bereit, auf der Stelle seine Waffen aus der Halterung zu reißen – ein Schwert und eine Pistole.
    »Saug ihm seine Kräfte aus und töte ihn«, knurrte Artemis.
    Bei diesem Befehl konnte Kat sie nur noch fassungslos anstarren. Einmal ausgesprochen, konnte dieser Befehl nicht mehr zurückgenommen werden. Deimos war einer der gefährlichsten Dolophoni. Er war ein Sohn der gefürchteten Furien – ihn riefen die Götter, wenn sie einen unnachgiebigen Vollstrecker brauchten. Er würde nicht ruhen, bis Sin tot wäre.
    Deimos ging auf Sin los und schmetterte ihn zu Boden.
    »Was hast du getan, Matisera ?«
    »Das, was ich von Anfang an hätte tun sollen.« Artemis versuchte, Kat aus dem Zimmer zu entfernen, aber seit sie Kats Dienste bei deren Großmutter eingetauscht hatte, besaß sie diese Kraft nicht mehr.
    Artemis fuhr sie an: »Verlass uns, Katra. Auf der Stelle!«
    Aber das konnte sie nicht. Es war ihre Schuld, dass Sin in diese Lage geraten war, und obwohl er es Deimos nicht gerade leicht machte, wusste sie, wer schließlich gewinnen würde.
    Sin würde es nicht sein.
    Er kämpfte, obwohl er drei hässliche Stichwunden in der Brust hatte, während Deimos sich der Kräfte des gesamten griechischen Pantheons bedienen konnte, um ihn zu töten. Das war einer von vielen Vorteilen, die die Furien und ihre Kinder hatten. Und auch wenn Sin den Tod vielleicht verdient haben mochte, so verdiente er es nicht, auf diese Art und Weise zu sterben.
    Nicht nach dem, was sie ihm angetan hatten – und vor allem nicht, wenn das stimmte, was er sagte. Sie würden seine Hilfe brauchen, um die Dämonen seiner eigenen Götterwelt zu bekämpfen.
    »Tut mir leid, Matisera .«
    Kat nahm sich nicht die Zeit, die Verwirrung auf Artemis’ Gesicht zu betrachten, sondern rannte gleich auf Sin los. Er war mittlerweile gegen die Wand gedrängt, kämpfte aber noch immer, während Deimos schon sein Schwert zog, um ihm endgültig den Garaus zu machen. Kat kam von der Seite, packte Sin und versetzte sie aus seiner Wohnung in ihre eigene Wohnung nach Kalosis.
    Sie landeten mitten in ihrem dunklen Wohnzimmer, ein Haufen aus verknoteten Gliedern. Sin fauchte und stieß Kat zur Seite, doch sie flog nicht weit. Er blutete stark, aber was ihr wirklich Sorgen machte, war die klaffende Wunde, die der Dolch in seine Brust gerissen hatte. Als Sterblicher wäre diese Wunde tödlich für ihn gewesen, und sie verursachte ihm wahrscheinlich auch jetzt große Schmerzen, sodass er sich wünschte, tot zu sein.
    Sie beugte sich rasch über ihn. »Jemand muss sich um dich kümmern.«
    Er starrte sie an. »Wo sind wir hier? Was hast du gemacht?«
    »Ich habe dich vor dem Tod bewahrt.«
    Er stieß ihre Hand weg. »Das hätte ich auch selbst geschafft, das kannst du mir glauben.«
    Kat sank in die Hocke. »Ja, du hast das richtig toll hinbekommen. Besonders gut hat mir gefallen, wie du gerade eben mit dem Gesicht Deimos’ Fäuste abgewehrt hast. Ein paar Minuten noch, und ich bin sicher, du wärst dann ganz mit dem Herzen dabei gewesen … nachdem er es dir herausgerissen hätte!«
    Er verzog das Gesicht. »Was weißt du schon davon?«
    »Oft weiß ich mehr, als ich gern wissen

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