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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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streiften.« Das erklärte die unerwartete Feindseligkeit. »Ich brauche wohl nicht zu betonen, dass die Charonte nicht einmal die Erwähnung dieser abscheulichen Kreaturen ertragen. Warum fragst du denn nach ihnen?«
    »Weißt du, was aus ihnen geworden ist?«
    Apollymi nickte. »Nachdem ich Atlantis zerstört habe und die Gallu nicht länger die Charonte bekämpfen mussten, wandten sie sich gegen die Menschen und gegen ihre eigenen Schöpfer. Schließlich schlossen sich drei sumerische Götter zusammen und sperrten sie ein – genau so, wie man es auch mit mir getan hat.«
    »Und die Dimme? Wer sind die?«
    Apollymi sah sie stirnrunzelnd an. »Warum fragst du mich nach den Dimme?«
    »Ich habe gehört, dass sie bald ausbrechen und alles zerstören werden.«
    Ein friedlicher, träumerischer Ausdruck erschien auf Apollymis Gesicht, als ob sie sich freute bei dem Gedanken an das Blutbad, das sie anrichten würden. Ihre Lippen verzogen sich zu einem kleinen Lächeln. »Das wäre wirklich eine wunderbare Aussicht.«
    »Großmutter!«
    »Was denn!«, rief sie, als ob Kats Tonfall sie beleidigen würde. »Ich bin eine Göttin der Zerstörung. Kannst du denn ehrlich sagen, dass du es nicht aufregend findest: Allein der Gedanke an eine Milliarde Menschen, die um Gnade betteln, obwohl es niemanden interessiert, was mit ihnen geschieht! Die gesamte Erde wird überrannt werden von allen Arten von Dämonen, die es auf Folter und Opfer abgesehen haben. Sie werden den Menschen in trunkener Raserei das Fleisch von den Knochen reißen, angetrieben von ihrem Hass auf alles! In einer Orgie des Terrors werden sie ihr Blut trinken … ach, die Schönheit der Vernichtung! Es gibt nichts, was dem gleichkommt.«
    Kat wäre entsetzt gewesen, wäre dieser Gedanke nicht so typisch für ihre Großmutter. »Ich bin streng genommen keine Göttin, weil ich keinem Pantheon angehöre, aber ich komme nach meinem Vater, der die Menschen gern beschützt, und ich will wirklich nicht gerne sehen, wie eine Horde Dämonen die Menschen frisst. Du kannst das ruhig sentimental finden.«
    Apollymi gab einen Laut extremen Missvergnügens von sich. »Das ist das Einzige, was ich an deinem Vater verabscheue. Ihr beiden seid … wie nennen die Menschen das noch … Weicheier.«
    »Wohl kaum. Dad und ich können mehr, als uns nur zu behaupten.«
    Apollymi gab ein untypisches Schnauben von sich, und Kat entschloss sich, es zu ignorieren.
    »Du hast meine Frage noch nicht beantwortet.« Obwohl die Laune ihrer Großmutter nicht gerade gut war, wiederholte Kat ihre Frage. »Wer sind die Dimme?«
    Jetzt war die Göttin wirklich ungehalten. Sie packte eine schwarze Birne, die an einem der Bäume mit der schwarzen Rinde wuchsen, und zerquetschte sie in der Hand. »Die Dimme sind die endgültige Rache von Anu und Enlil an uns allen. Die Gallu könnte man als Atombombe ansehen, die meine Charonte zerstören. Und Anu hat die Dimme geschaffen, die man als nukleare Massenvernichtungswaffe bezeichnen könnte.«
    Kat begriff nicht, was Apollymi damit meinte. »Was soll das heißen?«
    »Die Dimme sind sieben Dämoninnen und anders als alles, was du dir vorstellen kannst. Nicht einmal die Götter können sie kontrollieren. Sie sind so gefährlich, dass die Sumerer es nie gewagt haben, sie in Freiheit zu setzen. Von dem Moment an, in dem sie geschaffen wurden, hat man sie in Gefangenschaft gehalten, in einer Zelle mit einem Zeitschloss. Und alle paar Jahrtausende läuft diese Zeit ab. Die sumerischen Götter, die es noch gibt, versiegeln das Gefängnis neu, die sieben dämonischen Schwestern bleiben gefangen, und das Leben geht ganz normal weiter. Aber sollte ihrem Pantheon einmal etwas geschehen und sollten keine sumerischen Götter mehr da sein, die ihr Grab erneut versiegeln können, dann werden die Dimme auf die Welt losgelassen und sie zerstören. So rächt Anu sich aus dem Grab heraus an denjenigen, die ihn und seine Kinder getötet haben.«
    Also hatte Sin die Wahrheit gesagt …
    Kat wurde übel bei dem Gedanken daran, wozu die sieben Dämoninnen in der Lage waren. Sie wusste, was die typischen Monster anrichten konnten, und sie wusste auch, wie die Charonte mit der Welt umgingen. Sie konnte sich keine Vorstellung davon machen, wie die Dimme sein würden. »Findest du das nicht zu streng?«
    Apollymi blickte sie, die Augenbrauen hochgezogen, an. »Ich wünsche mir nur, mir wäre so etwas eingefallen.«
    Kat schüttelte verständnislos den Kopf. Sie begriff nicht, warum

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