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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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gepresst. Sie legte ihm die Arme um den Nacken und zog ihn näher zu sich heran. Sie fühlte sich wie im Himmel, es war wunderbar und warm und als sei sie in Hypnose versetzt. So konnte sie es eine Weile aushalten!
    Bis er ihr plötzlich aus den Armen gerissen und an die gegenüberliegende Wand geschleudert wurde. Sin stieß einen Fluch aus, während er in fast zwei Metern Höhe über dem Boden schwebte.
    »Behalte deine Lippen und deine anderen Körperteile schön bei dir, sonst schlag ich dir den Kopf ab.«
    Kat lachte, als sie die dröhnende Stimme ihrer Großmutter hörte. Einen Moment später wurde Sin hart zu Boden geschleudert.
    Er seufzte genervt. »Ich schwöre, dass ich meine Kräfte zurückbekomme, und wenn es mir nur dazu dient, um …«
    »Pst«, sagte Kat und unterbrach ihn, »sei vorsichtig, sie kann dich hören.«
    Er rollte sich herum und sah zu Kat auf. Sie wusste nicht, wie das sexy aussehen konnte, aber er schaffte es irgendwie. »Wie führst du eigentlich ein Privatleben?«
    »Ich habe keines.«
    »Klar«, sagt er, während er aufstand. »Ich kann mir vorstellen, dass Ash noch strenger mit dir ist als die anderen beiden.«
    Bei der Erwähnung ihres Vaters wurde Kat außerordentlich traurig. Sie hätte alles dafür gegeben, wenn sie ihn gekannt hätte. Aber die Wahrheit sah so aus, dass ihre Mutter stets dafür gesorgt hatte, dass sie einander nie begegneten. Das verletzte Kat zwar, aber sie hatte auch Verständnis für die Gründe ihrer Mutter, und sie fügte sich, obwohl sie das eigentlich nicht wollte. Dass sie von ihrem Vater getrennt war, bedauerte sie in ihrem ganzen Leben am meisten. »Kann man so nicht sagen. Mein Vater weiß gar nichts von mir.«
    Sin war fassungslos. Er konnte sich denken, dass Acheron außerordentlich wütend sein würde, wenn er erfuhr, dass er eine erwachsene Tochter hatte, von der ihm nie jemand erzählt hatte. »Wie, zum Henker, habt ihr das vor ihm geheim halten können? Er weiß alles!«
    Kat zuckte mit den Schultern. »Er weiß fast alles. Er kann diejenigen nicht sehen, die ihm am nächsten stehen, und mich kann er offenbar nur als Geist wahrnehmen. Zuerst hat meine Mutter mich vor ihm versteckt, und dann ist meine Großmutter mit eingestiegen. Sie hat begriffen, dass es ihn nur noch mehr schmerzen würde, wenn er etwas von mir wüsste … und es würde meiner Mutter eine weitere Waffe gegen ihn in die Hand geben. Glaub mir, es ist viel besser für uns alle, wenn er nie erfährt, dass es mich überhaupt gibt.«
    Das schien sinnvoll, aber deshalb war es noch lange nicht richtig. Er selbst würde jeden töten, der ihm so etwas verschwieg. »Und keiner von euch hat je darüber nachgedacht, dass ihr euch irren könnt?«
    »Was meinst du damit?«
    »Ash wird sterben, wenn er je erfährt, dass er ein Kind hat, von dem er noch nie gehört hat, ganz besonders ein erwachsenes Kind.«
    »Und genau deshalb darf er es nie erfahren. Du musst aufhören, von Artemis als meiner Mutter zu reden. Was die anderen betrifft, so denken sie, dass ich wie alle anderen Dienerinnen der Artemis ein Findelkind bin, das sie aufgezogen hat.«
    Sin schüttelte den Kopf. Verdammt! Mit der Ausnahme, ein Kind zu verlieren, konnte er sich nichts Schlimmeres vorstellen, als ein Kind zu haben, von dem er nichts wusste. Acheron hatte so etwas nicht verdient! »Da habt ihr drei ja wirklich eine Nummer mit ihm abgezogen! Weiß noch jemand anders davon?«
    »Nur du, Simi und wir drei. Und ich bin darauf angewiesen, dass du nichts sagst.«
    »Mach dir um mich keine Sorgen. Ich will nicht der Überbringer der Botschaft sein, den er dann in seiner Wut tötet.« Er lächelte sie teuflisch an und genoss die Vorstellung von Acheron, der Artemis in die Vergessenheit beförderte. »Weißt du, die Sache hat auch etwas Gutes. Früher oder später wird er es herausfinden, und wenn das geschieht, dann wird er Artemis umbringen, und ich brauche es nicht mehr zu tun. Ich hoffe nur, dass ich dann dabei sein und zuschauen kann.«
    Sie warf ihm einen verärgerten Blick zu, und der schaffte es, dass es in seiner Leistengegend zuckte. »Sehr witzig. Er würde ihr niemals wehtun.«
    »Ja, das weiß ich. Verdammt noch mal«, sagte er leise. »Der Mistkerl ist noch immer in sie verliebt. Mit ihm stimmt etwas ganz gewaltig nicht.«
    »Nein«, sagte sie sanft, »ich glaube nicht, dass er noch immer in sie verliebt ist. Ich bin mir nicht sicher, ob er jemals mehr als vernarrt in sie war. Aber er hat Verständnis für sie, und

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