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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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einladend aus, als würde man hier viel Spaß haben. Sie wusste nicht, was genau es mit Orten wie diesem auf sich hatte, aber sie wirkten irgendwie hypnotisch.
    Ohne einen Blick für das alles durchquerte Sin die Halle und hielt geradewegs auf die Spieltische zu, als wüsste er instinktiv, wo er seinen Feind finden würde.
    Kat schaute nach rechts und links und versuchte festzustellen, ob irgendjemand hier gegen sie sein könnte – oder ob sie ein solches Ding entdeckte wie das, das sie in New York angegriffen hatte. Sie sah viele Menschen, die sich nicht im Klaren darüber waren, dass sie sich mitten im Kriegsgebiet aufhielten. Einige große blonde Kellnerinnen in kurzen schwarzen Kleidern hielten kurz inne und schauten sie böse an. Es waren Apolliten, aber die Frau, die für die Leute an den einarmigen Banditen mit Kleingeld die Runde machte, war ein weiblicher Daimon. Sie verzog die Lippen und entblößte Kat gegenüber den Ansatz eines Fangzahns.
    Kat ignorierte sie und schaute sich weiter nach den Gallu um.
    Plötzlich durchfuhr sie etwas, als glitte ein Stück Eis ihre Wirbelsäule entlang. Ein sechster Sinn warnte sie vor Gefahr. Links von ihr erregte eine Bewegung ihre Aufmerksamkeit.
    Dort standen fünf Männer – alle in schwarzen Anzügen und alle unglaublich gut aussehend. Sie hatten dunkle, gebräunte Haut, und wenn sie persischer Abstammung waren, ergab das einen Sinn. Drei von ihnen hatten schwarzes lockiges Haar, das ein wenig struppig geschnitten war. Einer hatte glattes schwarzes Haar, das zu einem kurzen Pferdeschwanz zusammengebunden war. Ihre Augen waren ganz genauso schwarz wie ihr Haar, wie schimmerndes Obsidian.
    Aber derjenige, der sie anführte …
    Er sah noch auffallender aus als die anderen vier. Sein Haar hatte die Farbe von dunklem Karamell, und er hatte hellere blonde Strähnchen. Seine Gesichtszüge waren scharf geschnitten und aristokratisch. Und obwohl es im Kasino dunkel war, trug er eine Sonnenbrille, die seine Augen verbarg. Erst als er näher kam, begriff sie, warum.
    Er hatte blutrote Augen.
    Als Sin vor ihm stehen blieb, hoben sich seine Mundwinkel zu einem drohenden Lächeln.
    Obwohl Kessar sehr schön war, war etwas heimtückisch Böses um ihn. Zweifellos war er die Art von Kind gewesen, die anderen die Flügel ausgerissen hatten … wahrscheinlich den Charonte, und er hatte gelacht, wenn sie weinten.
    »So, so«, sagte Kessar fast jovial. »Wie lange ist das jetzt her?«
    Sin überhörte die Frage absichtlich und antwortete mit einer Gegenfrage: »Wer, zum Teufel, hat dich rausgelassen?«
    Kessar lachte laut und böse, und genau wie Sin zog er es vor, die Frage nicht zu beantworten. »Die Dimme rühren sich wieder. Ich weiß, dass du es auch weißt.« Er schloss die Augen, als genieße er etwas Köstliches. »Sogar während wir hier miteinander sprechen, kann ich hören, wie sie ihre Flügel entfalten und wie das Blut beginnt, durch ihre Adern zu fließen. Meine Schwestern werden großen Hunger haben, wenn sie erwachen. Wir werden sicherstellen, dass sie eine angemessene Auswahl vorfinden.«
    Sin sah die Dämonen hinter Kessar abschätzend an und schaute dann wieder zu ihm zurück. »Und ich weiß auch schon, womit man sie füttern kann.«
    Kessar schüttelte gespielt entrüstet den Kopf. »Wir sind keine Kannibalen, da wirst du kein Glück haben. Ich bin nur hier und statte dir einen höflichen Besuch ab. Und ich möchte dir sagen, dass du das nicht finden wirst, was du suchst … verschwende also deine Zeit nicht damit. Wir haben den Vergessenen Mond als Erste gefunden, und er lebt nun dort, wo du nicht an ihn herankommen kannst. Und wenn meine Schwestern erwachen, sollst du ihm in seinem heillosen Elend Gesellschaft leisten.«
    Sin wurde blass, und seine Gesichtszüge wurden noch härter. Kat konnte spüren, wie Panik in ihm aufstieg. »Was habt ihr mit Zakar gemacht?«
    Kessar ignorierte ihn und richtete seinen kalten, tödlichen Blick auf Kat. Ein leichtes Stirnrunzeln glitt über sein Gesicht, dann trat er zu ihr.
    »Was haben wir denn hier?«, fragte er in singendem Tonfall. »Eine Göttin aus Atlantis. Ich dachte, ihr wärt alle tot.«
    »Tja, Überraschung«, spottete Kat.
    Er schien ihren Hass auszukosten, hob die Hand und wollte ihr mit dem Handknöchel über die Wange streichen.
    Kat lächelte höhnisch und zog ihren Kopf vor der kalten Berührung zurück. Am liebsten hätte sie ihn angespuckt, aber das war zu würdelos.
    Sin trennte die beiden mit seinem

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