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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Gallu auf die Menschheit losgelassen werden. Sie sind vollkommen mitleidlos, ohne Gnade, ohne Anstand.«
    »Das sehe ich genauso. Aber ich bin mir nicht sicher, ob Zakar in der Lage sein wird, uns zu helfen. Er ist ganz schön böse zugerichtet. Und wir wissen noch nicht mal, was sie ihm in psychischer Hinsicht angetan haben. Und das kann ich nicht so leicht mit einem einfachen Zauberspruch heilen.«
    Sin gab es ungern zu, aber sie hatte vielleicht recht. Der Mann auf dem Bett war keineswegs in der Lage zu kämpfen. Er sah abgemagert und schwach aus. Sie hatten Glück, wenn er ohne Hilfe stehen konnte. »Ich frage mich, wie lange sie ihn in den Klauen hatten.«
    »Ich weiß es nicht. Aber so, wie es aussieht, war es eine ganze Weile.«
    Kat fuhr Sin übers Haar, dann legte sie ihm die Hand auf den Rücken. »Geht’s dir gut?«
    Er schaute sie an. »Wenn er dein Bruder wäre, was würdest du dann antworten?«
    Sie zögerte nicht mit ihrer Antwort. »Ich wäre auf Rache aus.«
    »Dann verstehst du mich.«
    Sie nickte und drückte tröstend seinen Arm. »Und ich bin hier bei dir und helfe dir.«
    Gefühle der Zärtlichkeit für sie nahmen ihm fast den Atem, als sie das sagte. Dass sie ihm bei dieser ganzen Sache zur Seite gestanden hatte, dass sie Zakar geheilt hatte …
    Auf merkwürdige Art und Weise war es wie ein Traum.
    Damit kam Sin nicht zurecht. Er zog sie an sich und küsste sie heftig.
    Kat seufzte, als sie den inneren Aufruhr von Sin spürte, während er sie so umarmte, als wäre sie das Wichtigste auf der Welt. Sie wünschte, sie könnte seine Anspannung lösen. Er hatte einen üblen Tag gehabt. Aber noch immer schmeckte er nach Himmel und nach Mann. Sie hätte sich gewünscht, dass für ihn und Zakar die Sache besser ausgegangen wäre. Sie hatten noch immer die Gallu, mit denen sie fertigwerden mussten, und es gab noch immer Daimons. Und diese würden nicht ruhen, bis Sin tot war.
    Es kam ihr so vor, als wäre die ganze Welt gegen sie. Aber jetzt gerade, in seinen Armen, fühlte Kat sich stark genug, um es mit allen aufzunehmen.
    Sin knurrte, als er ihre Lippen freigab und sein Gesicht an ihrem Hals verbarg. Er liebte den Geruch ihrer Haut und ihren Atem, das Gefühl ihres Körpers an seinem. Diesmal musste er sich nicht verrenken, um eine Frau zu küssen. Sie hatte genau die richtige Größe für ihn, und ihre Stärke überraschte ihn.
    »Ich glaube, ich werde süchtig nach dir.«
    Sie lachte. »Du kennst mich doch kaum.«
    »Ja«, sagte er grinsend, »aber ich kenne Teile von dir besser als jeder andere auf der Welt.«
    Sie errötete. »Du bist wirklich unverbesserlich.«
    »Das stimmt nicht. Ich bin nur äußerst ermutigt. An den meisten Tagen brauche ich sehr wenig Ansporn.«
    Sie küsste ihn auf die Wange und trat zur Seite. »Ich kann kaum glauben, wie du drauf bist, wenn man bedenkt, was hier gerade läuft.«
    Er seufzte müde und fuhr sich mit den Händen durch sein dunkles Haar. »Ich versuche, mich von dem ganzen Elend aus Zweifel und Schuldgefühlen abzulenken, das mich plagt. Und einen Moment lang hat es auch geklappt!«
    Kat trat sofort wieder zu ihm, legte eine Hand auf seinen Magen und die andere auf seinen Rücken und sah ihn mit schmerzhaft verzogenem Gesicht an. »Ach Liebling, das tut mir leid. Sollen wir uns jetzt ausziehen?«
    Er verdrehte wegen ihres Sarkasmus die Augen. »Vergiss es. Zu vieles, das einem den Schwanz tötet.«
    Sie trat lachend zurück. »Was einem den Schwanz tötet, aha, eine interessante Wortwahl.« Sie lächelte ihn teuflisch an. »Vielleicht kann eine kleine Mund-zu-Mund-Beatmung ihn ja wieder zurückholen?«
    Er nahm seine frühere Bemerkung zurück: Sie war tatsächlich die Tochter ihrer Mutter. Sie konnte einen Mann ebenso gut foltern wie Artemis. »Du bist mies, dass du mich so aufziehst.«
    »Ich weiß. Ich würde mich ja entschuldigen, aber der gequälte Ausdruck auf deinem Gesicht war es wert.«
    Er hob die Hand und berührte ihr Haar, das sich wie Seide anfühlte, rieb es zwischen Zeigefinger und Daumen und erinnerte sich daran, wie sie auf ihm gesessen hatte. »Ich verstehe dich immer noch nicht. Warum bist du hier bei mir und hilfst mir? Das ergibt doch alles keinen Sinn.«
    »Vielleicht ist es deine faszinierende Persönlichkeit, die mich zu dir zieht, so wie die Motte ins Licht fliegt.«
    Sin schnaubte. »Abstoßende Persönlichkeit, meinst du wohl.«
    Sie hob die Augenbrauen, als wäre sie von seinen Worten überrascht. »Ist das die Selbstironie

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