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Lockruf der Finsternis

Lockruf der Finsternis

Titel: Lockruf der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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Frau empfunden hatte. Er konnte sich kaum noch daran erinnern, wie er seine Frau umworben hatte. Wenn er je Gefühle für sie empfunden hatte, dann waren sie durch ihre Gefühlskälte getötet worden.
    Aber Kat …
    Sie war ehrlich und einfühlsam, Eigenschaften, die seine Frau nie besessen hatte. Wenn Kat ihn berührte, dann reagierte sein Körper heftig. Ein einfaches Lächeln von ihr, und er stand in Flammen. Eine Berührung ihrer Hand, und er wurde zu Wachs. Es war erschreckend, wenn man bedachte, wie viel Macht diese einzelne Person über ihn besaß. Wie eine einzige Geste von ihr ihn so tief berühren konnte.
    Noch immer hatte sie diesen spielerischen Ausdruck auf ihrem schönen Gesicht. »Du hast mir nicht geantwortet, Sin.«
    Er trat einen Schritt von ihr weg. »Worauf geantwortet?«
    »Warum du Angst vor mir hast.«
    Konnte sie noch unnachgiebiger sein? Er wollte ihr seine Gefühle nicht gestehen und gab ihr eine flapsige Antwort. »Du herrscht über zwei Dämonen mit Grillsauce. Jeder, der seine Sinne beisammenhat, hätte Angst vor dir!«
    Sie schüttelte den Kopf. »Warum versteckst du dich?«
    »Wer sagt denn, dass ich mich verstecke?«
    »Der nervöse Blick, den du dauernd zur Tür wirfst, als ob du willst, dass jemand reinkommt und dich rettet.« Sie gackerte ein wenig und schlug mit angewinkelten Armen, als wären es Flügel.
    Sin war fassungslos. »Du willst doch nicht etwa andeuten, dass ich Angst habe?«
    Der spielerische Ausdruck auf ihrem Gesicht war äußerst attraktiv. »Wer sich den Schuh anzieht …«
    Er hätte wütend werden müssen, aber ein fremder Teil seiner selbst war von ihrer Kühnheit amüsiert. »Dein liebstes Ziel ist es doch, mich zu verspotten, oder?«
    »Irgendein Ziel braucht man ja, und ich muss sagen, es ist äußerst amüsant, die Verwirrung in deinen wunderbaren Augen zu sehen. Sie funkeln regelrecht, wenn ich dich ärgere.«
    Bei diesem unerwarteten Kompliment war er sprachlos. »Meine Augen sind wunderbar?«
    »Ja. Sie sind sehr bemerkenswert.«
    Das hätte ihn nicht berühren dürfen, und doch entflammte er. Er wusste nicht, warum der Gedanke, dass sie ihn attraktiv fand, ihn überhaupt überraschte. Millionen Frauen hatten ihn im Lauf der Geschichte attraktiv gefunden, zu Tausenden hatten sie ihn angebetet.
    Aber ihre Worte ließen sein Herz schneller schlagen, und seine Handflächen schwitzen. Sie ließ ihn so hart werden, dass er es kaum ertragen konnte, in ihrer Nähe zu sein.
    »Komm.« Sie nahm seine Hand und zog ihn in Richtung Schlafzimmer.
    »Was machst du da?«
    »Du brauchst ein bisschen Ruhe. Es war ein langer Tag, und ich habe vor, dich ins Bett zu stecken.«
    Ein Lächeln zog seinen Mundwinkel nach oben, und er wurde noch härter. »Wirklich? Und kann ich da auch etwas in dich stecken?«
    »Wenn du es geschickt anstellst und mit den blöden Sprüchen aufhörst, wäre das vielleicht möglich.«
    Kessar zwinkerte Nabium zweimal zu, woraufhin der seine Mahlzeit unterbrach. Er erhob sich von der toten Tänzerin auf dem Boden und wischte sich mit einer Leinenserviette das Blut von den Lippen. »Was meinst du damit: Der Hayar Bedr ist weg?«
    Nabium, groß und dunkelhaarig, schluckte hörbar, als er die Wut in Kessars Stimme hörte. »Der Gott Nana ist in die Höhle gegangen und …«
    »Exgott«, korrigierte Kessar ihn.
    Nabium räusperte sich. »Der Exgott, und er hat ihn genommen.«
    Kessar fluchte. Es ärgerte ihn, dass Sin einen Weg in die Höhle gefunden und eines seiner liebsten Spielzeuge entdeckt hatte. Nicht dass es viel ausmachte. Sie konnten noch immer die Dimme befreien, aber den Vergessenen Mond zu besitzen, das hätte ihre Nachfolge als beherrschende Lebensform auf dem Planeten ein bisschen erleichtert.
    »Wo ist mein Bruder?«
    Nabium wurde still.
    Kessar stieß einen angewiderten Laut aus, als er an seinen jüngeren Bruder und dessen Libido dachte. Er war nie zur richtigen Zeit am richtigen Ort. »Sag ihm, er soll sich von der Frau losreißen, wer immer sie ist, und herkommen – und zwar auf der Stelle.«
    »Das – das kann ich nicht, Herr.«
    »Warum nicht?«
    Nabium trat einen Schritt zurück, dann schluckte er erneut und sagte: »Sie haben ihn getötet.«
    Kessar schnappte bei dieser Nachricht nach Luft. Das konnte doch nicht sein! »Wie bitte?«
    »Er ist im Kampf gegen sie gefallen, Herr. Es tut mir aufrichtig leid.«
    Kessar spürte, wie seine Fangzähne sich zeigten, und Zorn wallte in ihm auf. Für diese Tat wollte er Blut sehen.
    Als

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